Besser spät als nieHermès bittet Schweizer Starkoch um Entschuldigung
Bruno Bötschi
28.10.2024
Beim Besuch in der Luxusboutique Hermès in Zürich fühlt sich André Jaeger schlecht behandelt. Nachdem der Starkoch seinem Frust öffentlich Luft gemacht hat, hat sich die Direktorin nun persönlich bei ihm entschuldigt.
Bruno Bötschi
28.10.2024, 17:05
09.11.2024, 13:41
Bruno Bötschi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Schweizer Starkoch André Jaeger wollte Anfang Oktober in Zürich ein Geschenk für ein Freundespaar kaufen.
Beim Besuch im Hermès-Shop an der Bahnhofstrasse fühlte sich der 77-Jährige schlecht behandelt und verliess den Laden mit leeren Händen.
In der Folge machte der Gastronom seinem Frust in den sozialen Medien und auf blue News Luft.
Nun hat sich Sara Mathivet, Direktorin vom Hermès-Shop Zürich, direkt bei Jaeger telefonisch gemeldet – und entschuldigt.
Beim Shoppen in Luxusboutiquen an der Zürcher Bahnhofstrasse gelten andere Regeln. Das musste vor drei Wochen auch der Schweizer Starkoch André Jaeger erfahren.
Der Gastronom wollte ein 1000-fränkiges Geschirrset als Geschenk für ein Freundespaar kaufen. Doch es kam anders als gedacht: Nachdem Jaeger ins Geschäft eingetreten war, stand er dort eine Viertelstunde herum, ohne bedient zu werden.
«Hochmut kommt vor dem Fall. Wollte heute bei Hermès ein Geschenk für Freunde kaufen. Aber, oh weh, so einfach geht das leider nicht», machte er sich danach in den sozialen Medien und auf blue News Luft.
Im Laden habe sich zum beschriebenen Zeitpunkt neben ihm nur noch eine weitere Kundin befunden, derweil mehrere Mitarbeitende mehr oder weniger gelangweilt herumgestanden seien. «Eine unglaubliche Arroganz», so Jaeger.
André Jaeger: «Die E-Mail wurde von KI geschrieben»
Als der Starkoch wieder daheim ist, setzt er sich an den Computer und schreibt der Firma Hermès eine E-Mail auf Französisch, in welcher er das unschöne Erlebnis noch einmal rekapituliert.
Sekunden später bekommt er eine automatische Antwort, dass seine Anfrage innerhalb von 24 Stunden beantwortet werde. Dann hört er nichts mehr.
Mit einem Tag Verspätung meldete sich das Luxuslabel doch noch bei André Jaeger – und wieder per E-Mail:
«Zunächst einmal möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns zu schreiben. Mein Name ist Lisa, ich bin Botschafterin des Hauses Hermès. Es freut mich sehr, dass ich heute auf Ihre Anfrage antworten kann ...»
«Ich glaube, diese E-Mail wurde von KI geschrieben», so André Jaeger zu blue News. Die Enttäuschung darüber hielt sich beim Starkoch jedoch arg in Grenzen.
«Die denken wirklich, dass sie etwas Besseres sind und es ihnen zusteht, sich so zu benehmen.» Er habe jedoch schon in jungen Jahren als Gastronom etwas gelernt: «Wenn ein König bei dir isst, macht dich dies noch lange nicht zum König.»
Für André Jaeger ist damit «die Sache ad acta gelegt»
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Völlig unerwartet hat sich dieser Tage Sara Mathivet, Direktorin vom Hermès-Shop Zürich, doch noch bei ihm telefonisch gemeldet.
«Man glaubt es kaum, aber die Managerin von Hermès hat mich angerufen. Sie hat sich erklärt und sich bei mir entschuldigt», zeigt sich André Jaeger erfreut.
Und weiter: «Die Berichterstattung von blue News hat also ihre Wirkung gezeigt.» Für den 77-jährigen Starkoch ist die Geschichte damit erledigt. «Ich habe mich bedankt und die Sache ad acta gelegt.»
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