Der FC St. Gallen trennt sich nach sechs Jahren von Sportchef Alain Sutter. Wie Präsident Matthias Hüppi erklärt, habe man bei einer Neuorganisation keinen Konsens gefunden. Sutters Nachfolger ist bereits bestimmt.
Der FC St. Gallen trennt sich nach sechs Jahren von Alain Sutter als Sportchef. Wie der Präsident Matthias Hüppi an einer Medienkonferenz am Mittwoch ausführte, fand man keinen Konsens bei der Neuorganisation des sportlichen Bereichs beim Super-League-Klub. Sutters Nachfolger ist Roger Stilz, der einen Vertrag bis 2025 mit Option auf eine Verlängerung erhält.
Der Entscheid sei den Verantwortlichen nicht leichtgefallen und keine Kurzschlussreaktion. «Der Fall beschäftigte uns schon die letzten Monate – insbesondere seit dem Sommer. Der Entscheid wurde einstimmig gefällt und breit abgestützt», hält Hüppi fest und erklärt: «Es ist nicht gut, wenn die gesamte sportliche Verantwortung auf den Schultern einer Person lastet. Wir wollen die Verantwortung auf mehreren Schultern aufteilen. Wir redeten mit Sportchef Alain Sutter und fanden keinen Konsens. Wir haben uns daher nach intensiven Diskussionen entschieden, ihn von seinen Aufgaben als Sportchef zu entbinden.»
Nachfolger Stilz mit viel Erfahrung
Hüppi betont, dass man sich im Guten von Sutter trenne, und freut sich darüber, dass seit dem Entscheid am Tag davor nichts an die Öffentlichkeit gelangt sei. «Wir kommunizierten Alain am Dienstag den Entscheid. Mir ist wichtig zu sagen, dass wir uns weiterhin in die Augen schauen können. Der Respekt ist mir extrem wichtig», so Hüppi. «Alain ist kein Egoist, er hat seine Werte, an denen er sich orientiert. Er hatte die Verantwortung für alles und beharrte auch auf diesem Punkt. Das ist sein gutes Recht. Er meinte, dass er nur so arbeiten könne.»
Über Sutter-Nachfolger Roger Stilz, der seine Aufgaben per sofort angeht, sagt der FCSG-Präsident: «Wir wollen nicht, dass ein Vakuum entsteht. Daher haben wir uns für diese Personalie entschieden. Die Spieler sind bereits alle informiert.»
Stilz: «Habe selten bis nie so eine Integrität erlebt»
Stilz verfügt über die UEFA-Pro-Lizenz und einen Master in Germanistik und bringt breite Erfahrungen als Trainer und Sportmanager mit. So war er Co-Trainer beim HSV und Nürnberg. Dazu leitete er vier Jahre bei St. Pauli das Nachwuchsleistungszentrum. «Ich habe ein gutes Gefühl für den Start. Dass bis heute keine Infos rauskamen, verdient Respekt. Das ist auch ein Punkt, der mich überzeugt hat. Ich habe selten bis nie so eine Integrität erlebt», so der 46-Jährige bei seiner Vorstellung.
Über seine Beweggründe sagt Stilz: «Ich suchte Verantwortliche, einen Verein, die ähnlich denken wie ich, die sich gleich verhalten wie ich. Auch war mir extrem wichtig, dass ich in den Verein passe. Denn es gibt doch nichts Schlimmeres: einen neuen Verein anfangen und nicht mit den Aufgaben happy sein. Doch beim FC St. Gallen passt alles.»
Zunächst reist der neue Sportchef am Donnerstag mit der ersten Mannschaft ins Trainingslager in Spanien. Er werde dabei viele Gespräche führen, natürlich auch mit dem langjährigen Trainer Peter Zeidler.