Dienstag, 3. Dezember, 11.30 Uhr
Syriens Regierungstruppen haben nach eigener Darstellung Versuche islamistischer Rebellen abgewehrt, in Gebiete nördlich der Stadt Hama vorzudringen. Die Truppen hätten am Abend am 2. Dezember eine grosse Gegenoffensive begonnen, um die in vergangenen Tagen verlorenen Gebiete zurückzugewinnen, sagte ein Armee-Kommandeur der Regierungstruppen der dpa.
Die Armee habe dabei den Ort Chanasir rund 80 Kilometer südöstlich von Aleppo zurückgewonnen – weniger als 48 Stunden, nachdem die Aufständischen ihn am 1. Dezember eingenommen hatten.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London, die mit einem Netz aus Informanten das Kriegsgeschehen im Land verfolgt, berichtete von schweren Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen nördlich von Hama.
Russische Kampfflugzeuge und Iran-treue Milizen würden die Armee dabei unterstützen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel-Rahman. Kampfflugzeuge und Helikopter seien mehr als 45 Luftangriffe geflogen und hätten Fassbomben abgeworfen. Die Regierungstruppen habe dabei Vorstösse der Rebellen abwehren können.
Bürgerkrieg wieder aufgeflammt: Mehr als 500 Tote in Syrien
Der Bürgerkrieg in Syrien ist überraschend wieder aufgeflammt. Innerhalb weniger Tage fordern die Kämpfe zahlreiche Leben und bringen grosses Leid mit sich. Bei den Gefechten zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen sind nach Angaben von Aktivisten über 500 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Zivilisten.
03.12.2024
Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, die zweitgrösste Stadt des Landes, übernommen. Hama liegt gut 130 Kilometer südlich von Aleppo.
Die Regierungstruppen und deren Verbündete bewegten sich Abdel-Rahman zufolge in Richtung der Stadt Safira, die 25 Kilometer ausserhalb von Aleppo liegt und als Eingang der Stadt gilt.
Abdel-Rahman zufolge versuchen die sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die von kurdischen Milizen angeführt werden, unterdessen im Nordosten, ebenfalls Gebiete unter Kontrolle der Regierung zu gewinnen. In Dair as-Saur lieferten sich Regierungstruppen und deren Verbündeten Gefechte mit SDF-nahen Milizen. Kampfflugzeuge der US-Koalition hätten in Dair as-Saur Stellungen der Iran-treuen Milizen angegriffen, berichtete Abdel-Rahman.