Roger Stilz, der Nachfolger von Alain Sutter, kickte einst in der NLB, machte sein Trainerdiplom mit Julian Nagelsmann und arbeitete als Journalist und Model.
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- Der FC St. Gallen verkündet am Mittwoch die Trennung vom langjährigen Sportchef Alain Sutter – und präsentiert sogleich seinen Nachfolger.
- Roger Stilz, der ab sofort Sutters Aufgaben beim FCSG übernimmt, hat sich in Deutschland einen Namen gemacht und zahlreiche Erfahrungen gesammelt.
- Der 46-Jährige amtete aber nicht nur als Assistenztrainer, sondern versuchte sich auch als Model oder Konzertkritiker.
Nach sechs Jahren trennt sich der FC St. Gallen von Sportchef Alain Sutter und stellt gleichentags seinen Nachfolger vor. Der neue starke Mann heisst Roger Stilz. Der 46-Jährige hat einen Vertrag mit Option auf Verlängerung bis 2025 unterschrieben.
Obwohl Stilz in der Ostschweiz geboren ist und um die Jahrtausendwende in der Nationalliga B für Kriens, Baden, Carouge und Vaduz spielte, ist er in Deutschland bekannter als in seiner Heimat. Im 2004 wandert Stilz nach Deutschland aus, wo er für Altona 93 und später für Victoria Hamburg kickt. In Hamburg spielt Stilz nicht nur Fussball, er schliesst sein Studium in Germanistik, Philosophie und Geschichte ab. Thema seiner Abschlussarbeit: Franz Kafka und Thomas Bernhard.
Danach arbeitet er auch als Journalist, unter anderem schreibt er Konzertkritiken für die «Welt», modelt für Ikea und absolviert seine Trainerdiplome zusammen mit Julian Nagelsmann. «Ich habe mich sofort zu Hause gefühlt und zügig gute und spannende Menschen kennengelernt. Hamburg war so gut zu mir», sagte er einst der NZZ.
Einstiger Assistent von Fink, Slomka und Weiler
In der Saison 2013/14 arbeitet Stilz als Assistenztrainer beim Hamburger SV – erst an der Seite von Thorsten Fink, dann von Bert van Marwijk und am Ende von Mirko Slomka. Nach einem kurzen Engagement bei Nürnberg als Assistenztrainer von René Weiler übernimmt er als sportlicher Leiter im Nachwuchs des FC St. Pauli.
Über Engagements bei Waasland-Beveren in Belgien und Jahn Regensburg kehrt er nun zurück in seine Heimat. Rund 20 Jahre, nachdem er diese mit dem Zug in Richtung Hamburg verlassen hatte.
Schon im Sommer 2018 wäre Stilz fast nach St. Gallen zurückgekehrt. Damals war er der letzte verbliebene Kandidat neben Peter Zeidler, der dann das Rennen machte. Nun ist Stilz, der seit 2016 das UEFA-Pro-Diplom in der Tasche hat, Zeidlers Vorgesetzter. Und was sagt er zum konsequenten Powerfussball, den Zeidler spielen lässt? Stilz: «Ich mag es, wenn es knallt!»