Ärger nach Gurgl-Slalom Kristoffersen spricht von «Schande», Hirscher fühlt sich «fehl am Platz»
Henrik Kristoffersen übt nach seinem 6. Platz im Gurgl-Slalom harsche Kritik an den Veranstaltern. Derweil fühlt sich Marcel Hirscher nach seinem erneuten Ausfall «ein bisschen fehl am Platz».
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- Der Slalom-Hang in Gurgl ist am Sonntag eine Herausforderung für die Spitzenathleten, so auch für Tagessieger Clément Noël.
- Für Henrik Kristoffersen waren die Bedingungen zu gefährlich für die Fahrer. «Das haben sie wirklich vermasselt», kritisiert der Norweger die Veranstalter.
- Rückkehrer Marcel Hirscher kommt derweil auch im zweiten Slalom der Saison noch nicht auf Touren und scheidet aus. Er sagt: «Es macht nicht wirklich Spass.»
Der zweite Slalom der Saison im österreichischen Gurgl verlangt auch den Top-Fahrern alles ab. «Es war ein richtiger Kampf. Die Bedingungen waren herausfordernd», sagt Clément Noël nach den Rennen über den technisch anspruchsvollen Hang.
Noël kommt mit der eisigen Piste am besten zurecht, der Franzose gewinnt den Slalom vor dem Schweden Kristoffer Jakobsen und dem Norweger Atle Lie McGrath. Loïc Meillard wird als bester Schweizer Fünfter. Henrik Kristoffersen, vor einer Woche in Levi noch Zweiter, bekundet mehr Mühe mit den schwierigen Bedingungen. Er macht im zweiten Lauf zwar noch einige Plätze gut, muss ich am Ende aber mit Rang 6 begnügen.
Nach dem Rennen ist der ehrgeizige Norweger sichtlich angesäuert. Im Interview mit «Eurosport» kritisiert er die Rennveranstalter scharf: «Es ist eine Schande, dass sie es mit diesen Bedingungen durchziehen. Gestern war die Piste beim Rennen der Damen perfekt. Natürlich muss sie für uns mehr gewässert werden, aber das haben sie wirklich vermasselt.»
Aus seiner Sicher sei der Untergrund bei einigen Toren deutlich anders gewesen als bei anderen. Mal zu glatt, mal zu aggressiv. Das sei auch für die Gesundheit der Fahrer alles andere als gut, meint Kristoffersen: «Für den Körper ist das richtig gefährlich, vor allem für die Knie ist das schrecklich.»
Hirscher: «Es macht nicht wirklich Spass»
Marcel Hirscher sieht es etwas anders. Für ihn war die Piste «traumhaft» und die Bedingungen «genial», wie er der Rückkehrer dem ORF sagt. Zufrieden mit dem Rennen kann der neu für die Niederlande startende Hirscher aber nicht sein. Er scheidet schon im ersten Lauf aus. Bereits in Levi verpasste der 35-Jährige den zweiten Durchgang.
«Die nächsten drei Wochen sind sehr wichtig, weil so bin ich ein bisschen fehl am Platz, das muss man echt sagen», spricht Hirscher Klartext. «Es macht nicht wirklich Spass.» Selten sei er in einer solchen Situation gewesen, in der er «neben sich» stand.
Hirscher macht klar, dass er noch Zeit brauche, um wieder zu seinen Bestleistungen zu finden. «Mein Buch an Erinnerungen oder Trainings, aus denen ich Feedback rausziehe, ist fast leer. Früher habe ich eine ganze Bibel gehabt, die vollgeschrieben war», sagt er bei «Eurosport». «Das ist eben der Nachteil, wenn man fünf Jahre nicht dabei war.»
Jetzt müsse er mit seinem Team schauen, wie er die Probleme bewältigen und wieder schneller werden kann. Der nächste Weltcup-Slalom steht am 15. Dezember in Val-d'Isère auf dem Programm.