Vreni Schneider feiert heute ihren 60. Geburtstag. Fotograf Eddy Risch hat Gold-Vreni während ihrer traumhaften Ski-Karriere und darüber hinaus hautnah begleitet. «Sie war einzigartig unkompliziert», sagt Risch zu blue Sport und verrät, für welches Shooting sie ihm dennoch einen Korb gab.
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- Happy Birthday, «Gold-Vreni». Unser grösster Schweizer Skistar der 80er und frühen 90er Vreni Schneider feiert heute Dienstag ihren 60. Geburtstag. In ihrem Heimatort Elm wirds im 2025 ein Vreni-Schneider-Museum geben.
- Für blue Sport erinnert sich Fotograf Eddy Risch (65) an die aussergewöhnliche Zeit mit der bescheidenen Skifahrerin aus Elm im Zielraum und daneben. Trotz aller Erfolge sei sie immer das Meitli aus Elm, die Tochter eines Schuhmachers geblieben, sagt Risch.
- Einmal hat ihm aber sogar die unkomplizierte Elmerin einen Korb gegeben. Hier verrät Risch weshalb.
Am 19. Dezember 1984 heisst die Schlagzeile auf der Titelseite des «BLICK»: «Vreni aus Elm schlug alle Stars». 20-jährig ist sie bei ihrem ersten Weltcupsieg.
Aus «Vreni aus Elm» wird schnell einmal «Gold-Vreni» – der grösste Schweizer Skistar. Dreifache Olympiasiegerin. Dreifache Weltmeisterin. Dreifache Gesamtweltcupsiegerin. Doch trotz aller Erfolge, sie gewinnt 55 Weltcuprennen, bleibt sie immer «Vreni aus Elm». «Vreni war ein Superstar im Skisport, trotzdem passt das Wort Star überhaupt nicht zu ihr. Dafür war sie viel zu geerdet, viel zu anständig, viel zu bescheiden. Sie ist immer das Meitli aus Elm geblieben, die Tochter eines Schuhmachers», sagt Eddy Risch.
«Ist alles okay Eddy? Oder brauchst du noch was?»
Risch muss es wissen. Der 65-jährige Liechtensteiner begleitete Schneider als langjähriger Fotograf von «BLICK» und «Schweizer Illustrierte» durch ihre ganze Karriere hindurch und auch darüber hinaus. «Ich habe wohl keine Sportlerin und keinen Sportler so oft fotografiert wie Vreni. Mit Ausnahme von Martina Hingis.» Unkomplizierter als Vreni Schneider, gehe wohl gar nicht, so Risch. Ob nach Sieg oder Niederlage im Zielraum, im Sommertrainingslager in der Türkei oder Spanien oder gar im Senegal, wohin er Schneider, die sich für «World Vision» engagierte, einst begleitet hat.
Im Zielraum habe Schneider jeweils bis ganz zum Ende ausgeharrt, erzählt er, «und bevor sie gegangen ist, kam sie vorbei und fragte: «Eddy, ist alles gut oder brauchst du noch was?» Es waren damals sehr viele im Skizirkus unkompliziert, aber Vreni war schon aussergewöhnlich.»
Einmal gab Vreni Schneider auch Risch einen Korb
Einmal gibt aber auch die Elmerin dem Fotografen einen Korb. Beim Sport-Kalender fürs Jahr 1994 will sie nicht mitmachen. «Die Idee war, die Sportlerinnen und Sportler ein wenig anders, ein wenig provokativer, zu inszenieren. Vreni meinte: ‹Das bin ich nicht, da fühle ich mich nicht wohl.› Sie war auch schlau und liess sich nicht zu Sachen verleiten, die sie nicht wollte. So haben wir kein Foto zustande gebracht.»
Bald dürfte man in Elm einige der besten Vreni-Fotos von Riesch bewundern dürfen. Das Glarner Dorf plant für ihre berühmteste Einwohnerin ein Museum und er wurde dafür bereits kontaktiert. «Das wird sicher schön», freut sich Risch, «Vreni ist nämlich eine Sammlerin und Jägerin und hat viele Erinnerungsstücke aus ihrer Karriere aufbewahrt.»
Vreni Schneider, die noch immer regelmässig auf den Elmer Skipisten anzutreffen ist, feiert heute Dienstag ihren 60. Geburtstag. Risch wünscht alles Gute. «Happy Birthday, liebe Vreni. Es war eine traumhafte Zeit mit Dir im Weltcup.»
Diesem Glückwunsch schliessen wir uns alle von Herzen an. Die 80er und frühen 90er mit «Gold-Vreni» waren traumhaft und werden für alle Schweizer Skifans, welche sie erlebt haben, unvergesslich bleiben. Wenn jemand ein eigenes Museum verdient hat, dann «Vreni aus Elm».