Hitzige Debatte um Entwicklungshilfe «So etwas Falsches habe ich noch nie erlebt»

SDA

3.12.2024 - 08:33

Der Nationalrat debattiert erneut über das Budget. Verfolge den zweiten Tag live im Ticker.

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SDA / S. Ziegler, D. Müller

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  • 9.00 Uhr

    250 Millionen weniger für Entwicklungshilfe

    Die Schweiz soll im kommenden Jahr weniger Geld für die Hilfe im Ausland zur Verfügung haben. Der Nationalrat hat das Budget für die internationale Zusammenarbeit um 250 Millionen Franken gekürzt, gegen den Widerstand der Linken sowie der GLP und der EVP.

  • 8.43 Uhr

    Jetzt kommt es zur Bereinigung

    Als Nächstes folgt die Bereinigung. Das Prozedere ist relativ kompliziert. Mehrere Anträge werden einander gegenüber gestellt, anschliessend wird die Position der Mehrheit weiteren Anträgen gegenüber gestellt. blue News verzichtet aus Übersichtlichkeitsgründen auf die Bekanntgabe aller Zwischenresultate.

  • 8.38 Uhr

    «Gibt Einsparungspotenzial»

    Gafner am Mittwoch bei der Debatte.
    Gafner am Mittwoch bei der Debatte.
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    Andreas Gafner von der SVP spricht als Nächstes von «erheblichem Einsparungspotenzial.» Die Sicherheit der Schweizer Bevölkerung stehe an erster Stelle, darum unterstütze man etwa die Erhöhung der Armee. «Aber wir müssen die Mehrausgaben abbremsen und nicht im totalen Finanzchaos landen», so Gafner. Auf Nachfrage von Tamara Funiciello, welche Projekte konkret nicht mehr unterstützt werden sollen, sagt Gafner: «Ich kann Ihnen keine konkreten Projekte nennen. Aber es gibt Einsparungspotenzial.»

  • 8.21 Uhr

    «Finanzpolitik auf dem Rücken der Schwächsten»

    Auch Marc Jost (EVP) vertritt die Minderheit im Nationalrat, welche die Entwicklungshilfe nicht stutzen will. «Sind Sie denn nicht kreativer?», fragt er in Richtung der Kommission. «Sie betreiben Finanzpolitik auf dem Rücken der Schwächsten.» Entwicklungshilfe und Sicherheitspolitik würden Hand in Hand ineinanderspielen. 

  • 8.11 Uhr

    «Habe so etwas noch nie erlebt»

    Zuerst spricht SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. Er vertritt die Minderheit, welche an der Höhe der Entwicklungshilfe festhalten will. Die Mehrheit der Finanzkommission sieht das anders, will die Gelder reduzieren. 250 Millionen Franken will die Mehrheit der zuständigen Kommission hier aus dem Voranschlag streichen. «Was Sie hier tun, ist falsch. So etwas habe ich noch nie erlebt», sagt Wermuth. «Für diese Kürzung haben Sie kein Mandat und keine Unterstützung in der Bevölkerung», so der SP-Co-Chef.

  • 8.00 Uhr

    Tag 2 der Budgetdebatte startet

    Am Mittwoch geht die Budgetdebatte des Nationalrats weiter. Heute steht unter anderem die Entwicklungshilfe auf dem Programm. Hier dürfte es erneut hitzige Diskussionen geben. blue News tickert live.

  • 12.55 Uhr

    Sitzung für heute geschlossen

    Damit ist der erste grosse Budget-Block abgeschlossen. Nationalratspräsidentin Maja Riniker schliesst für heute die Sitzung. Am Mittwoch folgt der nächste Showdown im Kampf um ein Budget für 2025, dann geht es unter anderem um die Entwicklungshilfe.

  • 12.51 Uhr

    Schützenvereine erhalten verbilligte Munition

    Ein weiterer Minderheitsantrag wollte den Schützenvereinen die verbilligte oder teilweise sogar kostenlose Munition streichen. Der Nationalrat lehnt diesen Antrag mit 122 zu 70 Stimmen ab. 

  • 12.44 Uhr

    Nationalrat will Aufstockung der Rüstungsinvestition

    Der Nationalrat stimmt der Aufstockung der Rüstungsinvestitionen zu. Mit 124 zu 68 Stimmen sagt er Ja zum Vorschlag des Bundesrats. 

