Chaos bei «Wer wird Millionär?» Panne zwingt Günther Jauch zur Unterbrechung der Sendung

Von Michael Eichhammer/Teleschau

26.12.2024

Günther Jauch musste beim "Wer wird Millionär?"-Weihnachts-Special eine Studio-Panne überbrücken.
Günther Jauch musste beim "Wer wird Millionär?"-Weihnachts-Special eine Studio-Panne überbrücken.
Bild: RTL / Stefan Gregorowius

Im RTL-Weihnachtsspecial von «Wer wird Millionär?» wurde ein Scheinwerfer zum üblen Störenfried. Moderator Günther Jauch musste das Quiz unterbrechen und improvisieren.

Von Michael Eichhammer/Teleschau

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine beunruhigend surrende Leuchte schwebte wie ein Damokles-Schwert über den Häuptern von Günther Jauch und seines ersten Kandidat*innen.
  • Später störten ein intimes Tattoo und eine indiskrete Frage an den Moderator die festliche Stimmung beim RTL-Weihnachtsspecial von «Wer wird Millionär?».
  • Im Laufe des Abends musste Moderator Günther Jauch mehrfach improvisieren und einmal die Show sogar unterbrechen.

Ein XXL-Schneemann, der grösser war als Moderator Günther Jauch, Kunstschnee, Schlitten und mehrere Weihnachtsbäume, dazu ein Redaktionsmitglied im Kostüm als lebendiger Christbaum.

RTL gab sich alle Mühe, den ersten Teil der weihnachtlichen Doppelfolge von «Wer wird Millionär?» mit optischer Feiertagsstimmung zu versehen.

Allerdings gab es einige Momente, die der besinnlichen Stimmung eher abträglich waren und das Konzept der Familienfreundlichkeit strapazierten ...

Günther Jauch: «Toll, das Licht ist weg»

Dr. Fabian Krauss war der erste Kandidat des Abends. Der besinnlichen Stimmung machte ein bedrohliches Brummen über seinem und Jauchs Kopf zunächst einen Strich durch die Rechnung.

«Was will uns dieser Defekt sagen? Irgendwas hängt, oder?», war der Moderator zunächst ratlos. «Bitte geben Sie mir ein Zeichen, wenn sich der Scheinwerfer in Richtung meiner Birne bewegt», bat er das Publikum. Dann nahm er sich vor: «Wir versuchen es zu ignorieren.»

Kandidat Fabian Krauss und Moderator Günther Jauch waren verstört vom Geräusch der Deckenleuchte über ihnen. Ein RTL-Team half.
Kandidat Fabian Krauss und Moderator Günther Jauch waren verstört vom Geräusch der Deckenleuchte über ihnen. Ein RTL-Team half.
Bild: RTL / Stefan Gregorowius

Das klappte aber nur sehr bedingt. Nach den nächsten beiden Fragen wandten Jauch und sein Kandidat den bangen Blick wieder nach oben. Dann erfuhr man: «Bei dem defekten Gerät handelt es sich um eine Lampe. Diese Lampe wird jetzt abgeschaltet.»

Doch auch das klappte zunächst nicht. «Toll, das Licht ist weg, aber das Geräusch ist immer noch da», ätzte Jauch, der unter Raunen des Publikums anfügte: «Das ist wie bei manchen Menschen, wo man sich fragt, wozu sind die noch nutze. Geben nur noch Geräusche von sich.»

Regie gibt Anweisung: «Bleiben Sie einfach sitzen»

Aus der Regie kam die Anweisung «Bleiben Sie einfach sitzen, unterhalten Sie sich, wir versuchen das Problem zu lösen.» Ein fünfköpfiges Montageteam mit Leiter ging der Ursache nun genauer auf den Grund.

Günther Jauch erkundigte sich: «Kommt das ins Fernsehen, was wir machen, oder erst mal nicht?» Die Antwort aus der Regie: «Das kommt ins Fernsehen, ja.»

Es waren Szenen, fast wie bei Loriot. Dr. Fabian Krauss liess sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Am Ende reichte es für den Assistenzarzt für 32'000 Euro.

Jura-Studenten Ben Schröbel mit risikoarmer Spielweise

«Sie sind einer der jüngsten Teilnehmer in der Geschichte von ‹Wer wird Millionär?›» Mit diesen Worten begrüsste der Günther Jauch später den 19-jährigen Jura-Studenten Ben Schröbel.

Der Leipziger entschied sich für die risikoarme Spielweise mit drei statt vier Jokern und zusätzlichem Sicherheitsnetz auf der 16'000-Euro-Stufe. Günther Jauch schenkte ihm und allen anderen Kandidaten des Weihnachtsspecials allerdings einen Zusatzjoker.

«Wobei handelt es sich nicht um bundesweite Feiertage, sondern prinzipiell um normale Arbeitstage?» Heiligabend und Silvester, Silvester und Neujahr, Silvester und zweiter Weihnachtstag, Neujahr und Heiligabend?

