Basler Abschiedsfeier abgeblasen Federer: «Ich würde das emotional gar nicht schaffen»

lbe

30.6.2023

Roger Federer (links) nimmt nach seinem 10. Triumph bei den Swiss Indoors die Gratulationen von Roger Brennwald entgegen.
Roger Federer (links) nimmt nach seinem 10. Triumph bei den Swiss Indoors die Gratulationen von Roger Brennwald entgegen.
Bild: Imago

Roger Federer will an den Swiss Indoors in Basel nicht verabschiedet werden. In einem Interview nennt der 20-fache Grand-Slam-Sieger die Gründe dafür.

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  • Roger Federer wird beim ATP Turnier in Halle in der vergangenen Woche gefeiert und geehrt. Eine Abschiedszeremonie in Basel will er aber nicht.
  • In einem Interview sagt der zehnfache Swiss-Indoors-Sieger, wieso er eines Tages bloss als Zuschauer in die St.Jakobshalle zurückkehren will. 

In der vergangenen Woche kehrt Roger Federer nach Halle zurück, wo er von den begeisterten Zuschauern mit Ovationen empfangen und von Turnierdirektor Ralf Weber als «absoluten Ausnahmesporter» geehrt wird. Vor allem aber wird der zehnfache Turnier- und damit Rekordsieger rund neun Monate nach seinem tränenreichen Rücktritt im letzten September gebührend verabschiedet.

Zehnfacher Turniersieger ist Federer auch bei seinem Heimturnier in Basel. Doch Bilder wie in Halle dürfte es an den Swiss Indoors keine geben – obwohl das anfänglich der feste Plan der Organisatoren ist.

Schon jetzt wie im Märchen

Nachdem Federer im letzten Herbst offiziell seinen Rücktritt verkündet, reagieren die Swiss Indoors prompt und kündigen eine gebührende Abschiedszeremonie an. Doch der Rekordsieger sagt rund drei Wochen vor dem Turnierstart ab. «Ich habe versucht, alles zu verarbeiten, was in letzter Zeit passiert ist. Die Feier zu Hause in Basel wird eine ganz besondere Bedeutung haben und kommt für mich nun zu kurz nach London», lässt Federer verlauten, nachdem er bei seinem Abschiedsspiel in Englands Hauptstadt von den Emotionen übermannt wird.

Die Abschiedsfeier im eigenen Wohnzimmer fällt aber auch in diesem Herbst ins Wasser – und wird wohl nie stattfinden. «Ich glaube, ich würde das emotional gar nicht schaffen», erklärt Federer in einem Interview mit CH Media. Der 103-fache ATP-Turniersieger fügt hinzu: «Je länger ich zurückdenke, an die Zeit, in der meine Mutter im Akkreditierungsbüro arbeitete und ich Balljunge war, an 2019, als ich in Basel mein letztes Turnier gewann, desto mehr bleibt bei mir das Gefühl zurück, dass es schon wie im Märchen war.»

«Irgendwann komme ich wieder ins Stadion»

Federer hat sein letztes Kapitel bereits geschrieben und will, dass der Final-Triumph 2019 sein letzter Auftritt in der St.Jakobshalle bleibt. «Ich komme immer sehr gerne nach Basel, um Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Irgendwann komme ich auch wieder ins Stadion, um Tennis zu schauen. Aber nicht mehr, um dort aufzutreten», macht er klar.

Es bedeute ihm aber sehr viel, dass die Swiss Indoors mit Turnierdirektor Roger Brennwald eine Zeremonie geplant hätten. «Ich fühle mich immer noch sehr willkommen in der Halle, in der ich so viel erlebt habe.»