143 Tote in zwei Wochen Forscher suchen Ursache für mysteriöse Krankheit im Kongo

tafi / Agenturen

4.12.2024 - 19:26

Ein Mpox-Behandlungszentrum im Kongo: Nun gibt eine neue Krankheit Rätsel auf.
Ein Mpox-Behandlungszentrum im Kongo: Nun gibt eine neue Krankheit Rätsel auf.
Moses Sawasawa/AP/dpa

Viele Menschen wagen es aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr, ihre Häuser zu verlassen: Im Kongo gibt eine neue tödliche Krankheit Rätsel auf. Betroffen sind vor allem Kinder. Droht die nächste Pandemie?

tafi / Agenturen

Das Wichtigste im Überblick

  • Dutzende Menschen sind im Südwesten des Kongo innerhalb von zwei Wochen an einer grippeähnlichen Erkrankung gestorben.
  • Die Patienten haben Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme: Die Krankheit konnte bislang nicht identifiziert werden.
  • Die Gesundheitsbehörden und die WHO sind besorgt: Ein Expertenteam soll die rätselhafte Krankheit untersuchen.

Seit Monaten kämpfen die Gesundheitsbehörden in der Demokratischen Republik Kongo gegen einen Mpox-Ausbruch. Und nun kommt eine mysteriöse Krankheit dazu: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist alarmiert. Man sei sich über die unbekannte Krankheit bewusst und habe ein Team vor Ort, das mit den lokalen Gesundheitsbehörden zusammenarbeitet, um Proben zu sammeln. 

In den vergangenen zwei Wochen sind bereits 143 Menschen an den Folgen der bislang ungeklärten Krankheit gestorben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Apollinaire Yumba, der Gesundheitsminister der betroffenen südwestlichen Provinz Kwango, teilte in einer Stellungnahme mit, vor allem Kinder unter 15 Jahren seien von der Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen betroffen.

Grippeähnliche Symptome

Die verstorbenen Patienten hätten Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Anämie (verminderte Hämoglobin-Konzentration und damit weniger Sauerstoff im Blut) gehabt. Von Krankheitssymptomen seien in der zu Kwango gehörigen Region Panzi mindestens 376 Menschen betroffen, hiess es weiter.

Yumba sagte dem Rundfunksender Radio Okapi, dass ein Expertenteam auf dem Weg nach Panzi sei, um die Situation zu erfassen. Es solle nicht nur Patienten behandeln, sondern auch Proben nehmen, die anschliessend im Nationalen Biomedizinischen Institut analysiert werden sollen.

Ursprung der Krankheit bislang ungeklärt

Bis die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ergebnisse vorweisen können, sollten die Menschen in der betroffenen Region strenge Hygieneregeln mit häufigem Händewaschen, Vermeidung grosser Versammlungen und Abstand einhalten, hiess es. Ein Arzt in Panzi sagte der Nachrichtenagentur dpa, bei vielen Einwohnern herrsche grosse Angst. Der Ursprung der Krankheit sei ungeklärt, fügte der Mediziner hinzu.

Die Demokratische Republik Kongo steht derzeit auch vor anderen Herausforderungen an das Gesundheitswesen: Seit vielen Monat belastet der Ausbruch der Krankheit Mpox das medizinische Personal und die wenigen Testlabore. Seit Jahresbeginn wurden mehr als 47'000 Fälle in dem Land verzeichnet, die allerdings wegen mangelnder Testkapazitäten nur zu einem relativ geringen Teil offiziell bestätigt werden konnten.

Fünf Jahre Corona – Müssen wir uns noch Sorgen machen?

Fünf Jahre Corona – Müssen wir uns noch Sorgen machen?

Fünf Jahre Corona: Das wird nicht wieder verschwinden, so warnten Fachleute von Beginn an. Tatsächlich sind auch aktuell wieder zig Menschen mit Coronaviren infiziert. Doch ist das noch ein Grund zu grösserer Besorgnis?

04.12.2024

tafi / Agenturen