Die Antwort war 500 Euro wert. Als der Kandidat lange vergeblich nachgedacht hatte, ätzte Günther Jauch: «Jetzt hat der Jura studiert, jetzt denke ich, ich habe mit einem 19-jährigen einen Anwalt der Work-Life-Balance.»

Kandidat: «Haben Sie das abgelesen oder wussten Sie es?»

«Don't Look Back In Anger: Welche Band kündigte 15 Jahre nach der Auflösung für 2025 ein Comeback an?» The Police, Oasis, Guns N' Roses, Nirvana?

Ben Schröbel war offensichtlich zu jung für diese Frage. Sein Onkel dagegen hatte das Zeitfenster für Musikwissen aus dieser Generation in die andere Richtung überschritten und riet, schwankend zwischen Nirvana und Oasis, fälschlicherweise zu Nirvana.

Zum Glück bemerkte Ben Schröbel die Unsicherheit in der Stimme des Telefonjokers und schob den 50:50-Joker nach. Dann wählte er korrekt Oasis.

Kandidatin Barbara Schwarzfischer darf im zweiten Teil vom RTL-Weihnachtsspecial von «Wer wird Millionär?» nochmals ran.
Kandidatin Barbara Schwarzfischer darf im zweiten Teil vom RTL-Weihnachtsspecial von «Wer wird Millionär?» nochmals ran.
Bild: RTL / Stefan Gregorowius

4'000 Euro wert: «Geht es um die Form ihrer Unterhosen, stehen Damen häufig vor der Wahl zwischen ...?» Brazilian und Hipster, Australien und Nerd, Italian und Snob, British und Gentleman?

«Ach Mensch, das ist so schade, das ist so schade, Ich habe wirklich keine Ahnung», gab Ben Schröbel zu. Günther Jauch verstand das als Aufgeben und war umso überraschter, dass der Kandidat zockte.

Antwort A, riet er ins Blaue. Richtig! Jauch dozierte, was gemeint war. «Und jetzt ganz ehrlich: Haben Sie das abgelesen oder wussten Sie es?», fragte Ben Schröbel den Moderator. Die investigative Frage wurde mit Lachen und Applaus des Publikums quittiert. Schuldig, gestand Jauch dem angehenden Anwalt.

Günther Jauch wird von Kandidat beleidigt

Dann erlaubte der Moderator dem Kandidaten einen Blick auf seinen Monitor: «Was tragen Sie denn, Herr Jauch?», hatte ihm die Redaktion auf das Display geschrieben.

«So werde ich die ganze Sendung über zwischendrin beleidigt», lamentierte Günther Jauch. «Daher kommt diese Grundaggressivität bei mir.»

Die 16'000er-Frage: «Wer vom entsprechenden Dachverband das ‹Bauerndiplom› erhielt, hat erwiesenermassen zumindest Anfängerkenntnisse ...?» in Sachen Tischmanieren, im Schachspiel, über den Kölner Karneval, bei der Wettervorhersage?

Erneut zu zocken traute sich der Kandidat nicht. «Es gibt traurigere Momente, 8.000 Euro gewonnen», munterte Günther Jauch ihn auf.

So schlugen sich die anderen Kandidat*innen

«Dafür gibt es doch eine eigene Sendung, warum sind Sie hier bei uns?», begrüsste Günther Jauch die österreichische Kandidatin wenig gastfreundlich.

«Weil ich Sie so mag», erwiderte Dagmar Salecic-Reichhold mit taktischer Finesse. Die Reise lohnte sich: Die Kandidatin ging mit 32'000 Euro.

Marcel Richter fiel gleich zu Beginn seines Auftritts mit Grinch-Socken auf. «Die habe ich nicht umsonst an, ich bin so gar kein Familien- und Weihnachtstyp», erklärte er. Für ihn sei Weihnachten «ein ganz normaler Tag wie immer».

Grinch-Socken und das WWM-Logo an pikanter Stelle – war Marcel Richter der richtige fürs Weihnachtsspecial?
Grinch-Socken und das WWM-Logo an pikanter Stelle – war Marcel Richter der richtige fürs Weihnachtsspecial?
Bild: RTL / Stefan Gregorowius

Nicht nur damit wirkte er nicht wie der ideale Kandidat für die Weihnachts-Doppelfolge. Auch der Ort, den er für sein Tattoo mit dem WWM-Logo gewählt hatte, war wenig familienfreundlich.

in Foto zeigte, so verdeckt wie möglich das Motiv auf seinem Hinterteil. Er fiel mit einer falschen Antwort auf 500 Euro, doch Günther Jauch legte 500 drauf, da Marcel Richter einer Kollegin als Kandidaten-Zusatzjoker uneigennützig geholfen hatte.

Susann Bücher aus Sankt Augustin in Nordrhein-Westfalen ging mit 16'000 Euro in die letzten Dezembertage. Barbara Schwarzfischer darf am zweiten Weihnachtsfeiertag weiterspielen. Sie steht aktuell auf 1'000 Euro.


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