  • 12.37 Uhr

    Mehrere Abstimmungen zuvor

    Bevor es um die Armee geht, werden unter anderem noch Budgetbeschlüsse zum Bundesamt für Cybersicherheit oder den Zollbehörden gefällt. Gleich folgt dann die Armee.

  • 12.32 Uhr

    Jetzt folgt die Bereinigung

    Nun folgt die erste Abstimmung zur Bereinigung des Budgets. Dabei wird auch entschieden, wie viel der Nationalrat der Armee zur Verfügung stellen will. 

  • 12.16 Uhr

    Tiefer Graben zwischen Fraktionen

    Die SVP fordert erwartungsgemäss mehr Geld für die Armee. «Die Rüstungsinvestionen sind dringend notwendig und überfällig», sagt SVP-Nationalrat Roman Bürgi. Die Linke gefährde mit ihren Minderheitsanträgen «die Sicherheit der Bevölkerung», so Bürgi weiter.

    Felix Wettstein von den Grünen hingegen spricht von einer «dringend notwendigen Korrektur» bei den Armee-Ausgaben. Einfach Geld für Rüstung ausgeben, sei nicht der richtige Weg, für Sicherheit zu sorgen.

  • 11.46 Uhr

    Jetzt geht es um die Armee

    Im zweiten Block wird nun über den Bereich «Sicherheit und Justiz» debattiert. Hier geht es unter anderem um die Armee – und einen heissen Punkt der Debatte. 530 Millionen sollen zusätzlich für die Rüstung fliessen.

    Damit ist die Linke nicht einverstanden. «Sie decken hier Verteidigung und Armee mit Geld zu», sagt SP-Co-Präsident Cedric Wermuth.

  • 11.09 Uhr

    Minderheitsanträge in Block 1 ohne Chance

    Nun geht es in die Abstimmungen im Detailbereich der Ausgaben des Eigenbereichs des Bundes. Mehrere Minderheitsanträge, sowohl zur Erhöhung als auch zur Reduzierung der Ausgaben, bleiben ohne Chance. 

  • 11.02 Uhr

    FDP sieht «beachtliches Sparpozenzial»

    Die Staatsprioritäten müssen neu definiert werden", sagte Fraktionssprecher Alex Farinelli (TI). Um die Sicherheit zu stärken, müssten andere Bereiche etwas leiden. Es sei jedoch «unabdingbar, dass die Bundesfinanzen saniert werden». Die öffentlichen Finanzen gerieten sonst «ausser Kontrolle».

    Laut der FDP ist die Schuldenbremse ein Volksmandat, das verteidigt werden muss. Das bedeute jedoch nicht, dass nicht mehr investiert werde. Die Ausgaben müssten aber weniger stark steigen als in den vergangenen Jahren. Beispielsweise beim Bundespersonal gebe es «ein beachtliches Sparpotenzial», sagte Peter Schilliger (FDP/LU).

  • 10.32 Uhr

    Jetzt beginnt die Detailberatung

    Im Schweizer Parlament läuft derzeit die Detailberatung zum Budget. Im Fokus stehen die Ausgaben des Eigenbereichs des Bundes, darunter Personalkosten und der Betriebsaufwand. Die Parteien verfolgen dabei unterschiedliche Strategien: Während die SVP auf drastische Kürzungen setzt, wollen SP und Grüne mehr investieren.

    Die SVP hat zahlreiche Minderheitsanträge eingebracht, die vor allem Einsparungen im Bundesamt für Gesundheit (BAG) und im Bundesamt für Statistik fordern. Ziel der Partei ist eine deutliche Reduktion der Bundesausgaben in verschiedenen Bereichen.

    Die SP lehnt sämtliche Kürzungsanträge ab und plädiert für höhere Ausgaben in ausgewählten Bereichen. Die Grünen kritisieren die Kürzungen der SVP als «Rundumschlag».

  • 10.11 Uhr

    Keller-Sutter bremst Amherd aus

    Karin Keller-Sutter bei der Debatte am Dienstag.
    Karin Keller-Sutter bei der Debatte am Dienstag.
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    Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat zu Beginn der Budgetberatung am Dienstag im Nationalrat vor einer rascheren Aufstockung der Armee gewarnt. «Solange wir nicht wirklich wissen, wie wir das gegenfinanzieren, wird es schwierig.»

