Verletzungen spielen im Ski-Weltcup leider eine grosse Rolle. blue Sport gibt ein Update, welche Skifahrer*innen in dieser Saison ausfallen und welche (bald) zurückkehren.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Am Montag erwischte es den achtfachen Gesamtweltcup-Sieger Marcel Hirscher: Er zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu.
- Auch weitere Skifahrer müssen in der laufenden Saison zuschauen. So auch Mikaela Shiffrin, die mit dem 100. Weltcupsieg vor Augen stürzte und sich dabei verletzte.
- Es gibt aber auch gute Nachrichten. Verschiedene Athlet*innen stehen kurz vor dem Comeback – darunter auch drei Schweizer Ski-Stars.
Saisonende
Marcel Hirscher 🇳🇱
Der achtfache Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher verletzte sich beim Training auf der Reiteralm. Der 35-Jährige rutschte bei einem Rechtsschwung weg, stürzte zwar nicht, griff sich aber sofort ans linke Knie. «Kreuzband weg, Projekt vorbei», so der Ski-Star weiter auf Instagram.
Niels Hintermann 🇨🇭
Beim Schweizer Speed-Spezialist wurde Anfang Oktober Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Hintermann wird damit den Weltcup-Winter verpassen und muss sich einer Chemotherapie unterziehen. Am 24. Dezember hat Hintermann seine letzte Bestrahlung, im Sportpanorama sagte er dazu: «Dann kann ich an Weihnachten das Thema Behandlung abschliessen. Das ist mein Weihnachtsgeschenk.»
Alexander Kilde 🇳🇴
Nach seinem üblen Sturz im Januar 2024 in Wengen braucht der Norweger auf dem Weg zurück noch länger Geduld. Noch vor dem Saisonstart in Sölden verkündete er, dass er die komplette Saison 2024/25 verpassen wird. Grund dafür ist eine Infektion in der Schulter.
Tommaso Sala 🇮🇹
Der Slalom-Spezialist zog sich beim Training in Val Senales einen Kreuzbandriss im linken Knie zu und verpasst die ganze Saison.
Rückkehr unbekannt
Mikaela Shiffrin 🇺🇸
Mit ihrem 100. Weltcupsieg vor Augen stürzte Mikaela Shiffrin beim Riesenslalom von Killington. Noch am Abend des Sturzes konnte die 29-Jährige aus dem Spitalbett zumindest leichte Entwarnung geben, dass es keinen Grund zu grosser Sorge gebe. Die US-Amerikanerin zog sich eine Stichwunde und ein schweres Muskeltrauma im gesamten rechten Bein zu. Nach eigener Aussage wird sie deswegen «einige Wochen ausfallen».
Urs Kryenbühl 🇨🇭
Urs Kryenbühl hat sich am Dienstag beim ersten Abfahrtstraining im amerikanischen Beaver Creek am rechten Knie verletzt. Wie Swiss-Ski schreibt, hat er beim Fahren einen Schlag erwischt und musste abschwingen. Erste Untersuchungen vor Ort hätten eine komplexe Knieverletzung aufgezeigt, welche in den kommenden Tagen in der Schweiz weiter untersucht werde.
Manuel Feller 🇦🇹
In den ersten drei Rennen des Winters schied Manuel Feller aus. Beim Sturz in Gurgl verletzte er sich zudem leicht an der Hüfte. Das Wochenende in Beaver Creek lässt der Österreicher deshalb aus. In Val d'Isère Mitte Dezember will er aber wieder am Start sein.
Andreas Sander 🇩🇪
Im Oktober machte Sander öffentlich, dass er an einer mitochondrialen Dysfunktion, einer schweren Zellerkrankung, leidet. Damals verkündete Sander, dass es nicht zu prognostizieren sei, wann und ob er überhaupt wieder wettkampfmässig Ski fahren könne.
