Der strittige Platzverweis gegen Roméo Beney war die heisse Szene im Klassiker zwischen Zürich und Basel (0:0). Nun hat sich Schiedsrichter Lukas Fähndrich zu Wort gemeldet und einen Fehler eingeräumt.
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- Der Platzverweis gegen Basels Roméo Beney im Klassiker sorgt für viel Diskussionsstoff.
- FCB-Trainer Fabio Celestini sprach von einem «Skandal», nachdem er selber noch die Gelb-Rote Karte sah.
- Nun hat sich auch Schiedsrichter Lukas Fähndrich zu Wort gemeldet und einen Fehler eingeräumt.
Mit Tränen in den Augen verlässt Roméo Beney in der Nachspielzeit das Spielfeld. Der Teenager, der am Freitag seinen 19. Geburtstag feierte, sah von Schiedsrichter Lukas Fähndrich Gelb-Rot. Rund 13 Minuten nach seiner Einwechslung.
Sein Trainer Fabio Celestini regte sich fürchterlich auf, sodass er ebenfalls die Gelbe Karte sah. Nach dem Schlusspfiff stürmte der FCB-Coach noch einmal auf Fähndrich zu, worauf dieser Celestini auch noch Gelb-Rot zeigte.
Im Interview mit blue Sport spricht Celestini von einem «Skandal». Er sei nie respektlos gegenüber den Schiedsrichtern gewesen, Fähndrich habe lediglich eine Geste missverstanden. Mit dem gehobenen Zeigefinger hätte er dem Unparteiischen lediglich signalisieren wollen, dass er bei Beneys erster Verwarnung danebenlag. «Die erste (Gelbe Karte) ist ein Skandal», so Celestini.
Beney hatte Gegenspieler Nikola Boranijasevic am Rücken getroffen, allerdings lassen die TV-Bilder eher erahnen, dass sich Boranijasevic dem FCB-Youngster in den Laufweg stellte. Fähndrich habe das Fingerspitzengefühl gefehlt, kritisiert Celestini und sagt: «Das war am Ende nur noch Show.»
Fähndrich räumt Fehler ein
Gegenüber «20 Minuten» gibt Fähndrich zu, einen Fehler gemacht zu haben, als er Beney zum ersten Mal verwarnte. «Nach erneuter Ansicht der TV-Bilder bin ich leider zum Schluss gekommen, dass die erste Gelbe Karte gegen Beney klar falsch war. Ich habe die Szene auf dem Spielfeld nicht wahrgenommen, weil ich mich bereits abdrehte und dem Ball folgte, und habe mich auf einen Input meines Teams verlassen», so der Schiedsrichter. «Auch wenn die zweite Gelbe Karte dann klar und richtig war, habe ich Verständnis für die Enttäuschung und die Tränen.»
Auch Schiri-Boss Daniel Wermelinger sagt: «Die erste Verwarnung gegen Beney war falsch. Schiedsrichter Fähndrich hat diese Aktion nicht gesehen und wurde vom Team leider falsch informiert.» Bei Celestini habe Fähndrich laut Wermelinger allerdings «Gnade vor Recht» gelten lassen. «Gemäss Spielregeln (Regel 12) hätte es sogar direkt Rot sein müssen.» Was wohl bedeutet hätte, dass Celestini länger gesperrt worden wäre als das eine Spiel jetzt.
Fähndrich sagt, er habe er mehrfach versucht, Celestini ruhig darauf hinzuweisen, dass sie sich in der Kabine in Ruhe über den Sachverhalt unterhalten könnten. «Es ging explizit nicht um den soweit korrekten Inhalt der Kommunikation, sondern um deren Art und Weise», erklärt der Schiedsrichter. Deshalb habe er sich nach mehreren Hinweisen zur Gelb-Roten Karte als Sanktion entschieden. Für die emotionalen Reaktionen habe er dennoch «ein gewisses Verständnis».