Urteil im Zürcher OberlandRaser wird in einer Nacht vier Mal geblitzt – Gefängnis
vab
8.4.2024
Zuerst raste er durch die Strassen des Zürcher Oberlands, nun sitzt er hinter Gitter: Ein 29-jähriger Mann fuhr viel zu schnell und bekommt dafür 18 Monaten sowie eine Busse von 3'500 Franken.
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08.04.2024, 20:31
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein Mann aus Ungarn fuhr viel zu schnell durchs Zürcher Oberland.
In Volketswil sei der Raser mit 161 anstatt der erlaubten 80 km/h unterwegs gewesen.
Insgesamt soll er viermal innerhalb von drei Stunden geblitzt worden sein.
Als Strafe erwarteten ihn 18 Monate und eine Busse von 3'500 Franken, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Er wurde nicht nur einmal, sondern gleich viermal innerhalb von drei Stunden geblitzt: Ein Ungar musste vor dem Bezirksgericht Uster erscheinen, weil er im Oktober 2023 mit seinem VW Passat mit viel zu hohem Tempo unterwegs war, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Seine Rasertour führte ihn durchs Zürcher Oberland.
In der besagten Nacht wurde er zuerst bei Volketswil geblitzt. Die Messung zeigte 161 km/h, erlaubt wären 80 km/h gewesen. Nur wenig später fuhr er ein weiteres Mal an der gleichen Stelle in den Blitzer – dann mit 132 km/h. Es folgte eine weitere Messung von 61 km/h durch eine 30er-Zone im Weiler Freudwil und schliesslich fuhr er in Wila in die Radarfalle mit 95 statt den erlaubten 80 km/h.
Nun stand er vor Gericht. Als der Richter ihn fragte, warum er so schnell unterwegs war, konnte der 29-jährige Mann keine klare Erklärung liefern. «Meine Freundin war hochschwanger, der Geburtstermin stand kurz bevor. Ich wollte heim. Die Fahrten habe ich angenommen, um Geld zu verdienen, so als eine Art Privatchauffeur», zitiert ihn der «Tages-Anzeiger».
Warum er zweimal an derselben Stelle geblitzt wurde? «Auf der zweiten Fahrt war ich auf der Suche nach einem Tabakladen», zitiert der «Tages-Anzeiger» den Raser weiter.
Raser ist seit November in Haft
Nun sitzt der Mann seit Januar im vorzeitigen Strafvollzug, zuvor war er bereits seit November in Haft. Verhaftet worden sei er eineinhalb Monate nach seiner rasanten Fahrt.
Der Raser habe sich geständig gezeigt und habe eine Strafe von 18 Monaten sowie eine Busse von 3'500 Franken bekommen.
Es stellte sich zudem heraus, dass das Raserdelikt nicht das Einzige war, was sich der Mann an Rechtswidrigem erlaubt hatte: Er arbeitete zudem schon seit Monaten illegal in der Schweiz. Demnach sei er als Hilfsarbeiter bei Wohnungsräumungen tätig gewesen.
Das, obwohl er eine Arbeitsbewilligung als ungarischer Staatsbürger durchaus erhalten hätte. Auch hierzu konnte er keine nachvollziehbaren Gründe abgeben, wie der «Tages-Anzeiger» angibt: «Ich habe erst im Gefängnis erfahren, wie das so läuft in der Schweiz.» Ausserdem klagte er, 1'500 Franken gezahlt zu haben, um seine Frau ordentlich anzumelden. Weil er zudem Krankenkasse sowie Wohnungsmiete hätte zahlen müssen, sei ihm kein Geld mehr geblieben, um sich selbst auch anzumelden.
Sobald er seine Strafe abgesessen hat, wolle er zurück nach Ungarn zu seiner Partnerin und der sechsmonatigen Tochter. Er hat noch 44 Tage im Gefängnis vor sich. Insgesamt musste der Raser sechs Monate hinter Gitter, den Rest der Strafe wird er auf Bewährung absitzen.
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