Federer adelt die Weltnummer 1 «Was Djokovic leistet, ist einfach unglaublich»

Von Martin Abgottspon

17.6.2023

Roger Federer wird auch in Wimbledon zu Gast sein.
Roger Federer wird auch in Wimbledon zu Gast sein.
Keystone

In einem Interview zeigt sich die Roger Federer tief beeindruckt von Novak Djokovics jüngstem Titelgewinn und seinen Rekorden. Selber vermisst er die grossen Tennisplätze bisher nicht.

Von Martin Abgottspon

Im Gegensatz zu den meisten anderen Tennis-Athleten hat sich Roger Federer mit Glückwünschen an die Adresse von Novak Djokovic zu seinem 23. Grad-Slam-Titel etwas länger zurückgehalten. Umso grösser fiel nun dafür die Wertschätzung für den Serben im Rahmen einer Tennisplatzeröffnung in Greenwich aus. In einem Interview sagt Federer: «Was Djokovic leistet, ist unglaublich. Es ist grossartig für das Tennis.» Dabei wies Federer auch auf die bemerkenswerte Entwicklung im Tennis hin, die von Serena Williams, dann Rafa Nadal, ihm selbst und nun Novak Djokovic vorangetrieben wird. «Es ist eine tolle Zeit, ein Tennisfan zu sein - oder ein Spieler.»

Djkokovics jugendliches Spiel

In seinen Bemerkungen liess Federer auch etwas Nostalgie aufkommen, als er auf die Zeiten zurückblickte, als die Rekorde von Pete Sampras als unerreichbar galten. «Ich erinnere mich, als ich auf die Tour kam und Pete Sampras die 14 erreicht hatte. Wir dachten: Dieser Rekord ist für die Ewigkeit», erzählt Federer. «Doch dann erreichte ich 15, später 17, und wir alle trieben uns gegenseitig zu den 20. Nun hat Novak 23 erreicht, und es scheint, als ob er noch eine ganze Weile so weitermachen wird. Das ist grossartig, ich wünsche ihm nur das Beste.»

Trotz Djokovics fortgeschrittenem Alter im Vergleich zu beispielsweise Alcaraz, Ruud oder Rune betonte Federer, dass die Leistungen des Serben nicht leicht zu erreichen seien. «Er sieht noch immer jung aus und es wirkt so frisch, wenn er spielt. Aber das ist nicht einfach. Sein Titel in Paris war ein unglaublicher Sieg, und ich könnte nicht glücklicher für ihn sein.»

Federer vermisst die grossen Plätze nicht

Neben seiner Anerkennung für Djokovic zeigte Federer auch seine Wertschätzung für den britischen Spieler Andy Murray, der kürzlich das Challenger-Turnier in Surbiton gewonnen hat. «Das verdient so viel Respekt», so Federer, der sich als «riesiger Fan von Murray» bezeichnete und hofft, Murray werde in Wimbledon «viele, viele Runden gewinnen». Federer plant zudem, während des Wimbledon-Turniers einige Tage vor Ort zu verbringen.

Das Bedürfnis dann selber wieder auf dem Court zu stehen, verspürt der «Maestro» aber nicht. Viel mehr freut sich der Basler über die neu gewonnene Freizeit. «Ich muss sagen, das Rentnerleben gefällt mir gut. Das Beste daran ist, dass ich meinen Körper nicht mehr in die Mangel nehmen muss.» Ganz weg vom Tennisplatz sei er dennoch nicht: «Natürlich geniesse ich es noch, auf dem Platz zu stehen. Vor allem jetzt mit meinen Kindern. Wann immer ich die Möglichkeit habe zu spielen, freue ich mich sehr.»