FCB-Beneys Tränen sind getrocknet Papi Nicolas: «Der Fussball ist wie das Leben – nicht immer gerecht»

Von Michael Wegmann

23.1.2024

Die Tränen von FCB-Youngster Roméo Beney gingen im Klassiker gegen den FCZ mitten ins Herz. Seine nicht weniger talentierte Schwester Iman hatte im letzten Sommer einen ungleich schwereren Rückschlag zu verkraften. Das meint ihr Vater, Ex-Profi-Goalie Nicolas, dazu. 

Von Michael Wegmann

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Tränen von FCB-Supertalent Roméo Beney nach dem Unfair-Platzverweis gegen den FCZ berühren die Fussballschweiz. Trainer Celestini motzt, Schiri Fähndrich entschuldigt sich und Roméos Familie leidet auf der Tribüne mit.
  • Papi Nicolas, selbst ehemaliger Super-League-Profi, sagt zu blue News: «Ungerechtigkeiten muss man akzeptieren können und nach vorne schauen. Das kann Roméo.» 
  • Im Vergleich zum Rückschlag, den Roméos Schwester Iman – sie spielt für YB und gilt ebenfalls als Supertalent – im letzten Sommer einstecken musste, ist derjenige des FCB-Youngsters sehr klein. 

Es ist die Szene des Wochenendes: FCB-Juwel Roméo Beney, in der 77. Minute eingewechselt, sieht in der 83. Minute Gelb und in der 91. Minute Gelb-Rot. Als der 19-Jährige vom Platz schlurft, kann sich der Walliser die Tränen nicht mehr zurückhalten, versteckt sein Gesicht unter dem T-Shirt.

Der Platzverweis ist unfair, vor allem die erste Gelbe Karte ein krasser Fehlentscheid. Nach Schlusspfiff regt sich Trainer Celestini noch bei Schiedsrichter Lukas Fähndrich ab und sieht auch noch Rot, Beneys Teamkollegen, allen voran Augustin und Barry, trösten den Youngster in der Kabine.

Papi Nicolas, Mami Cleo und sein jüngerer Bruder Pablo sitzen auf der Tribüne im Letzigrund und leiden mit. «Zum Platzverweis sage ich nichts, da muss ich mich als Vater zurücknehmen», sagt Nicolas Beney (43) – selbst langjähriger Super-League-Goalie – tags darauf zu blue News.

Die Tränen bei Roméo sind mittlerweile getrocknet. «Ungerechtigkeit gehört zum Fussball wie zum Leben. Das muss man akzeptieren. Passiert so etwas, muss man es akzeptieren, nach vorne schauen und sich sofort wieder fokussieren. Das kann Roméo. Ich mache mir keine Sorgen um ihn», sagt der Vater.

Iman Beney riss sich kurz vor der WM das Kreuzband

Für Beney junior, unseren U19-Nati-Stürmer, der mit 16 von Sion zu Basel wechselte, ist es der erste Rückschlag in seiner jungen Karriere. Ein klitzekleiner, im Vergleich zu jenem, der seiner nicht weniger talentierten Schwester Iman (17) im letzten Sommer widerfahren ist.

Iman, überraschend von Ex-Nati-Trainerin Inka Grings ins WM-Kader für Australien und Neuseeland nominiert, reisst sich kurz vor dem Turnier das Kreuzband. Sie hat die Koffer quasi schon gepackt, ihre Familie den Flug ans andere Ende der Welt bereits gebucht.

«Das war ein harter Schlag für sie damals und eine grosse Geschichte», sagt Nicolas. Lange habe seine Tochter ihren Kopf aber nicht hängen lassen, so der Papi stolz. «Iman hat einen super Spirit. Sie weiss, dass sie diese Pause positiv nutzen muss, sonst tut dir der Kreuzbandriss zweimal weh.»

Im Moment ist Iman im Trainingslager mit den YB-Frauen, mit den Teamkolleginnen steht sie aber noch nicht auf dem Platz. Sie wolle sich Zeit lassen, bis es komplett ausgeheilt sei, verrät ihr Vater.

Der dritte Beney tanzt lieber, als dass er kickt

Wie ist es eigentlich, wenn die Tochter ein Shootingstar bei YB und der Sohn Shootingstar beim FCB ist? Wem drückt man da am Wochenende beim Direktduell in Bern die Daumen? Beney schmunzelt und sagt: «Das ist bei uns in der Familie schon ein wenig kompliziert: Bei den Männern sind wir für Basel, bei den Frauen für YB.»

Und was ist mit dem 13-jährigen Pablo? Wird auch der dritte der Beney-Geschwister Fussballer? «Nein. Pablo hatte nie Interesse am Fussball», sagt der Vater und ist ganz froh darüber. «Seine Begeisterung gehört dem Tanzen. Ganz die Mama. Und das ist toll so. Die Hauptsache ist, dass man eine Leidenschaft hat.»

Beney geht mit Tränen und Gelb-Rot vom Platz

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