Chef-Propagandistin stirbt mit 48 Die lange Liste der rätselhaften Todesfälle in Putins Umfeld

Von Alex Rudolf

9.1.2024

Die Chefredaktorin von Wladimir Putins Propaganda-TV-Kanal wurde tot aufgefunden. Die 48-Jährige ist nur das jüngste Beispiel dafür, dass einflussreiche Menschen in Russland gefährlich leben.

Von Alex Rudolf

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die russische Chefredaktorin Zoya Konowalowa und ihr Ex-Mann verstarben Anfang Januar aus noch ungeklärten Gründen.
  • Damit wird ein weiterer mysteriöser Todesfall einer einflussreichen Persönlichkeit in Russland publik.
  • Wer hinter den Todesfällen steckt, ist nicht bekannt.

Schon wieder hat sich in Russland ein mysteriöser Todesfall ereignet. Diesmal traf es Zoya Konowalowa, die Chefredaktorin der staatlichen TV- und Radiogesellschaft Kuban, und ihren Ehemann. Dies teilten die Behörden am gestrigen Montag mit.

Kuban gehört zum WGTRK-Konzern, zu dem wiederum 89 regionale Fernseh- und Radiostationen gehören. Konowalowa war 48 Jahre alt und ihr Ex-Mann 52.

In ihrem Haus in Krasnodar wurden die Leichen der beiden am 5. Januar entdeckt. Sichtbare Verletzungen hätte keine der beiden aufgewiesen, wie die Nachrichtenagentur Ria schreibt. «Die Todesursache soll eine Vergiftung durch eine unbekannte Substanz sein.»

Konowalowa habe keine Drogen genommen

Zudem sei ein Plastiksack mit einer pulverigen Substanz im Haus der Verstorbenen gefunden worden. Ihre Kolleg*innen würden jedoch darauf bestehen, dass Konowalowa niemals Drogen genommen hätte, schreibt «The Sun».

Die beiden Toten hinterlassen einen erwachsenen Sohn und eine 15-jährige Tochter.

Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine gab es mehrere mysteriöse Todesfälle – siehe Bildergalerie oben. Es zeigt sich, dass nicht nur Regime-Kritiker*innen gefährlich leben, sondern auch jene, die die Nähe zu Putin gesucht haben.

«Ich habe meine Medizin genommen und gehe nun zu Bett»

Kürzlich wurde die Leiche des russischen Journalisten Alexander Rybin an der Grenze zur Ukraine gefunden.

Just im vergangenen Monat wurde die Leiche von Anna Tsareva gefunden. Sie war die Chefredaktorin von Putins-Lieblingszeitung «Komsomolskaja Prawda». Sie habe sich nie über ihre Gesundheit beschwert, heisst es vonseiten ihrer Kolleg*innen in einem veröffentlichten Statement.

In den Tagen vor ihrem Tod habe sie aber einen Husten und bis zu 39 Grad Fieber gehabt. Den letzten Satz, den sie zu ihren Arbeitskolleg*innen gesagt haben soll, lautet: «Ich habe meine Medizin genommen und gehe nun zu Bett.»

Ende August stürzte das Flugzeug ab, in welchem Jewgeni Prigoschin, ehemaliger Chef der Wagner Gruppe, und sein Vize Dmitri Utkin sassen. 

Seit Beginn des Ukraine-Krieges sterben auch viele Ölmanager. Darunter auch der ehemals enge Vertraute von Putin Rawil Maganow sowie Alexander Subbotin. Auch Wirtschaftsförderer Iwan Petschorin und Chef eines Ferienresorts Andrej Krukowskij kamen aus ungewöhnlichen Gründen ums Leben.