Ticker zum Bürgerkrieg in Syrien Bund fordert Einstellung der Feinseligkeiten +++ Assads Armee geht in Gegenoffensive

Philipp Dahm

4.12.2024

Syrien: Tote nach Luftangriffen auf Idlib

Syrien: Tote nach Luftangriffen auf Idlib

Bei Luftangriffen auf Krankenhäuser in der syrischen Stadt Idlib sind am Montag mehrere Menschen getötet worden. Das teilte die von Oppositionskräften organisierte Zivilschutzgruppe «Weisshelme» mit. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereichtete von Luftangriffen. Angaben, das die Angriffe von der russischen Luftwaffe durchgeführt wurden, hat das russische Militär bisher nicht bestätigt.

03.12.2024

Am 27. November sind mehrere Rebellengruppen in Syrien in die Offensive gegangen und bedrohen die Herrschaft von Baschar al-Assad. Die Entwicklungen im Bürgerkrieg, der seit 2011 tobt, hier im Ticker.

Philipp Dahm

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Rebellen haben die wichtige Stadt Hama erreicht.
  • Regierungstruppen gehen in die Gegenoffensive.
  • Es gibt schwere Gefechte bei Hama, aber auch im Osten Syriens.
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  • Mittwoch, 4. Dezember 2024, 2.19 Uhr

    Militärexperte: Erdogan profitiert von Entwicklungen in Syrien

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan profitiert nach Ansicht eines Militärexperten politisch von der Rebellenoffensive im Nordwesten Syriens. Zwei wichtige Ziele der Türkei im Nachbarland könnten damit verwirklicht werden, sagte der Militärexperte und ehemalige Luftwaffengeneral Erdogan Karakus der Deutschen Presse-Agentur.

    Zum einen könne Ankara darauf hoffen, dass zumindest ein Teil der mehr als drei Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei in ihr Heimatland zurückkehren, sollten die Aufständischen Aleppo halten können. Das könne zu einer innenpolitischen Entspannung in der Türkei führen. Zum anderen gehe er davon aus, dass protürkische Rebellen die Kurdenmiliz YPG aus dem Gebiet westlich des Euphrats vertrieben, sagte Karakus. Das erhöhe aus Sicht der Türkei die Grenzsicherheit. Die Türkei sieht die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.

    Es wäre naiv zu glauben, Ankara habe nichts über die Vorbereitungen zur Offensive gewusst, sagte Karakus. Die Türkei unterstütze die HTS nicht militärisch, diese koordiniere sich aber mit den protürkischen SNA-Rebellen. «Da die SNA aufgrund der türkischen Militärunterstützung, die sie seit Jahren erhält, stark und organisiert ist, wird die Türkei all diese Erfolge erzielt haben, ohne eine einzige Kugel im Feld abzufeuern», sagte Karakus. Die Türkei wolle aber auch Russland – Unterstützer der syrischen Regierung – nicht verärgern. Daher werde die Türkei seiner Einschätzung nach versuchen, die HTS daran zu hindern, weiter nach Süden vorzudringen. Am Montag hatte die Türkei zu Verhandlungen zwischen syrischer Regierung und Opposition aufgerufen.

  • 22.33 Uhr

    Bund fordert Einstellung der Feinseligkeiten in Syrien

    Die Schweiz hat die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten angesichts der Eskalation der Gewalt in Syrien gefordert. Das humanitäre Völkerrecht müsse eingehalten werden, teilte das Aussendepartement am Dienstagabend über die Plattform X mit.

    Auch müssten die Zivilbevölkerung und das humanitäre Personal geschützt werden, schrieb das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) weiter. Das EDA forderte zudem einen «sicheren und ungehinderten humanitären Zugang». Ein glaubwürdiger Friedensprozess sei «dringender denn je».

    Zuletzt war der seit 2011 andauernde Bürgerkrieg in Syrien wieder aufgeflammt. Mitte der vergangenen Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, die zweitgrösste Stadt des Landes, übernommen.

  • 19.20 Uhr

    Putin und Erdogan besprechen Lage in Syrien

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat nach Kremlangaben aufgefordert, zur Wiederherstellung der Stabilität im Bürgerkriegsland Syrien beizutragen. Ankara müsse seinen Einfluss in der Region nutzen, um die verfassungsmässige Ordnung wiederherzustellen, hiess es in einer Kreml-Mitteilung zu dem Telefonat. Putins in dem Land stationierte Truppen gelten als Schutzmacht für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad.

