Land unter an der Ostsee Schwere Sturmflut setzt deutsche Städte unter Wasser

sda/red

20.10.2023

Eine heftige Sturmflut trifft Deutschlands Küsten: Bereits sind Strassen in mehreren Städten überschwemmt. Der Wasserstand in den betroffenen Gebieten steigt um bis zu zwei Meter.

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  • Eine schwere Sturmflut trifft am Freitag auf die Küstenregionen an der Ostsee.
  • In ersten deutschen Städten sind bereits Strassen unter Wasser.
  • Auch dänische und schwedische Küstenregionen sind betroffen.
  • Der Wasserstand in den Küstengebieten steigt um bis zu zwei Meter.
  •  Der Deutsche Wetterdienst erwartet Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde.

Eine schwere Sturmflut trifft die Ostseeküstenregionen in Deutschland sowie in Teilen Dänemarks und Schwedens. Der Deutsche Wetterdienst hat ab Freitag bis zum frühen Samstagmorgen eine entsprechende Warnung für das norddeutsche Bundesland Schleswig-Holstein herausgegeben. Bereits im Verlauf des Morgens sind in mehreren Städten die ersten Strassen und Uferbereiche überschwemmt worden.

Der höchste Wasserstand wird mit bis zu zwei Meter über dem mittleren Wasserstand in der Flensburger Förde erwartet, wie das deutsche Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte.

Strassen unter Wasser

Am Freitagmorgen standen sowohl in Wismar als auch in Kiel und Flensburg bereits zahlreiche Strassen unter Wasser.

«Das Wasser kommt, es ist schon sehr weit gedrungen, es steht schon vor der Tür», sagte eine Sprecherin der Polizei Flensburg der Nachrichtenagentur DPA.

In Kiel waren bereits am Donnerstagnachmittag in Schiksee mehrere Strandkörbe ins Wasser gezogen worden. «Da ist das Wasser schon ungewöhnlich hoch. Etwa 150 Strandkörbe sind dort geborgen worden», so eine Polizeisprecherin.

Warnung vor Hochwasser

In der Kieler Bucht sollte das Wasser am Freitag bis zu 1,8 Meter über den Normalwert steigen. In der Lübecker Bucht erwartet das BSH bis zu 1,7 Meter. Für Lübeck und Flensburg gab das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Warnungen vor Hochwasser heraus.

Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern bereiteten sich die Küstenstädte ebenfalls auf eine Sturmflut vor. Für Freitag erwartete das BSH für die Küstenlinie westlich von Rügen einen Wasserstand von bis zu 1,3 Metern über dem mittleren Wasserstand. Für den Bereich östlich von Rügen liegt die Prognose nach der Vorhersage von Donnerstagvormittag bei maximal 1,2 Metern.

Auch Dänemark und Schweden betroffen

An der Ostseeküste im Süden und im Osten Dänemarks forderte die Polizei wegen einer zu erwartenden Sturmflut Anwohner und Urlauber auf, spätestens am Freitagmorgen das Küstengebiet zu verlassen. Betroffen seien unter anderem die bei Touristen beliebte Regionen an den Südküsten der Inseln Lolland, Falster und Fünen sowie in den Förden von Hadersleben, Apenrade und Flensburg.

Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) warnte vor Überschwemmungen in den betroffenen Küstenabschnitten von Freitagmorgen bis Samstagmittag. Der Wasserstand könne bis zu 2,4 Meter über den Normalwert steigen, teilte das DMI mit. Zudem kommt es im Fährverkehr zwischen Deutschland und Dänemark nach Angaben der Reederei Scandlines aufgrund des Sturmes zu Einschränkungen.

Auch an der schwedischen Südküste kann es zu Überschwemmungen kommen. Besonders hoch solle der Wasserstand am Küstenabschnitt zwischen der Öresundbrücke und Ystad werden, teilte das Schwedische Meteorologische und Hydrologische Institut (SMHI) mit.

Orkanartige Böen erwartet

Gleichzeitig führten niedrige Wasserstände im schleswig-holsteinischen Wattenmeer der Nordsee zu Ausfällen und Verschiebungen in den Fahrplänen der Fähren zwischen den Inseln Halligen und dem Festland. Grund ist der starke Ostwind, der das Wasser aus dem Wattenmeer in die Nordsee treibt.

Der Deutsche Wetterdienst warnte an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste vor orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Die Warnung gelte von Freitag, 12 Uhr, bis Samstag, 2 Uhr. Ab Freitagmittag sei Dauerregen zu erwarten, bevor sich das Wetter am Samstag beruhigen soll.