Konflikt im Trump-LagerSteve Bannon will «bösen Menschen» Elon Musk «zu Fall bringen»
SDA/twei
13.1.2025 - 20:53
Ein Milliardär mit «der Reife eines Kindes»? Mit markigen Worten hat Steve Bannon gegen Trump-Unterstützer Elon Musk ausgeholt. In einem Interview kündigte er gar an, Musk müsse rausgeschmissen werden.
Keystone-SDA, SDA/twei
13.01.2025, 20:53
SDA
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Negative Stimmung im Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump: Ex-Wahlkampfstratege Steve Bannon hat in einem Interview heftig gegen Elon Musk ausgeteilt.
Einer der vielen Vorwürfe lautet, Musk würde nur seinen eigenen Vorteil im Auge haben.
Laut Bannon habe er aber nicht die Position, «Forderungen zu stellen». Mehr noch: Bannon kündigte an, Musk «zu Fall bringen» zu wollen.
Der einstige Wahlkampfstratege von Donald Trump und Vertreter der Ultrarechten in den USA, Steve Bannon, macht zunehmend Stimmung gegen Tech-Milliardär Elon Musk.
Musk hat Millionen investiert und seine Plattform X genutzt, um Trump zur Rückkehr ins Weisse Haus zu verhelfen – und gilt mittlerweile als enger Berater des künftigen US-Präsidenten.
Bannon machte in den vergangenen Tagen in seinem Podcast «War Room» und in zwei Interviews deutlich, dass er nichts gegen die millionenschwere Unterstützung Musks für Trump habe und er auf ähnliche Unterstützung für ultrarechte Bewegungen in Europa hoffe. Zugleich brachte er unmissverständlich zum Ausdruck, was daraus seiner Meinung nach nicht folgen sollte: zu viel Einfluss Musks auf die neue US-Regierung.
«Er hat die Reife eines Kindes»
«Er hat seinen Platz am Tisch verdient. Der Platz am Tisch muss aber nicht das Kopfende sein, und ganz sicher bedeutet es nicht, Forderungen zu stellen oder Befehle zu geben», sagte Bannon in einer «War Room»-Folge vergangene Woche.
In der italienischen Tageszeitung «Corriere della Sera» stellte Bannon nicht nur Musks Vermögen, Probleme zu verstehen, sondern auch seine Absichten infrage. «Er hat die Reife eines Kindes», sagte Bannon.
Er sagte auch, die Leute um Trump herum hätten genug von dem Tech-Milliardär. «Wir haben erlebt, wie aufdringlich er ist, wie wenig er von den wirklichen Problemen versteht und wie sehr er sich nur um seinen eigenen Vorteil kümmert. Sein einziges Ziel ist es, Billionär zu werden.»
Bannon will für Musks Rauswurf sorgen
Bannon ist nicht nur der Einfluss von Musk und anderen Milliardären aus der Tech-Branche ein Dorn im Auge – ihn stört, dass diese zwar auch gegen illegale Einwanderung sind, aber ausländische Fachkräfte im IT-Bereich unbedingt in die USA holen wollen. Bannon und andere Vertreter der Ultrarechten wollen, dass auch diese Arbeitsplätze den Einheimischen vorbehalten sind. Musk war selbst aus Südafrika nach Amerika gekommen.
Bannon ging in dem «Corriere»-Interview so weit, es als persönliches Anliegen zu bezeichnen, Musk zu stoppen. «Ich habe es mir zur persönlichen Aufgabe gemacht, diesen Kerl zu Fall zu bringen», sagte Bannon. Er wolle verhindern, dass Musk vollen Zugang zum Weissen Haus bekomme. Mehr noch: Der Tesla-Chef sei ein «böser Mensch».
Wie wichtig ist Bannon noch für Trump?
Es ist allerdings fraglich, wie gross Bannons Einfluss auf Trump noch ist. Die «Washington Post» verweist darauf, dass mehrere Trump-Berater zuletzt zu Gast in seinem Podcast waren und Bannon Trump auch in dessen Anwesen in Mar-a-Lago besucht haben soll. Doch es ist Musk, der seit der Wahl ständig an Trumps Seite gesehen wird. Der Republikaner hat Musk als externen Berater mit der Kürzung von Regierungsausgaben betraut.
Wie Musk 2024 galt Bannon 2016 als entscheidender Faktor für Trumps Wahlsieg. Im Weissen Haus machte Trump den rechten Publizisten zu seinem Chefstrategen, der aber nur bis Sommer 2017 in der Regierungszentrale blieb. Wenige Monate später führten Aussagen Bannons über Trumps Familie zu einem grösseren Zerwürfnis. Abgesehen davon blieb Bannon Trump aber treu – und Trump hat sich mehrfach anerkennend zu Bannons Unterstützung geäussert.