Sie kehren von Verletzungen zurück
Corinne Suter🇨🇭
Im Januar riss sich Corinne Suter bei der Abfahrt von Cortina d'Ampezzo das Kreuzband. Nun meldet sich die Schwyzerin zurück. Auf Instagram postete Suter gestern ein Foto von der Rennpiste mit dem Kommentar: «Guess who‘s back… ❤️🔥»
Jasmine Flury 🇨🇭
Wegen eines Knorpelschadens musste die Abfahrts-Weltmeisterin die letzte Saison beenden. Nun steht Flury wieder auf den Ski, ist allerdings noch nicht bereit, wieder ins Renngeschehen einzugreifen. Vor einer Woche schrieb sie auf Instagram: «Ich bin zufrieden mit den Fortschritten, die ich über die vergangenen Wochen gemacht habe. Das Skifahren fühlt sich natürlicher an – zumindest dann, wenn die Umstände gut sind und die Pisten nicht zu steil. Ich werde mich weiterhin daran versuchen und bin nach wie vor geduldig.»
Marco Kohler 🇨🇭
Kohler stürzte im Januar am Lauberhorn schwer, zog sich Kreuzband- und Meniskusriss im rechten Knie zu. Doch der Schweizer ist für den Speed-Auftakt in Beaver Creek zurück im Team von Swiss-Ski.
Marco Schwarz 🇦🇹
Vor rund einem Jahr führte Marco Schwarz den Gesamtweltcup noch vor Marco Odermatt an. Doch statt eines heissen Zweikampfes um die grosse Kugel verletzte sich der Österreicher schwer. In Bormio zog er sich einen Kreuzband- und Meniskusriss sowie einen Knorpelschaden zu. Im Sommer wurde Schwarz zudem von einem Bandscheibenvorfall geplagt.
Doch im Oktober konnte Schwarz seine ersten Schwünge auf dem Schnee machen und zuletzt sagte ÖSV-Herrenchef Marko Pfeifer, dass Schwarz inzwischen schmerzfrei sei. So soll Schwarz planmässig noch dieses Jahr, am 22. Dezember beim Riesenslalom in Alta Badia, in den Weltcup zurückkehren.
Petra Vlhova 🇸🇰
Im Januar 2024 zog sich Petra Vlhova im Heimrennen in Jasna einen Kreuzbandriss zu. Seither kämpft sie für ihr Comeback. Ende Jahr soll es so weit sein. Am 28./29. Dezember will sie in Semmering (Riesenslalom und Slalom) in den Weltcup zurückkehren
Alexis Pinturault 🇫🇷
In Wengen zog sich Alexis Pinturault im Januar eine schwere Knieverletzung zu. Nun steht endlich das Comeback-Wochenende an. Pinturault wird in Beaver Creek im Super-G, der Abfahrt und im Riesenslalom an den Start gehen.
Nina Ortlieb 🇦🇹
In St. Moritz brach sich Ortlieb im Dezember 2023 das Schien- und Wadenbein. Nun ist die Österreicherin wieder auf den Ski und möchte in Beaver Creek ihr Comeback geben.
Sofia Goggia 🇮🇹
Die Italienerin hat eine On-Off-Beziehung mit Verletzungen. Im Februar 2024 stürzte sie im Training und erlitt einen schweren Bruch des Schienbeins und des Schienbeinknöchels. Doch die Speed-Spezialistin kehrt bald zurück, am 14. und 15. Dezember will sie in Beaver Creek in der Abfahrt und im Super-G an den Start.
Elena Curtoni 🇮🇹
Im Dezember 2023 zog sich Curtoni in St. Moritz eine komplizierte Fraktur des Kreuzbeins zu und fiel für den Rest des Winters aus. Auf diese Saison hin wird die Italienerin zurückkehren.
Weitere Rückkehrerinnen
Lindsey Vonn 🇺🇸
Lindsey Vonn kehrt nicht nur von unzähligen Verletzungen zurück, sondern vor allem auch aus dem Ruhestand. Die vierfache Gesamtweltcupsiegerin will Ende Dezember in St. Moritz tatsächlich in den Weltcup zurückkehren. Mit 40 Jahren und einem künstlichen Kniegelenk. Viele Ski-Experten stehen dem kritisch gegenüber.
Breezy Johnson 🇺🇸
Johnson fehlte rund ein Jahr, aber nicht wegen einer Verletzung, sondern wegen einer Doping-Sperre. Die Amerikanerin wurde gesperrt, weil sie die US-Dopingagentur nicht über ihre Aufenthaltsorte aufdatierte. Deshalb wurde Johnson am 10. Oktober 2023 für 14 Monate gesperrt. Pünktlich zum Speed-Auftakt in Beaver Creek darf sie nun zurückkehren.