    Erdogan sagte nach Angaben seines Kommunikationsbüros, dass die Türkei an einer gerechten und dauerhaften Lösung arbeite. «Präsident Erdogan hob hervor, wie wichtig es ist, der Diplomatie in der Region mehr Raum zu geben, und betonte, dass sich das syrische Regime am politischen Lösungsprozess beteiligen sollte», hiess es.

  • 18.06 Uhr

    Aktivisten: 27 Tote bei Kämpfen um syrische Stadt Hama

    Bei Kämpfen rund um die strategisch wichtige syrische Stadt Hama sind nach Informationen von Aktivisten mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren 17 Mitglieder von Regierungstruppen, acht Kämpfer islamistischer Rebellen sowie zwei Zivilisten, wie die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die mit einem Netz aus Informanten das Kriegsgeschehen im Land verfolgt.

    Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, die zweitgrösste Stadt des Landes, übernommen. Die Frontlinie hat sich nun rund 130 Kilometer südlich um die Stadt Hama verschoben.

    Im Umland der Stadt werden Berichten zufolge erbitterte Kämpfe geführt. Das Islamistenbündnis nahm demnach mindestens zehn Dörfer und Orte ein. Syriens Streitkräfte verstärkten ihre Truppenpräsenz nach eigenen Angaben und reagierten mit Dutzenden Luftangriffen auf die islamistischen Rebellen.

  • 17.16 Uhr

    Iran offen für mögliche Truppenverlegung nach Syrien

    Der Iran ist nach Worten seines Aussenministers Abbas Araghtschi offen für mögliche Truppenverlegungen nach Syrien. «Wenn die syrische Regierung Iran um die Entsendung von Truppen nach Syrien bittet, werden wir das Ersuchen prüfen», sagte der Minister dem arabischsprachigen TV-Sender Alaraby mit Blick auf das Wiederaufflammen des Bürgerkriegs.

    Unterdessen sprach Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri in getrennten Telefonaten mit dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow, sowie seinen Amtskollegen in Syrien und Irak. Dabei sei eine entschlossene Unterstützung für die syrische Armee besprochen worden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Irna.

  • 17.01 Uhr

    Brot und andere Lebensmittel werden knapp

    Durch die neuen Kämpfe im Nordwesten Syriens hat sich die humanitäre Lage für unzählige Menschen auf dramatische Weise verschärft. Brot und andere Lebensmittel würden knapp, berichteten Anwohner der dpa.

    Bäckereien blieben geschlossen und an den Ausgabestellen für Brot bildeten sich lange Warteschlangen. Selbst an Orten, wo Brot verfügbar war, blieben die Anwohner aus Angst vor Gefechten in der Gegend zu Hause.

    «Heute sind keine Bäckereien geöffnet», sagte ein Anwohner Aleppos, wo Aufständische am Wochenende die Kontrolle übernommen hatten. «Ich stand heute seit 3.00 Uhr morgens an, um das tägliche Brot für meine Familie zu bekommen.» Ein anderer Anwohner sagte, Brot sei verfügbar, «aber in den vergangenen Tagen haben die Menschen wegen des Beschusses ihre Geschäfte nicht geöffnet».

    Der Norwegische Flüchtlingsrat warnte: «Die jüngste Eskalation in Syrien droht, das Land zurück in die dunkelsten Tage des bald 14 Jahre langen Konflikts zu ziehen.» In Aleppo seien die Lebensmittel knapp und zudem wegen Schäden am Wassernetz auch die Wasserversorgung betroffen. «Der Bedarf ist enorm», teilte die Hilfsorganisation mit. Vertriebene kämen an Flüchtlingslagern an ohne Kleidung, um sich vor dem kalten Winter zu schützen.

    David Carden, stellvertretender UN-Nothilfekoordinator für Syrien, sprach von den schwersten Angriffen seit Beginn der Eskalation vergangene Woche. Die Luftangriffe hätten Zivilisten, Flüchtlingslager, Krankenhäuser und Schulen getroffen. Allein am Sonntag und Montag seien mindestens 33 Zivilisten getötet und 125 weitere verletzt worden, die meisten davon Frauen und Kinder.

