Marcel Hirschers Comeback-Saison endet nach einem folgenschweren Ausrutscher im Training abrupt. Am Tag nach der Hiobsbotschaft meldet sich die Ski-Legende aus dem Spital zu Wort.
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- Marcel Hirscher reisst sich im Training auf der Reiteralm am Montag das Kreuzband und muss seine Comeback-Saison nach nur drei Einsätzen abrupt abbrechen.
- Der Österreicher wird bereits am Montagabend in Graz operiert und meldet sich am Tag nach dem Unfall aus dem Spital zu Wort.
- Es sei zwar bitter für ihn und sein Team, sagt Hirscher. Zugleich macht er klar: «Zum Glück ist es nicht mit 25 passiert, sondern jetzt mit 35.»
«Letzte Fahrt der Saison. Was bleibt, ist die Liebe zum Skifahren. Vielen Dank an alle für die Unterstützung», schreibt Marcel Hirscher am Dienstag in einem Instagram-Beitrag unter ein gepostetes Video, das den verheerenden Zwischenfall im Training auf der Reiteralm zeigt.
Bei einem Rechtsschwung rutscht Hirscher weg, kann einen Sturz zwar verhindern, greift sich aber sofort ans linke Knie. «Ein klassischer Innenski», schildert der 67-fache Weltcupsieger am Tag danach aus dem Spitalbett. «Ich bin relativ schnell wieder aufgestanden. Bis dahin waren es coole Schwünge, die mir wahnsinnig viel Spass gemacht haben. Es war ein sehr cooles Training – bis zu dem einen Schwung, wo ich ausgerutscht bin.»
«Jetzt verstehe ich, wie ungut dieses Gefühl ist»
Stunden später folgt die bittere Diagnose Kreuzbandriss, womit die Saison ein schnelles Ende nimmt. «Das Kreuzband ist immer unnötig, aber es ist so deppert passiert, in dem ich nicht einmal ein Sturz hatte, sondern nur ausgerutscht und wieder aufgestanden bin», nervt sich Hirscher. «Es ist ein grausiges Gefühl. Alle, die das schon gehabt haben – ich verstehe jetzt, wie ungut dieses Gefühl ist. Man merkt sofort, dass etwas passiert ist. Es ist gerade sehr bitter.»
Nach gerade mal drei Einsätzen in Sölden, Levi und Gurgl ist die Comeback-Saison für den 35-Jährigen bereits wieder vorbei. «Die Realität jetzt ist knallhart. Fürs Team tuts mir leid, dass jeder alles gegeben hat und wir jetzt nicht die Möglichkeit haben, die ganze Saison zu fahren», sagt Hirscher, der schon am Dienstag in Graz operiert wird.
Der tausendunderste Sturz
Zugleich ist sich der Österreicher bewusst, dass solch schwere Knieverletzungen zum Skisport gehören: «Das ist bei sehr vielen Skifahrern geteiltes Schicksal. Leider passiert es oft bei jungen Athleten. Ich habe grosses Glück gehabt, dass bei diesen Millionen Schwüngen, die ich in meinen Leben gefahren bin, nie etwas passiert ist. Zum Glück ist es nicht mit 25 passiert, sondern jetzt mit 35.»
Schliesslich sei er schon tausend Mal so hingefallen, sagt Hirscher und unterstreicht: «Gestern war halt das tausendunderste Mal. Es sieht so aus, als hätte es so sein müssen.»