    Falls das Parlament die Ausgaben für die Armee bereits im Jahr 2030 und nicht erst 2035 auf ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) steigern wolle, gebe es finanzpolitisch keinen Handlungsspielraum mehr, sagte Keller-Sutter. «Dann müssen sie vielleicht auch über Mehreinnahmen diskutieren.»

    Neben der Armee würden in den kommenden Jahren auch die Ausgaben für die 13. AHV-Rente sowie voraussichtlich für das EU-Forschungsprogramm Horizon Europe und für den EU-Kohäsionsfonds steigen. Dazu kämen laufende Reformprojekte zur Abschaffung des Eigenmietwerts und zur Einführung der Individualbesteuerung. All dies müsse gegenfinanziert werden.

    Keller-Sutter sprach von «schmerzhaften Kürzungen», welche die Nationalratskommission im Zuge der Armeeaufstockung beantragt habe. Insbesondere die Sparanträge bei der Internationalen Zusammenarbeit (IZA) seien «problematisch». Es sei wahrscheinlich, dass Projekte abgebrochen werden müssten. Das könne zu einem Reputationsschaden für die Schweiz führen.

  • 9.27 Uhr

    Grüne kritisieren «ziellose Aufrüstung»

    Für die Fraktion der Grünen ist das von der zuständigen Nationalratskommission ausgearbeitete Bundesbudget «nicht annehmbar». Die Aufrüstung bei der Armee erfolge ohne Plan.

    «Es gibt in diesem Saal zwei heilige Kühe: die Schuldenbremse und die Armee», sagte Felix Wettstein (Grüne/SO) am Dienstag bei der allgemeinen Aussprache zum Voranschlag 2025. In entscheidenden Punkten gingen die Vorschläge der Finanzkommission «genau in die falsche Richtung».

    Dass die Ausgaben für Rüstungsgüter innert eines Jahres um 35 Prozent erhöht werden sollen, bezeichnete Wettstein als falsch. «Man weiss ja nicht einmal, wozu das Geld ausgegeben werden soll.» Er appellierte an den Nationalrat, auf den «Pfad der Tugend» zurückzukehren.

  • 9.12 Uhr

    GLP: «Vorschläge nicht ausgewogen»

    Laut GLP-Fraktionschefin Corina Gredig sind die Vorschläge nicht ausgewogen. (Archivbild)
    Laut GLP-Fraktionschefin Corina Gredig sind die Vorschläge nicht ausgewogen. (Archivbild)
    sda

    Aus der Sicht der GLP-Fraktion sind die Vorschläge der Finanzkommission für den Voranschlag 2025 nicht ausgewogen und will dem Budget in der Fassung der Kommission nicht zustimmen. Die GLP fordert, auf Streichungen bei der humanitären Hilfe zu verzichten.

    Die Bemühungen um einen Haushalt im Lot und für mehr finanzpolitischen Spielraum sei zwar zu begrüssen, sagte Fraktionschefin Corina Gredig (ZH) am Dienstag. Doch die Schweiz sei ein Symbol für Stabilität, multilaterale Kooperation und humanitäre Verantwortung. «Das ist Teil des Schweizer Selbstverständnisses.»

    «Humanitäre Verantwortung ist keine Last, sondern eine langfristige Investition», sagte Gredig. Wer Friedensförderung und internationale Stabilität vernachlässige, riskiere Konflikte. Komme das Konzept der Kommissionsmehrheit durch, könne die GLP nicht zustimmen. «Wir wollen das humanitäre Erbe nicht verspielen.»

    Für Gredig ist es falsch, die Armee um eine halbe Milliarde aufzustocken und gleichzeitig die humanitäre Tradition aufs Spiel zu setzen. Ebenso bezeichnete sie es als falsch, bei der Landwirtschaft aufzustocken, während alle anderen Bereiche Abstriche in Kauf nehmen müssten.

  • 8.58 Uhr

    Mitte-Fraktion will mit der Schuldenbreme konformes Budget

    Die Mitte-Fraktion will beim Budgetieren die Vorgaben der Schuldenbremse einhalten und sich bei der Beratung des Voranschlages 2025 an frühere Parlamentsentscheide halten. «Damit übernehmen wir finanzpolitische Verantwortung und machen verlässliche Politik», sagte Sprecher Pius Kaufmann (LU).