  • 15.15 Uhr

    WHO warnt: Gesundheitswesen nach Rebellenoffensive in Syrien in Gefahr

    Nach der überraschenden Rebellenoffensive im Nordwesten Syriens berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von der Not der Menschen in Aleppo. Dutzende Spitäler und Praxen hätten ihre Dienste einstellen müssen, sagte die amtierende WHO-Vertreterin in der Hauptstadt Damaskus, Christina Bethke.

    Lediglich acht Spitäler seien mit minimaler Kapazität noch im Einsatz, sagte sie. In Idlib hätten Bomben diese Woche unter anderem das Universitätsspital und eine Geburtsklinik beschädigt. Kranke könnten nicht mehr versorgt werden, Verletzte nur noch von wenigen Kliniken aufgenommen werden. In Aleppo leben mehr als zwei Millionen Menschen, darunter gut 100'000, die in den vergangenen Wochen vor der Gewalt im Libanon geflohen sind.

    Durch die Intensivierung der Kampfhandlungen im syrischen Bürgerkrieg gerät das Gesundheitssystem im Land massiv unter Druck.
    Durch die Intensivierung der Kampfhandlungen im syrischen Bürgerkrieg gerät das Gesundheitssystem im Land massiv unter Druck.
    AP Photo/Ghaith Alsayed/Keystone

    Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo und Umgebung gewonnen. Die syrische Armee meldet inzwischen einige Rückeroberungen.

    Dutzende Nichtregierungsorganisationen, die die Region von der Türkei aus mit Gesundheitsdiensten versorgten oder selbst in Aleppo und Idlib anwesend waren, hätten ihre Dienste einstellen müssen. Viele Krankenwagen müssten dringend repariert werden. Die WHO rechnet damit, dass Ende des Jahres im Nordwesten des Landes für fünf Millionen Einwohner nur noch knapp zwei Dutzend Krankenwagen zur Verfügung stehen.

    Von dem Geld, das die WHO Anfang des Jahres zur Unterstützung Syriens veranschlagt hatte, sei nur ein Fünftel an Spenden zusammengekommen, sagte Bethke.

  • 14.00 Uhr

    Syrische Rebellen melden neue Erfolge – Armee erobert Dorf zurück

    Islamistische Aufständische haben in Syrien nach eigenen Angaben vier weitere Städte erobert. Die Militärverwaltung der Aufständischen sagte, Bewaffnete hätten die Orte Halfaja, Tajbat al-Imam, Maardis und Soran unter ihre Kontrolle gebracht und Soldaten getötet. Die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die der Opposition nahesteht, bestätigte die Einnahme der Städte.

    Das regierungsnahe Medienportal Dama Post berichtete von intensiven Kämpfen in und um die Städte und fügte hinzu, dass syrische Truppen Artilleriegranaten auf Aufständische in der Gegend abgefeuert hätten. Staatsmedien meldeten auch intensive Luftangriffe der syrischen und russischen Luftwaffe in der Region.

    Der jüngste Vorstoss ist Teil einer breiten Offensive der gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gerichteten Kräfte unter Führung der sunnitischen Extremisten der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham und von der Türkei unterstützter Aufständischer. Diese hatten in den vergangenen Tagen grosse Teile der Millionenstadt Aleppo sowie Städte und Dörfer in den südlichen Teilen der Provinz Idlib erobert.

    Die Aufständischen stehen jetzt etwa zehn Kilometer von Hama entfernt, der viertgrössten Stadt des Landes. Sowohl die Beobachtungsstelle als auch regierungsnahe Medien berichteten, dass syrische Regierungstruppen das Dorf Chanasser südöstlich von Aleppo erobert hätten, Tage nachdem sie es verloren hatten. Chanasser liegt an einer der Strassen, die nach Aleppo führen.

    Im Osten erklärten die von Kurden geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), sie hätten sieben Dörfer von regierungsnahen Kämpfern erobert. Syrische Staatsmedien meldeten dagegen, der Angriff sei abgewehrt worden. Die Dörfer liegen in der Nähe eines Stützpunkts, in dem US-Truppen stationiert sind, in einem Gebiet nahe der irakischen Grenze.

