Mehr als vier Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen kommt es beim ATP-Turnier in Madrid zum 37. Duell zwischen Andy Murray und Novak Djokovic. Für den Briten sind die Rollen allerdings klar verteilt.
Andy Murray besiegt beim Sandplatzturnier in der spanischen Hauptstadt zuerst Dominic Thiem souverän 6:3, 6:4 und schaltet dann auch Denis Shapovalov in drei Sätzen aus. Der verdiente Lohn für den Achtelfinal-Einzug: das Wiedersehen mit seinem langjährigen Rivalen Novak Djokovic. Die beiden Weggefährten duellierten sich im Verlauf der Karriere nicht weniger als 36 Mal, immerhin 11 Siege konnte der Brite dabei gegen den 20-fachen Grand-Slam-Champion einfahren.
Das erste Direktduell seit Januar 2017 in Doha ist so besonders, weil die Rivalität zwischenzeitlichen schon beendet scheint. 2019 erklärt Murray nach den Australian Open unter Tränen seinen Rücktritt vom Spitzensport, zu gross sind die Schmerzen in der Hüfte. Mit einer durch eine Metallkappe verstärkten Hüfte kehrt Murray aber unverhofft zurück und klettert seit 2020 die Weltrangliste langsam aber kontinuierlich wieder empor.
«Ich weiss nicht, ob ich diese Chance jemals wieder bekomme»
Grosse Siegchance rechnet sich die amtierende Weltnummer 78 aber nicht aus, auch wenn sich Djokovic in den letzen schwierigen Wochen nicht in absoluter Topform präsentiert. «Ich meine theoretisch habe ich keine Chance in diesem Match. Er ist offensichtlich die Weltnummer 1 und ich spiele mit einer Metallhüfte, also sollte ich keine Chance haben.»
Das schmälert Murrays Vorfreude aber keineswegs. «Es ist eine grossartige Gelegenheit für mich, um zu sehen wo mein Spiel steht. Und wieder gegen ihn zu spielen. Wir haben uns im Laufe der Jahre so viele tolle Duelle bei den grössten Turnieren der Welt geliefert. Wir haben bei allen vier Grand-Slam-Turnieren im Final gegeneinander gespielt. Wir haben hier im Finale gegeneinander gespielt», streicht der 34-Jährige die Bedeutung der Partie heraus.
Er werde am Donnerstag deshalb hochmotiviert zum Wiedersehen antreten. «Ich hatte schon lange nicht mehr die Gelegenheit, gegen ihn zu spielen», sagt Murray. «Und ich weiss nicht, ob ich diese Chance jemals wieder bekomme. Also werde ich es geniessen, eine fantastische Einstellung haben und mein Bestes geben.»