Im Spiel Sion gegen St.Gallen geht es in der Nachspielzeit turbulent zu und her: Das vermeintliche 3:2 zählt nicht, es gibt eine Rudelbildung und Rote Karten. Schiri Nico Gianforte schildert bei blue Sport seine Sicht der Dinge.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Sion schiesst gegen St.Gallen in letzter Minute das 3:2. Das Tor zählt aber nicht, weil Schiedsrichter Nico Gianforte das Spiel bereits zuvor unterbrochen hat.
- Der Unparteiische erklärt nach dem Spiel bei blue Sport, weshalb er mitten im Sion-Angriff abgepfiffen und dann gleich mehrere Rote Karten gezückt hat. Eine gab es auch für Barthélémy Constantin.
- «Wenn Funktionäre auf den Platz kommen, die nicht auf den Platz gehören, gibt das eine Rote Karte. Entsprechend habe ich mich da ans Reglement gehalten», stellt Gianforte klar.
Am letzten Tag der «Week of the Referee» steht der Schiedsrichter noch einmal so richtig im Mittelpunkt. Es läuft schon die 95. Minute im Tourbillon. Sion startet einen letzten Angriff – und Dejan Djokic trifft tatsächlich noch zum 3:2. Doch der vermeintliche Siegtreffer zählt nicht. Schiedsrichter Nico Gianforte hat das Spiel zuvor unterbrochen.
Der Grund: Am Strafraum der Walliser fliegen die Fetzen. St.Gallen-Stürmer Willem Geubbels legt sich mit der halben Sion-Mannschaft an. Zuvor war Geubbels nach einem Zweikampf zu Boden gegangen.
Gianforte erklärt nach dem Spiel bei blue Sport: «Ich habe (nach dem Zweikampf) auf Weiterspielen entschieden und mich abgedreht. Es ist zum Konter gekommen, doch während dem Konter habe ich den Input von aussen bekommen, dass ich das Spiel unterbrechen soll, weil es zu einer Rudelbildung gekommen ist. Der Pfiff kam dann klar vor dem Treffer.»
Er habe gesehen, wie sich Geubbels und Sion-Goalie Timothy Fayulu «am Kragen gerissen» haben. «Dieses Bild gehört einfach nicht zum Fussball, das ist grob unsportlich und deshalb gab es für beide die Rote Karte», so der Schiedsrichter.
Constantins stürmen auf den Platz
Rot gibt es auch noch für Sion-Assistenzcoach Benjamin Bertrand, der wie von der Tarantel gestochen auf den Platz stürmt und sich bei Gianforte beschwert. Doch damit nicht genug. Auch Sion-Boss Christian Constantin und sein Sohn Barthélémy betreten den Rasen. Zumindest Letzterer sieht den Roten Karton ebenfalls noch, nachdem er dem Schiedsrichter lautstark die Meinung geigt.
«Das Regelwerk ist klar. Wenn Funktionäre auf den Platz kommen, die nicht auf den Platz gehören, gibt das eine Rote Karte. Entsprechend habe ich mich da ans Reglement gehalten», erklärt Gianforte.
Der Frust ist bei den Wallisern dennoch gross. «Wenn wir [die Rudelbildung, Anm. d. Red.] gestartet hätten, wäre der Pfiff ok, aber sie provozierten die Auseinandersetzungen. Der Gegenangriff hätte vielleicht bis zum Ende gespielt werden müssen», ärgert sich Sion-Trainer Didier Tholot bei blue Sport. «Es nervt einfach, weil ich denke, dass wir den Sieg verdient hätten.»
So endet die Partie 2:2 und Sion bleibt zum siebten Mal in Folge ohne Sieg.