Keine Antwort auf Reklamation Zürcher erhält kaputte Uhr – Online-Shop geht auf Tauchstation

Von Lea Oetiker

5.11.2024

Ein Zürcher kauft online bei der deutschen Firma Stahlgear eine Smartwatch, um seine Herzfrequenzen zu messen. Diese ging jedoch schnell kaputt. (Symbolbild)
Ein Zürcher kauft online bei der deutschen Firma Stahlgear eine Smartwatch, um seine Herzfrequenzen zu messen. Diese ging jedoch schnell kaputt. (Symbolbild)
Bild: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Ein Zürcher kaufte sich bei der deutschen Firma Stahlgear eine Smartwatch mit zwei Jahren Garantie. Doch nach kurzer Zeit ging die Uhr kaputt und die Firma weigerte sich, sie zu ersetzen. 

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Zürcher kaufte eine Smartwatch von Stahlgear, die nach kurzer Zeit kaputtging.
  • Trotz zwei Jahren Garantie, wollte die Firma die kaputte Uhr nicht ersetzen.
  • Der Konsumentenschutz geht von Dropshipping aus.

Ein Zürcher kauft sich online bei der deutschen Firma Stahlgear eine Smartwatch, um seine Herzfrequenzen zu messen. Online preist die Firma die Uhr mit einer zweijährigen Garantie an. Und der Akku soll zehn Tage halten.

Aber: Die Batterie hält bald nur noch zwei Stunden, später funktioniert die Smartwatch gar nicht mehr. Der 59-Jährige geht davon aus, dass er wegen der Garantiebestimmung ein Ersatzprodukt erhält. 

Wollen Kunde mit einer Entschädigung trösten

Zu früh gefreut. Die Firma versucht, den Kunden, mit Entschädigungen zu vertrösten. Zuerst bieten sie ihm eine Rückerstattung von 10 Prozent des Kaufpreises an, nachdem er sich mehrfach beschwert hatte, erhöhte die Firma das Angebot schrittweise auf 20 und dann 30 Prozent.

Falls der Kunde damit nicht einverstanden sei, könne er die Uhr auf eigene Kosten nach China zurücksenden. Von einem vollständigen Ersatz oder einer Rückzahlung des Betrags ist keine Rede. Gegenüber SRF sagt der Zürcher: «Ich fühle mich betrogen.» Besonders ärgerlich sei der Kommunikationsstil von Stahlgear. Auf seine Forderung nach einem Ersatzprodukt sei die Firma nicht eingegangen.

Auf Nachfrage von SRF reagiert die Firma mit Standard-Mails. Sie geht dabei nicht auf die Vorwürfe ein und erkundigt sich stattdessen nach einer Bestellnummer.

Handelt sich vermutlich um Dropshipping

Laut dem Konsumentenschutz (SKS) könne es sich um einen Fall von Dropshipping handeln. Dabei bestellen sich Konsumentinnen und Konsumenten einen Artikel über einen Online-Shop und die Ware wird direkt von Lieferanten gesehen. Dieser ist meistens in China. So müssen Shopbetreiber kein Warenlager sich leisten.

Die Konsumentinnen und Konsumenten bleiben auf Billigware sitzen. Sara Stalder, Geschäftsleiterin der des SKS, warnt davor, Artikel nach China zu retournieren: «Die Ware wird dort gar nicht abgeholt, ein Ersatzprodukt erhält man nicht.»

Um nicht auf unseriöse Anbieter hereinzufallen, empfiehlt sich, vor einer Bestellung die Website genau zu prüfen. Seriöse Shops verfügen in der Regel über ein vollständiges Impressum.

Auch lohnt es sich nach Kundenbewertungen zu suchen. Und: Häufig schalten die Dropshipping-Unternehmen in den sozialen Medien Werbung im grossen Stil. Weiter empfiehlt sich, im Internet Bewertungen über die Anbieter zu lesen.