Werner Schlegel zählt beim Eidgenössischen Jubiläums-Schwingfest zum Kreis der Favoriten. Vor dem Saison-Höhepunkt spricht der Toggenburger über das Fest, seinen Schwingstil und die Parallelen zu Jörg Abderhalden.
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- Werner Schlegel geht beim Eidgenössischen Jubiläums-Schwingfest in Appenzell ohne Ziel an den Start. «Ich will einfach ein gutes Fest zeigen», so Schlegel.
- Schlegel ist im gleichen Klub wie der dreifache Schwingerkönig Jörg Abderhalden beheimatet und sieht Parallelen. Die beiden stünden im regelmässigen Austausch. Dennoch will Schlegel seinen eigenen Weg gehen und kein «Mini-Abderhalden» sein.
- Am kommenden Sonntag trifft Schlegel beim Anschwingen auf Fabian Staudenmann. blue Sport berichtet live.
Werner Schlegel gehört zu den besten Schwingern des Landes. Drei Kranzfeste hat der 21-Jährige in diesem Jahr gewonnen. Der Toggenburger liess beispielsweise Saison-Dominator Fabian Staudenmann nach einem Gestellten im 1. Gang beim Schwarzsee-Schwinget hinter sich, auch Unspunnen-Sieger Samuel Giger fand auf dem Stoos kein Rezept gegen den ausgebildeten Zimmermann.
Beim Eidgenössischen Jubiläums-Schwingfest in Appenzell gehört Schlegel zu den Mit-Favoriten. «Ich will mir keinen Druck machen», sagt Schlegel vor dem Saison-Highlight der Nachrichtenagentur «Keystone-SDA». Er habe sich kein Ziel gesetzt und wolle Gang für Gang nehmen «und einfach ein gutes Fest zeigen».
Kein Gegner zu gross, Parallelen zu Jörg Abderhalden
Die Konkurrenz ist gross. Mit Fabian Staudenmann, Samuel Giger, Joel Wicki, Adrian Walther und Armon Orlik stehen weitere bärenstarke Schwinger am Start – die Liste ist nicht abschliessend. Starke Gegner hin oder her, Schlegel weiss: «Wenn alles zusammenpasst, kann ich jeden Gegner schlagen.»
Schlegel trainiert im Schwingklub Wattwil, demselben Klub gehört Jörg Abderhalden, dreifacher Schwingerkönig, an. Die Parallelen der beiden sind verblüffend. Beide haben ihren ersten Kranz blutjung gewonnen – mit 16 Jahren. Bis ins 22. Altersjahr haben beide ähnlich viele Kränze gesammelt: Abderhalden 36, Schlegel 34.
Doch die Parallelen der beiden Toggenburger gehen über Kränze hinaus: «Nebst Herkunft, Werdegang und den körperlichen Voraussetzungen gibt es Ähnlichkeiten bei der Schwingart», so Schlegel. Er nennt hierbei die technische Vielseitigkeit. «Ob schwingen am Boden, schwingen von Stand mit Drehungen nach links und rechts – das Repertoire ist gross.»
Schlegel tausche sich regelmässig mit Abderhalden aus. Der einstige Spitzenschwinger gebe ihm immer wieder Tipps. Trotz der Parallelen, ein «Mini-Abderhalden» wolle Schlegel keiner sein: «Ich will meinen eigenen Schwingstil entwickeln und meinen eigenen Weg gehen.»
Seinen eigenen Weg geht Schlegel. Koste es, was es wolle. «Ich habe einen Dickschädel. Wenn ich etwas unbedingt will, dann ziehe ich es auch durch.»
Schlegel zum Auftakt gegen Top-Favorit Staudenmann
Auch wenn er sich für das Eidgenössische Jubiläums-Schwingfest kein Ziel gesetzt hat, ist schwer davon auszugehen, dass der Explosiv-Schwinger jeden Gang gewinnen will. Zum Auftakt trifft Schlegel auf Top-Favorit Staudenmann. Ein Duell, dass es in diesem Jahr bereits zweimal gab. Beim Schwarzsee stellten die beiden, auf der Schwägalp rutschte Schlegel auf dem Sägemehl aus und verlor. Beide Kämpfe waren hochintensiv, attraktiv und hätten auf beide Seiten kippen können.
Schlegel hält vor dem Kräftemessen der besten Schwinger des Landes fest: «Jeder Gegner hat einen Rücken.» blue Sport berichtet am Festtag live. Der 1. Gang beginnt am Sonntag um 8 Uhr.