Hochsprung-Superstar Gianmarco Tamberi lässt im italienischen TV tief blicken und spricht über seine schwierige Beziehung zu seinem Vater. Ausserdem verrät er, dass seine Leidenschaft eigentlich einer anderen Sportart gehört.
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- Gianmarco Tamberi ist Weltmeister, Europameister und Olympiasieger im Hochsprung. Mit 2,39 m hält er den italienischen Freiluftrekord.
- In der TV-Sendung «Belve» auf «Rai2» erzählt der 32-Jährige von seinem sehr schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, der auch sein Trainer war.
- «Der grösste Misserfolg meines Lebens», gestand er.
- Der 32-Jährige sagte auch, dass er nicht mag, was er tut, und dass er glücklicher wäre, wenn er Basketball spielen könnte.
Gianmarco Tamberi ist der erfolgreichste italienische Hochspringer aller Zeiten: dreifacher Europameister (2016, 2022, 2024), Olympiasieger in Tokio 2020 und Weltmeister 2023 in Budapest. Mit seinen 2,39 m in München 2016 stellte er die zwölftbeste Leistung aller Zeiten auf.
Tamberi, berühmt für seinen halben Bart, ist der grosse Superstar der Hochsprung-Szene. In einem TV-Interview in der Sendung «Belve» beim italienischen Sender «Rai2» verrät der Italiener aber auch Dinge über sein Privatleben.
Die sehr schwierige Beziehung zu seinem Vater
Der 32-Jährige spricht über die schwierige Beziehung zu seinem Vater und gesteht: «Keine Beziehung zu meinem Vater zu haben, ist der grösste Fehler meines Lebens.» Die Differenzen «waren so zahlreich und das ist der Grund, warum sich die Beziehung so sehr verschlechtert, dass es kompliziert wird, sie wieder in Ordnung zu bringen», sagt Tamberi.
Sein Vater Marco, früher selber erfolgreicher Hochspringer, war jahrelang Gianmarcos Trainer und trug erheblich zur sportlichen Entwicklung seines Sohnes bei. Die Beziehung verschlechterte sich im Lauf der Jahre aber immer mehr und 2022 entschied sich Tamberi, den Trainer zu wechseln und sich Giulio Ciotti anzuvertrauen.
Die vom Vater auferlegten Regeln seien «hart» gewesen, so Gianmarco. «Es ist eine Sache, sie aufzuerlegen und eine andere Sache, zu entscheiden. Mein Vater ist jemand, der für dich wählt. Ein Elternteil muss dir helfen, den richtigen Weg zu gehen, aber er darf dich nicht zwingen, diesen Weg zu wählen. In diesem Moment fühlte ich mich von der elterlichen Figur sehr verraten.»
«Ich liebe nicht, was ich tue»
Der 32-Jährige erinnert sich auch an den «schlimmsten Moment» bei den letzten Olympischen Spielen in Paris, als er, von Nierensteinen geschwächt, nicht über Platz 11 hinauskam.
Dann ein weiteres bitteres Geständnis: «Ich mochte den Hochsprung nicht und mag Basketball immer noch viel lieber: Wenn ich noch gespielt hätte, wäre ich weniger stolz, aber glücklicher gewesen.»
Hochsprung sei nie seine grosse Leidenschaft gewesen, aber er scheint gewusst zu haben, dass er in dieser Sportart erfolgreich sein kann. Tamberi: «Ich musste diese Entscheidung treffen, aber ich liebe nicht, was ich tue.»