Während Camille Rast in Gurgl auf das Podest fährt, verpasst Wendy Holdener den Sprung dort drauf nur knapp. Nach dem Rennen teilen die Athletinnen ihre Gefühlslage.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Beim Slalom in Gurgl zeigen die Schweizerinnen starke Leistungen. Camille Rast fährt auf das Podest, Wendy Holdener und Melanie Meillard belegen die Plätze 4 und 10.
- «Ich kann es noch nicht glauben», sagt Rast unmittelbar nach ihrer Podest-Premiere. Derweil nervt sich Wendy Holdener über ihren vierten Rang noch ein bisschen. Die Ausgangslage sei gut gewesen.
- Mikaela Shiffrin vermag ihre gute Ausgangslage aus dem 1. Lauf in ihren 99. Weltcup-Sieg umzumünzen.
Camille Rast steht beim Slalom in Gurgl zum ersten Mal in ihrer Karriere auf dem Weltcup-Podest. Schon vor einer Woche in Levi hat die Westschweizerin mit ihrem 5. Rang ihr Podest-Potential angedeutet, nun hat sie es geschafft.
Schon nach dem 1. Lauf zeigt sich Rast zuversichtlich: «Die Piste hier ist genau für mich, ich freue mich auf den zweiten Durchgang.» Und im 2. Lauf legt sie nochmals einen obendrauf, arbeitet sich von Zwischenrang fünf auf Rang drei vor.
Mit Tränen in den Augen erscheint Rast nach dem Rennen beim Interview mit «SRF»: «Ich kann es noch nicht glauben. Es fühlt sich so surreal an.» Oft sei sie gefragt worden, wann sie zum ersten Mal auf das Podest fahren würde. Dass es nun mit dem Podest gereicht habe, sei «einfach so cool».
Die 25-jährige Technikerin muss jedoch um den Platz auf dem Treppchen bangen. Kurz nachdem sie mit der Bestzeit ins Ziel fährt, verdrängt die 18-jährige Lara Colturi sie sogleich wieder von der Spitze – und das hauchdünn. Die Gedanken Rasts zu diesem Zeitpunkt: «Vierte mit zwei Hundertstel Rückstand? Bitte nicht.»
Holdener ist sich der Leistungssteigerung bewusst
Weil Wendy Holdener im 2. Lauf nicht an die Zeit von Rast herankommt, trifft dieses Szenario dann auch gar nicht ein. Rast jubelt über das Podest, Holdener fährt auf Rang 4. Die Schwyzerin erscheint daraufhin strahlend beim Interview mit «SRF» – der Anschein trübt offenbar: «Innerlich nervt mich der 4. Platz schon ein bisschen.» Die Ausgangslage sei super gewesen, im Mittelteil sei sie dann zu wenig ins Fahren gekommen.
Nach dem 16. Rang in Levi vor einer Woche zeigt Holdener aber eine beachtliche Leistungssteigerung. Dem ist sie sich auch selbst bewusst: «Hätte mir jemand vor wenigen Tagen gesagt, dass ich ein solch gutes Rennen fahre, hätte ich es genommen.» Das Rennen heute sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
Shiffrin hält Ball flach – Colturi wollte einfach nur Spass haben
Nur eine Marschrichtung kennt derweil Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin holt sich ihren 99. Weltcupsieg. «Es war nervenaufreibend. Die Piste war sehr herausfordernd», hält sie bei «SRF» fest. Ob sie die Hundert im Weltcup vollmachen wird? «Es ist nicht unmöglich, sagen wir es mal so», so Shiffrin. Für einen weiteren Sieg brauche es nach wie vor vollen Fokus und gute Leistungen.
Noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht Lara Colturi. Die 18-jährige Albanerin mit italienischen Wurzeln fährt auf den 2. Rang. Unerwartet, wie sie bei «SRF» sagt. Sie wollte beim Fahren einfach nur Spass haben. Den Podestplatz werde sie mit ihrem Team und ihrer Familie nun ein bisschen feiern. Der Fokus gelte dann aber schon bald wieder den nächsten Rennen.
Für die kommenden Wettkämpfe verschiebt der Weltcup-Tross nach Amerika. Bei den Frauen stehen in Killington am kommenden Wochenende ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm.