Nach dem 1:1-Remis im Zürcher Derby geht FCZ-Trainer Ricardo Moniz auf Schiedsrichter Luca Piccolo los und teilt gegen Journalisten aus. Zeit, den Frust zu verdauen, bleibt kaum. Denn es wartet bereits das nächste Derby.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der FC Zürich und GC trennen sich am 16. Spieltag der Super League mit einem 1:1-Unentschieden. Damit warten die Hoppers seit dem 8. Spieltag auf einen Sieg, aber auch der FCZ ist seit mittlerweile vier Partien ohne Vollerfolg.
- Nach dem Derby lässt FCZ-Trainer Ricardo Moniz seinem Frust freien Lauf und kritisiert Schiedsrichter Luca Piccolo scharf. Die Liga leitet daraufhin ein Verfahren ein.
- Bereits am Dienstag kommt es im Cup-Achtelfinal zum Wiedersehen der beiden Teams.
Schon vor dem 287. Zürcher Derby zwischen dem FCZ und GC herrscht in der Stadt Zürich am Samstag Ausnahmezustand. Anhänger beider Klubs halten die Polizei auf Trab, GC-Fans werden gar auf der Duttweilerbrücke eingekesselt und sind anschliessend nicht rechtzeitig zum Anpfiff im Letzigrund.
Nach der Partie erscheint GC-Captain Amir Abrashi deshalb fuchsteufelswild zum Interview bei blue Sport. «Es ist ein Skandal, dass unsere Fans hier ausgeschlossen wurden. Das ist ein Tiefpunkt dieser Saison, dass die Fans heute nicht hier waren, um uns zu unterstützen. So etwas ist beschämend», wählt Abrashi deutliche Worte. Und er ist nicht der einzige, der nach dem Schlusspfiff Dampf ablässt.
Moniz teilt gegen Schiedsrichter und Journalisten aus
FCZ-Trainer Ricardo Moniz geht an der Pressekonferenz nach dem Spiel auf Schiedsrichter Luca Piccolo los – weil dieser kurz vor der Pause eine umstrittene Gelb-Rote Karte gegen Umeh Emmanuel zückt. Emmanuel langt Gegenspieler Seko ins Gesicht, dieser nimmt das Geschenk dankend an und fällt. «Da kommt die Hand etwas hin und dann fällt man um, sorry ...!», hinterfragt Experte Pascal Zuberbühler im blue Sport Studio den Entscheid.
Für Moniz steht derweil fest: «Das Spiel wurde entschieden durch einen katastrophalen Schiedsrichter. Er ist eine Katastrophe für den Schweizer Fussball! Wenn du beim zweiten Foul von Umeh eine Gelb-Rote-Karte ziehst, hast du kein Gefühl. Es ist ein Derby, ein volles Stadion.»
Den Hinweis eines Journalisten, die FCZ-Leistung habe ebenfalls zu wünschen übrig gelassen, besänftigt Moniz nicht. Im Gegenteil. «Was sagst du hier, wir spielen mit zehn Spielern auf ... Warum fragst du so aggressiv, dann antworte ich auch aggressiv», wettert der 60-Jährige. Er sei für alle Fragen offen, doch das könne er nicht akzeptieren: «Ich verstehe das nicht, wir müssen zu Unrecht mit einem Spieler weniger spielen, holen einen Punkt und du stellst so eine Frage?»
Das nächste Derby vor der Tür
Der FCZ-Frust sitzt nach dem vierten sieglosen Liga-Spiel in Folge tief. Anlass für bessere Laune gibt es für Trainer Moniz am Montag vorerst nicht. Zum einen eröffnet die Liga wegen der Piccolo-Kritik ein Verfahren gegen ihn, zum anderer wird der Protest des FCZ gegen die Sperre von José Perea abgewiesen. Der 24-Jährige muss zwei weitere Spiele zuschauen.
So fehlt Perea am Dienstag im Cup-Achtelfinal – wenn der FCZ bereits wieder auf seinen Stadtrivalen trifft und die Cup-Bilanz aufbessern will. Denn 10 der bisherigen 15 Begegnungen der Stadtrivalen gingen an GC, darunter jenes, an das alle denken, wenn sie sich Zürcher Cup-Duelle in Erinnerung rufen: Das 6:5 nach Verlängerung im März 2004.
Zumindest eines dürfte Moniz immerhin ein wenig beruhigen: Schiedsrichter für das 288. Zürcher Derby ist nicht Luca Piccolo, sondern Fedayi San.