    Seine Fraktion wollen den Vorschlägen der Finanzkommission grossmehrheitlich folgen, sagte Kaufmann am Dienstag in der Budgetdebatte des Nationalrates. Er forderte, das Ausgabenwachstum beim Bund zu begrenzen. Nur so könnten wieder struktureller Überschüsse erzielt um Handlungsspielraum zurückgewonnen werden.

    «Dazu braucht es Disziplin: Neue Ausgaben müssen konsequent gegenfinanziert werden», sagte Kaufmann. Müsse der Bund von den Kantonen neue Aufgaben übernehmen, muss der Verteilschlüssel der direkten Bundessteuer angepasst werden. Bei neuen Aufgaben muss geprüft werden, welche anderen Aufgaben reduziert werden könnten oder schon weggefallen seien.

  • 8.50 Uhr

    SVP will mehr Sicherheit für die Schweiz

    Nationalrat Lars Guggisberg. 
    Nationalrat Lars Guggisberg. 
    sda

    Mehr Sicherheit für die Schweiz, die bewährte Schuldenbremse verteidigen, keine Steuererhöhungen: Diese drei Leitlinien verfolgt die SVP-Fraktion bei der Debatte des Bundesbudgets für das kommende Jahr.

    Das Parlament müsse endlich die Augen öffnen und die Prioritäten richtig setzen, sagte SVP-Fraktionssprecher Lars Guggisberg (BE) am Dienstag bei der allgemeinen Aussprache zum Budget 2025. «Wir müssen zur Vernunft kommen und Verantwortung wahrnehmen.»

    In den vergangenen Jahrzehnten seien die Finanzen aus dem Ruder gelaufen, so Guggisberg. Die Ausgaben des Bundes hätten sich fast verdreifacht. Gleichzeitig habe sich die Wirtschaftsleistung nur verdoppelt.

    «Dass der Staat schneller wächst als die Wirtschaft, ist keine gute Entwicklung.» Das Parlament habe die Prioritäten blauäugig gesetzt, sei kurzsichtig und naiv gewesen.Der SVP gehe es nicht ums Sparen, sagte Guggisberg. «Es geht um weniger Ausgabenwachstum.»

    Insbesondere die Ausgaben für die soziale Wohlfahrt und für die Entwicklungshilfe müssten gebremst werden. «Wir schicken heute Milliarden von Steuergeldern ins Ausland.»

    Stattdessen plädiert die SVP dafür, die Verteidigungsfähigkeit der Armee, die Ernährung und die Landwirtschaft zu stärken. Zudem müsse die «bewährte Schuldenbremse» beibehalten werden. «Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen», sagte Guggisberg.

  • 8.29 Uhr

    SP droht mit Budget-Ablehnung

    Die SP lehnt massiv höhere Armeeausgaben ab und droht mit einer Ablehnung des Budgets. «Sollte eine Mehrheit die Armeeausgaben auf Kosten der internationalen Zusammenarbeit (IZA) und des Bundespersonals deutlich erhöhen, wird die SP das Budget ablehnen», heisst es in einer Medienmitteilung. «Nicht nur würden die rechten Parteien einmal mehr zeigen, dass ihre Finanzpolitik kurzsichtig und ihre Sicherheitspolitik planlos ist, sie zeigen auch, dass sie gezielt Investitionen in Gleichstellung, Klimaschutz und soziale Sicherheit verhindern wollen.»

  • 8.00 Uhr

    Willkommen zur Budget-Debatte

    Ab heute Dienstag verhandelt der Nationalrat über den Voranschlag 2025 des Bundes. In Zeiten der knappen Finanzen und wegen der Vorgaben der Schuldenbremse sind harte Debatten zu erwarten. 

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Der Armee sollen nächstes Jahr 530 Millionen Franken mehr für Rüstungsinvestitionen zur Verfügung stehen als zunächst geplant. Der Nationalrat hat am Dienstag einer entsprechenden Aufstockung deutlich zugestimmt. Anträge von Links-Grün dagegen scheiterten.

Die grosse Kammer folgte damit dem Antrag ihrer Finanzkommission. Demnach soll die Armee im kommenden Jahr 2,7 Milliarden Franken für Rüstung ausgeben können. 200 Millionen Franken davon sind für das bodengestützte Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite (Bodluv) vorgesehen.

Ziel des Nationalrats ist es, dass die Armeeausgaben bis im Jahr 2030 ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erreichen. Die grosse Kammer nahm entsprechende Aufstockungen in den Finanzplanjahren 2026 bis 2028 vor.

