Nächstes Kapitel im Machtkampf Alpstaeg droht dem FCL mit der Kündigung des Stadion-Mietvertrags

lbe

13.3.2023

Die FCL-Fans protestieren Ende Februar gegen Bernhard Alpstaeg.
Die FCL-Fans protestieren Ende Februar gegen Bernhard Alpstaeg.
Bild: Keystone

In einer Medienmitteilung informiert der FC Luzern über die neusten Entwicklungen im Streit mit Bernhard Alpstaeg und macht deutlich, dass auch die Zukunft des Klubs auf dem Spiel steht.

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Anfang März reichte der FC Luzern sein Lizenzgesuch für die kommende Saison ein, obwohl Bernhard Alpstaeg seine erforderliche Unterschrift unter ein Lizenzdokument verweigerte. Beim FCL ist man aber überzeugt, ein Schlupfloch gefunden zu haben und nicht auf Alpstaegs Signatur angewiesen zu sein. 

Präsident Stefan Wolf erklärte in einem Interview mit blue Sport kürzlich: «Wir haben einen Mietvertrag, der bis 2029 gültig ist – plus einer Option von unserer Seite für zweimal fünf Jahre. Ich glaube, das sollte reichen, damit wir auch nächste Saison in diesem Stadion spielen können.»

Alpstaeg droht neue Schritte an

Alpstaeg aber gibt sich offenbar nicht so leicht geschlagen. In einer Medienmitteilung informiert der FCL am Montag über die neusten Entwicklungen im Machtkampf. «Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG ist enttäuscht, dass Aktionär Bernhard Alpstaeg weiterhin alles daran setzt, die Lizenzerteilung für die Saison 2023/24 an den FC Luzern durch die Swiss Football League zu verhindern», heisst es in der Stellungnahme. 

Demnach nimmt Alpstaeg in der letzten Woche schriftlich mit der Lizenzkommission der Swiss Football League Kontakt auf und kündigt neue Schritte an. Zum einen wolle er die bisher verweigerte Unterschrift davon abhängig machen, «ob die FCL Holding AG seinem Vorschlag zustimmt, die Frage der Eigentümerschaft des ursprünglich von Walter Stierli gehaltenen Aktienpakets anstelle eines ordentlichen Gerichtsverfahrens durch ein sogenanntes Schiedsverfahren entscheiden zu lassen».

Zudem behalte sich Alpstaeg vor, den bis 2029 laufenden Mietvertrag zu kündigen. «Mit seiner Drohung, den bestehenden Mietvertrag zwischen der Stadion Luzern AG und der swissporarena events ag zu kündigen, zeigt Bernhard Alpstaeg einmal mehr und endgültig, dass ihm seine eigene Macht wichtiger ist als das Wohl des Klubs», schreibt der FCL. Alpstaeg gefährde damit nicht nur die Lizenzerteilung für die neue Saison, sondern «die unmittelbare Zukunft des FC Luzern». 

Verwaltungsrat geht nicht auf Forderungen ein

Nichtsdestotrotz will sich der Verwaltungsrat der FCL Holding AG nicht auf ein von Alpstaeg vorgeschlagenes Schiedsverfahren einlassen. Man vertraue darauf, «dass die erwähnte Angelegenheit, sollte sie von Bernhard Alpstaeg nach Abschluss der Schlichtungsverhandlung tatsächlich weitergezogen werden, von den ordentlichen Gerichten in Luzern kompetent und sachgerecht beurteilt werden kann und es deshalb zur Beurteilung der sich stellenden Sach- und Rechtsfragen keines besonderen Schiedsgerichts bedarf».

Hinzu komme, dass gemäss Alpstaegs Bedingungen bloss Urkundenbeweise vor dem Schiedsgericht zulässig wären. Das würde etwa den Einbezug des hängigen Strafverfahrens oder die Befragung von Zeugen verunmöglichen. «Beides ist aber für die Beurteilung der sich stellenden Rechtsfragen von zentraler Bedeutung, weil sonst wesentliche Sachverhaltselemente ausser Acht gelassen werden», heisst es in der Stellungnahme des Superligisten.

Nach wie vor hofft man beim Verwaltungsrat der FCL Holding AG darauf, die Lizenz trotz der versuchten Einflussnahme durch Bernhard Alpstaeg in erster Instanz zu erhalten. Ausserdem stellt man klar: «Gleichzeitig verurteilt der Verwaltungsrat der FCL Holding AG das Vorgehen von Bernhard Alpstaeg und fordert ihn auf, im Interesse des FC Luzern und seiner Fans von den angedrohten Schritten öffentlich Abstand zu nehmen.»

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