Federers Wimbledon-Anekdote «Ich habe dieses Turnier achtmal gewonnen, bitte glauben Sie mir»

Von Luca Betschart

8.12.2022

Federers Wimbledon-Anekdote: «Ich habe hier achtmal gewonnen, bitte glauben Sie mir»

Federers Wimbledon-Anekdote: «Ich habe hier achtmal gewonnen, bitte glauben Sie mir»

Roger Federer erzählt in der Talk-Show von Komiker Trevor Noah von einem kürzlichen Besuch in Wimbledon, bei dem er erst nach anfänglichen Schwierigkeiten Zutritt zum Gelände kriegt.

08.12.2022

Roger Federer gewinnt in seiner glorreichen Karriere achtmal das prestigeträchtige Turnier in Wimbledon. Dennoch wird dem Rekordsieger kürzlich der Zutritt aufs Gelände verwehrt.

Von Luca Betschart

8.12.2022

Gewinnt man das Grand-Slam-Turnier einmal, wird man automatisch Mitglied des All England Lawn Tennis Club. Trägt man die Mitgliedskarte allerdings nicht auf sich, nützt es offenbar auch nichts, wenn man auf dem heiligen Rasen sogar achtmal triumphiert hat. Denn offenbar versuchte Roger Federer kürzlich vergeblich, das Tennis-Gelände im Südwesten Londons zu betreten. Aber der Reihe nach.

«Ich war in Tokio für meinen Sponsor Uniqlo und ich kam zurück nach London, um bei einem Arzt eine Zweitmeinung zu meinem Knie einzuholen», erzählt Roger Federer in der Talk-Sendung «The Daily Show» von Komiker Trevor Noah und berichtet, dass er nach wie vor mit Knieproblemen zu kämpfen hat. Dem Tennis-Klub in Wimbledon kündigt er seinen Besuch in der englischen Hauptstadt aber nicht an.

«Ich wusste nicht, ob ich Zeit haben werde, um den Klub zu besuchen», erklärt der 41-Jährige. Als der Arzttermin erledigt ist, bleiben dem Maestro aber noch zwei Stunden Zeit. Statt direkt zum Flughafen zu fahren, entscheidet sich Federer für einen kurzfristigen Besuch an der Church Road. Nur: «Ich war noch nie in Wimbledon, wenn kein Turnier stattfindet», gesteht Federer.

«Sie müssen Mitglied sein»

Der Schweizer, der mit Coach Severin Lüthi unterwegs ist, versucht das Gelände über den Gäste-Eingang zu betreten. «Ich steige aus dem Auto aus und sage meinem Coach, dass ich kurz mit der Sicherheitsbeamtin spreche. Das schaffe ich», denkt sich Federer. Falsch gedacht.

Am Eingang gestoppt, sagt Federer: «Hallo, ich frage mich nur, wie ich aufs Wimbledon-Gelände komme. Wo ist der Eingang?» Die unbeeindruckte Sicherheitskraft will daraufhin Federers Zutrittsberechtigung in Form einer Mitgliedskarte sehen. Die hat Federer aber nicht bei sich. «Ich sagte also: Nein, ich habe meine Mitgliedskarte nicht. Aber ich bin Mitglied. Mich nimmt nur Wunder, wo ich reinkomme.»

«Ja, aber sie müssen ein Mitglied sein», erhält Federer nicht die erhoffte Antwort und versucht es noch einmal: «Wenn ich normalerweise hier bin, spiele ich. (…) Jetzt bin ich zum ersten Mal hier, wenn das Turnier nicht läuft. Und ich weiss nicht, wo ich reinkomme.» Diesmal lautet die postwendende Antwort: «Auf der anderen Seite, aber sie müssen ein Mitglied sein.»

Kein Nachgeben der Sicherheitsbeamtin

Also wendet sich Federer ein weiteres und letztes Mal an die Sicherheitsbeamtin. «Es tut mir so leid, ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Ich fühle mich deshalb immer noch schlecht», gesteht Federer und erzählt: «Ich schaue sie an und sage: Ich habe dieses Turnier achtmal gewonnen. Bitte glauben Sie mir, ich bin Mitglied. Wo kann ich rein?» Die Kontrolleurin aber bleibt hart.

Also steigt Federer wieder in sein Auto und versucht es auf der anderen Seite. Als er diesmal aussteigt, erkennt man ihn sofort. Auch das Sicherheitspersonal wird auf den Rekordsieger aufmerksam. «Oh mein Gott, Mister Federer, was tun Sie hier? Haben Sie ihre Mitgliedskarte?», wird Federer erneut gefragt und erwidert: «Nein. Aber kann ich trotzdem rein?»

Endlich kriegt der 20-fache Grand-Slam-Sieger die Antwort, die er will: «Natürlich, wir öffnen das Tor. Lassen Sie mich das organisieren», heisst es. Kurz darauf kann Federer seinen erhofften Tee in Wimbledon trinken, den er sich härter erarbeiten musste als gedacht und lachend zusammenfasst: «Es war schrecklich.»

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