«Schweiz muss wehrtüchtig werden»

Die bürgerliche Mehrheit setzte sich durch. In geopolitisch angespannten Zeiten gelte es, die Ausgaben in die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen, lautete der Tenor. «Es macht keinen Sinn, Baustellen einfach mit Geld zuzuschütten», wandte Sarah Wyss (SP/BS) erfolglos ein.

Die Investitionen in die Armee seien Jahrzehnte lang vernachlässigt worden, gab Roman Bürgi (SVP/SZ) zu bedenken. «Die Schweiz muss wieder wehrtüchtig werden.» Auch die Mitte- und die FDP-Fraktion machte darauf aufmerksam, dass die Armee heute nicht genügend gut ausgerüstet sei.

Die links-grüne Minderheit verwies darauf, dass die Armee nur einer von vielen Pfeilern zur Stärkung der Sicherheit sei. «Die internationale Kooperation und die Friedensförderung sind ebenso entscheidend», sagte Corina Gredig (GLP/ZH). Weil die Bürgerlichen bei der Auslandshilfe sparen wollten, sei das Gleichgewicht zwischen den drei Säulen gefährdet.

70 Millionen weniger für Bundespersonal

An anderer Stelle stutzte die Grosse Kammer dem Bundesrat dagegen die Flügel. Der Nationalrat will mit den Kürzungen bei den Personalkosten, dem Sach- und Betriebsaufwand und Beratungshonoraren den Haushalt um zusammengezählt 125 Millionen Franken entlasten. Er folgte mit diesen ersten Entscheiden vom Dienstag der bürgerlichen Mehrheit seiner Finanzkommission (FK-N). Die Linke lehnte die Kürzungen ab.

Private könnten bei den Löhnen der Verwaltungsangestellten nicht mithalten, sagte Jürg Grossen (GLP/BE). Der Bund vergebe zu viele und zu teure externe Aufträge. Mit den Kürzungen werde lediglich das Ausgabenwachstum verlangsamt, unterstützte auch Reto Nause (Mitte/BE) die drei Anträge der Kommissionsmehrheit.

SVP-Sprecher Michael Götte. (Archivbild)
SVP-Sprecher Michael Götte. (Archivbild)
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SVP-Sprecher Michael Götte (SG) sah die Personalausgaben des Bundes und die Ausgaben für Beratungen aus dem Ruder laufen. Auch die FDP hielt die Kürzungen von 125 Millionen Franken für vertretbar, wie Peter Schilliger (LU) sagte. Das Parlament habe einen Führungsauftrag.

Rot-Grün wehrte sich vergeblich gegen diese Streichungen. Das Personal müsse damit die bereits vierte Abbaurunde hinnehmen, sagte Tamara Funiciello (SP/BE). Irène Kälin (Grüne/AG) wollte gezielte Abstriche statt «politisch feige Querschnittkürzungen», die viel Schaden anrichten könnten.

Sarah Wyss (SP/BS) sah Widersprüche in den Anträgen der FK-N. Beim Staatssekretariat für Migration zum Beispiel würden Dolmetschende zum Sach- und Betriebsaufwand gehören. «Wird hier reduziert, dauern die Asylverfahren länger.» Oder Machbarkeitsstudien zu Vorhaben der Armee könnten mangels Geld nicht in Auftrag gegeben werden.

Abstriche bei Büro für Konsumentenfragen

Auch Finanzministerin Karin Keller-Sutter wollte die Kürzungen nicht. Strichen die Räte bei den Personalausgaben 2025 70 Millionen Franken, griffen es dem Entlastungspaket vor, sagte sie. Die Kürzung werde der Bundesrat dort anrechnen.

Den Sach- und Betriebsaufwand und die Beratungsbudgets habe der Bundesrat bereits gekürzt, um je 3,4 Prozent, sagte Keller-Sutter. Der Bund sei auf die externen Dienstleistungen angewiesen.

Das Budget des Instituts für Rechtsvergleichung kürzte der Nationalrat um 0,6 Millionen Franken, auch hier gegen den Willen der Linken und des Bundesrates. Und dem Büro für Konsumentenfragen will er 145'000 Franken oder 14 Prozent weniger zur Verfügung stellen. Gegen diese Kürzung wehrten sich SP, Grüne und GLP.

Mit Material von Keystone-SDA. 

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