«Gran Turismo 7» Ein Traum für jeden Auto-Liebhaber

Von Pascal Wengi

1.3.2022

«Gran Turismo 7» bietet Fahr- und Sammelspass für alle Autofans.
«Gran Turismo 7» bietet Fahr- und Sammelspass für alle Autofans.
Sony Interactive Entertainment

«Gran Turismo» gehört zur Playstation wie weisse Rennstreifen auf einen 67er Shelby Mustang GT. Pünktlich zum 25. Jubiläum der Rennserie versprechen die Entwickler mit dem siebten Teil die kompletteste Spiele-Erfahrung. Ob das stimmt?

Von Pascal Wengi

Ich erinnere mich noch als wärs gestern gewesen, obwohl es schon 25 Jahre her ist. Nach dem erlösenden Schellen der Schulglocke machte ich mich auf dem schnellsten Weg nach Hause und warf sofort die Playstation an. Den Schulsack und die Schuhe verteilte ich zum Ärger meiner Mutter irgendwo im Wohnzimmer und richtete mich gemütlich im Schneidersitz vor dem Röhrenfernseher ein.

Auf dem Bildschirm erschien das «Gran Turismo»-Logo und versprach «The real driving simulator» zu sein. Es war 1997 und so etwas wie ein «realistisches» Rennerlebnis gab es damals nicht für die heimische Konsole. «Gran Turismo» sollte das Genre der Racing-Games für immer verändern. Heute, 25 Jahre und ein paar schlechte Teile später, kehrt das Urgestein der Renn-Simulation zurück. Mit einem grossen Versprechen.

Nostalgie perfekt in die Moderne überführt

In «Gran Turismo 7» werden sich Serien-Veteranen sofort wieder heimisch fühlen. Menüführungen und Soundeffekte sind dieselben wie seit einem Viertel-Jahrhundert. Und wie seit Tag eins geht es auch heute noch primär um das eine – an Rennen teilnehmen, um so die besten und coolsten Autos der Welt zu sammeln. Natürlich dürfen dabei auch die knackigen Lizenz-Tests nicht fehlen, welche man zuerst absolvieren muss, wobei die Goldmedaillen noch immer mit viel Frust verbunden sind.

Es ist schön zu sehen, dass es noch Spielreihen gibt, die sich selber derart treu bleiben. Man spürt mit jeder Fahrminute, dass man ein Werk der gleichen Entwickler wie seit 25 Jahren spielt. Es gibt keine aufgeblasenen Marketing-Features oder unnötige Modi, nur um «die Serie in eine neue Richtung zu bringen». Es geht in erster Linie um das Fahren und Sammeln von Autos. Und das beherrscht «Gran Turismo».

Ein Traum für jeden Auto-Fan

Doch Polyphony Digital versprach die «kompletteste GT-Erfahrung» und so spendierten die Entwickler dem neusten Ableger einige neue und teils sehr coole Features. Zum einen wäre da das GT-Café. Darin erhält man Auftragskarten à la «Sammle drei verschiedene Porsche-911-Modelle». Begleitet wird dies mit Erklärungen und Hintergrundinfos von den Autodesignern selbst. Das wirkt nie trocken, weil auch immer nette Anekdoten zu den Fahrzeugen offebart werden oder man mehr über die Entwicklung der Wagen erhält. Für Autofans ein absoluter Leckerbissen.

Auch im Museum kommen Autoliebhaber voll auf ihre Kosten. Dort finden sich kleine Ausstellungen mit einer Geschichtssammlung der berühmtesten Automarken. So erlebt man beispielsweise digital die Evolution von Henry Fords erstem Auto bis hin zum heutigen Supercar in Form des Ford GT.

Die realistischen digitalen Modelle der Autos stehen ihren Vorbildern aus der Realität in nichts nach.
Die realistischen digitalen Modelle der Autos stehen ihren Vorbildern aus der Realität in nichts nach.
Sony Interactive Entertainment

Was letzter Preis?

Natürlich darf man die Automobile nicht nur anschauen, sondern auch selber ausgiebig fahren. Dafür muss man diese aber erst einmal erwerben und dies geschieht in «Gran Turismo 7» über drei verschiedene Shops. Zum einen gibt es den Markenhändler, bei welchem man über 300 Neuwagen vorfindet und für die schwerverdienten Credits eintauschen kann.

Sucht man etwas Spezielleres, könnte man beim Händler für legendäre Fahrzeuge fündig werden, welcher die exklusivsten und exotischsten fahrbaren Untersätze anbietet. Doch natürlich auch mit dem entsprechenden Preisschild.

Zu guter letzt gibt es wieder einen Occasions-Markt, der mit einem täglich veränderten Angebot an Gebrauchtwagen aufwartet und wohl die beste Anlaufstelle für alle neuen Spieler mit beschränktem Portemonnaie darstellt. Doch auch hier lassen sich mit etwas Glück wahre Perlen finden.

Los geht's mit der Karriere

Hat man seinen fahrbaren Untersatz gefunden, gilt es diesen auf die Strecke zu bringen und sich in Rennserien zu beweisen. Glücklicherweise hat es wieder einen Karrieremodus, welcher im letzten Ableger der Reihe fehlte. Je nach Klasse, Gewicht, Antrieb oder Herkunft des Autos kann man hier an verschiedenen Cups teilnehmen und verdient Credits oder gleich eine neue Ergänzung für den Fuhrpark.

«Gran Turismo 7 soll eine Möglichkeit für jedermann sein, die Faszination für Autos zu entdecken», verspricht Kazunori Yamauchi, Leitender Entwickler von Polyphony Digital und Vizepräsident von Sony und so bietet «Gran Turismo 7» auch für Einsteiger viele Möglichkeiten Erfolge zu feiern. Zum Beispiel gibt es eine Art Trainingsmodus für spezifische Abschnitte der 39 Rennstrecken, in denen Neulinge aber auch alte Hasen die beste Fahrweise schrittweise erlernen. Zudem gibt es einige optionale Fahrhilfen und eine einblendbare Ideallinie.

Der Foto-Modus bietet wunderschöne Szenerien, in welchen man sein Fahrzeug ablichten kann.
Der Foto-Modus bietet wunderschöne Szenerien, in welchen man sein Fahrzeug ablichten kann.
Sony Interactive Entertainment

Eine Augenweide wie aus dem Katalog

Doch was sind schon schöne Strecken und wunderschöne Autos ohne die entsprechende Grafik? «Gran Turismo 7» holt hier alles aus der Playstation 5 raus und bietet neben den gewohnt ultrarealistischen Fahrzeugmodellen auch alles an aktuellen Grafik-Features, was die Konsole hergibt. Vorausgesetzt man besitzt Sonys neuste Konsole.

Darüber hinaus bietet «Gran Turismo 7» einen beeindruckenden Foto-Modus. Damit kann man sein Fahrzeug in einem von hunderten Szenerien platzieren und mit so vielen Kameraeinstellungen ablichten, dass jedem Carspotter das Wasser im Mund zusammenläuft. Die daraus entstandenen Bilder sehen so verdammt gut aus, dass sie glatt aus dem Werbekatalog eines Autoherstellers stammen könnten.