Emotionaler Abschiedsbrief Federer schreibt Nadal: «Dein alter Freund feuert dich immer an»

Luca Betschart

19.11.2024

Tränen zum Abschied: Roger Federer (links) und Rafael Nadal weinen beim Laver Cup 2022 gemeinsam.
Tränen zum Abschied: Roger Federer (links) und Rafael Nadal weinen beim Laver Cup 2022 gemeinsam.
Bild: Keystone

Rafael Nadal bestreitet in dieser Woche mit den Davis Cup Finals in Malaga sein letztes Turnier vor dem Rücktritt. Weggefährte Roger Federer wendet sich mit emotionalen Worten an seinen langjährigen Rivalen.

Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ab Dienstag stehen in Malaga die Davis Cup Finals auf dem Programm. Für Rafael Nadal wird es das letzte Turnier vor seinem Rücktritt sein.
  • Vor dem Viertelfinal gegen die Niederlande wendet sich Roger Federer mit einem emotionalen Abschiedsbrief in den sozialen Netzwerken an seinen langjährigen Rivalen.
  • Federer erinnert sich in einem Brief an gemeinsame Erlebnisse.

«Während du dich darauf vorbereitest, vom Tennis Abschied zu nehmen, möchte ich noch ein paar Dinge loswerden, bevor ich vielleicht emotional werde», wendet sich Roger Federer am Dienstag und kurz vor dem Auftakt der Davis Cup Finals an Rafael Nadal. Der Spanier absolviert in Malaga sein letztes Turnier der glorreichen Karriere und trifft am Dienstag mit Spanien im Viertelfinal auf die Niederlande. 

«Lass uns mit dem Offensichtlichen beginnen: Du hast mich oft geschlagen – öfter, als ich dich schlagen konnte. Du hast mich auf eine Weise gefordert, wie es sonst niemand konnte», erinnert sich Federer noch bestens an die 40 Direktduelle, von denen der Spanier ganze 24 für sich entscheiden kann.

Eindeutig fällt die Bilanz auf der Roten Asche aus, wo Nadal mit 14:2 Siegen die Nase klar vorne hat. «Auf Sand fühlte es sich an, als würde ich in deinen Garten treten, und du hast mich härter arbeiten lassen, als ich es je für möglich gehalten hätte, nur um mithalten zu können. Du hast mich dazu gebracht, mein Spiel neu zu überdenken – sogar so weit, dass ich den Schlägerkopf gewechselt habe, in der Hoffnung, einen Vorteil zu finden», schreibt Federer. 

Spanien und die Tenniswelt stolz gemacht

Trotz vielen und bitteren Niederlagen lässt der Schweizer seinen langjährigen Rivalen wissen: «Du hast dafür gesorgt, dass ich das Spiel noch mehr liebe.» Bereits beim ersten Aufeinandertreffen 2004 in Miami hinterlässt Nadal beim Maestro einen bleibenden Eindruck: «In deinem roten ärmellosen Shirt, deinen Bizeps zur Schau stellend, hast du mich überzeugend geschlagen.»

Es ist für die Ausnahmeathleten der Anfang einer gemeinsamen Reise. «Zwanzig Jahre später muss ich sagen, Rafa: Was für einen unglaublichen Weg du gegangen bist. Vierzehn French-Open-Titel – historisch! Du hast Spanien stolz gemacht ... und die gesamte Tenniswelt», so Federer, der auch neben dem Platz zahlreiche Erlebnisse mit seinem Weggefährten teilt.

Aus Sicht des Schweizers verhält sich Nadal stets wie ein Vorbild. «Und Mirka und ich sind so froh, dass unsere Kinder alle in deinen Akademien trainieren konnten. Sie hatten eine grossartige Zeit und haben so viel gelernt – wie Tausende andere junge Spieler. Obwohl ich immer befürchtet habe, dass meine Kinder als Linkshänder zurückkommen», scherzt Federer. 

«Wir werden reden, wenn es soweit ist»

Und schliesslich ist da noch Federers emotionales Abschiedsspiel beim Laver Cup 2022. «Es bedeutete mir alles, dass du an meiner Seite warst – nicht als Rivale, sondern als mein Doppelpartner. Mit dir an diesem Abend den Platz zu teilen und diese Tränen zu teilen, wird für immer einer der besondersten Momente meiner Karriere sein», macht der 43-Jährige klar. 

Federer fügt an: «Rafa, ich weiss, dass du dich auf den letzten Abschnitt deiner epischen Karriere konzentrierst. Wir werden reden, wenn es soweit ist. Für den Moment möchte ich einfach deiner Familie und deinem Team gratulieren, die alle eine riesige Rolle in deinem Erfolg gespielt haben. Und ich möchte, dass du weisst: Dein alter Freund feuert dich immer an und wird genauso laut für alles jubeln, was du als Nächstes tust.»

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