Erstes Rennen ohne verstorbenen Bruder Holdener: «Ich habe seine Nachrichten der letzten zwei Jahre gelesen»

Sandro Zappella, Sölden

26.10.2024

Wendy Holdener ist wieder zurück im Ski-Weltcup.
Wendy Holdener ist wieder zurück im Ski-Weltcup.
KEYSTONE

Wendy Holdener ist wieder zurück. Im ersten Rennen seit dem Tod ihres Bruders Kevin fährt die 31-Jährige auf den 25. Rang. Danach spricht sie über die emotionale Achterbahnfahrt in Sölden.

Sandro Zappella

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Wendy Holdener fährt in ihrem ersten Rennen seit dem Tod ihres Bruders auf den 25. Rang.
  • Die Schweizerin erzählt, dass sie vor dem Rennen noch einmal viele Nachrichten von Kevin auf WhatsApp durchgelesen hat.
  • Teamkollegin Gisin ist stolz auf Holdener und lobt die 31-Jährige für ihre «unglaubliche» Leistung.

Wendy Holdener fährt bei ihrem Comeback nach Verletzungspause im Riesenslalom von Sölden auf Rang 25. Es war aber nicht nur die Rückkehr von Holdener nach einer überstandenen Verletzung, sondern auch das erste Rennen ohne ihren Bruder und Manager Kevin, der am 22. Februar 2024 an Krebs gestorben ist.

Die Schweizerin sagt nach dem Rennen: «Es ging emotional eigentlich recht gut. Ich bin vielleicht ein bis zweimal abgeschweift und musste schauen, dass ich keine Träne verdrücke. Sonst konnte ich mich eigentlich konzentrieren.»

Holdener führt aus: «Kevin hätte auch gewollt, dass ich weitermache. Er hätte sicher auch das gute gesehen, aber auch er wüsste, dass mehr drin liegt. Ich habe gestern auf WhatsApp noch seine Nachrichten der letzten zwei Jahre gelesen. Er hat mir Glück gewünscht.»

Gisins Stolz über Holdeners «unglaubliche» Leistung 

Michelle Gisin, die beim Riesenslalom in Sölden selbst auf Rang 18 fährt, ist beeindruckt vom Comeback ihrer Teamkollegin. «Was Wendy heute geleistet hat, ist riesig. Zurückzukommen von einer Verletzung ist der eine Teil, aber was sie durchgemacht hat...»

Man habe gemerkt, dass es für Holdener nicht einfach sei, erzählt Gisin. «Das ist wahnsinnig streng. Das braucht so viel Energie und es kommen so viele Emotionen hoch. Sie hat das unglaublich gut gemacht.»

Die 30-Jährige will ihrer Teamkollegin in den kommenden Rennen mental zur Seite stehen. «Wir kennen uns schon so wahnsinnig lang. Ich bin immer da, wenn sie mich braucht», so Gisin. «Das weiss sie auch.»

Für die Frauen steht als Nächstes der Slalom in Levi am 16. November auf dem Programm.

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