  • 13.17 Uhr

    Ein Toter bei israelischem Drohnenangriff bei Damaskus

    Bei einem israelischen Drohnenangriff in Syrien in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt Damaskus ist mindestens ein Mensch getötet worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus syrischen Regierungskreisen, auch die Syrische Beobachtungsstelle mit Sitz in London bestätigte den tödlichen Angriff. Demnach wurde mindestens ein weiterer Mensch verletzt. Der Angriff habe sich im Ort Akraba ausserhalb von Damaskus ereignet.

    Nach Zählungen der Beobachtungsstelle, die das Kriegsgeschehen in Syrien mit einem Netz aus Informanten verfolgt, hat Israel allein in diesem Jahr etwa 160 Mal in Syrien angegriffen. Schon vor Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 versuchte Israel mit diesen Angriffen, den Einfluss der Iran-treuen Milizen in dem Land zu verringern. Israel hat diese Angriffe seit Kriegsbeginn noch ausgeweitet.

  • 11.50 Uhr

    Aktuelle Lagekarte

    Dia rosa- und orangefarbenen Gebiete werden von Regierungstruppen gehalten.
    Dia rosa- und orangefarbenen Gebiete werden von Regierungstruppen gehalten.
    Comons/Ecrusized & Rr016
  • Dienstag, 3. Dezember, 11.30 Uhr

    Assads Gegenoffensive: Schwere Gefechte bei Hama

    Syriens Regierungstruppen haben nach eigener Darstellung Versuche islamistischer Rebellen abgewehrt, in Gebiete nördlich der Stadt Hama vorzudringen. Die Truppen hätten am Abend am 2. Dezember eine grosse Gegenoffensive begonnen, um die in vergangenen Tagen verlorenen Gebiete zurückzugewinnen, sagte ein Armee-Kommandeur der Regierungstruppen der dpa.

    Die Armee habe dabei den Ort Chanasir rund 80 Kilometer südöstlich von Aleppo zurückgewonnen – weniger als 48 Stunden, nachdem die Aufständischen ihn am 1. Dezember eingenommen hatten.

    Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London, die mit einem Netz aus Informanten das Kriegsgeschehen im Land verfolgt, berichtete von schweren Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen nördlich von Hama.

    Russische Kampfflugzeuge und Iran-treue Milizen würden die Armee dabei unterstützen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel-Rahman. Kampfflugzeuge und Helikopter seien mehr als 45 Luftangriffe geflogen und hätten Fassbomben abgeworfen. Die Regierungstruppen habe dabei Vorstösse der Rebellen abwehren können.

    Bürgerkrieg wieder aufgeflammt: Mehr als 500 Tote in Syrien

    Bürgerkrieg wieder aufgeflammt: Mehr als 500 Tote in Syrien

    Der Bürgerkrieg in Syrien ist überraschend wieder aufgeflammt. Innerhalb weniger Tage fordern die Kämpfe zahlreiche Leben und bringen grosses Leid mit sich. Bei den Gefechten zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen sind nach Angaben von Aktivisten über 500 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Zivilisten.

    03.12.2024

    Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, die zweitgrösste Stadt des Landes, übernommen. Hama liegt gut 130 Kilometer südlich von Aleppo.

    Die Regierungstruppen und deren Verbündete bewegten sich Abdel-Rahman zufolge in Richtung der Stadt Safira, die 25 Kilometer ausserhalb von Aleppo liegt und als Eingang der Stadt gilt.

    Abdel-Rahman zufolge versuchen die sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die von kurdischen Milizen angeführt werden, unterdessen im Nordosten, ebenfalls Gebiete unter Kontrolle der Regierung zu gewinnen. In Dair as-Saur lieferten sich Regierungstruppen und deren Verbündeten Gefechte mit SDF-nahen Milizen. Kampfflugzeuge der US-Koalition hätten in Dair as-Saur Stellungen der Iran-treuen Milizen angegriffen, berichtete Abdel-Rahman.

  • 19 Uhr

    Kämpfe erreichen Hama

    Die Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und Syriens Streitkräften erreichen die Stadt Hama. Bei Raketenbeschuss der Aufständischen auf den westlichen Stadtteil Baath seien erstmals nach Ausbruch der jüngsten Eskalation sechs Zivilisten getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

    Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, die zweitgrößte Stadt des Landes, übernommen. Hama liegt gut 130 Kilometer südlich von Aleppo.

    Unterdessen mobilisieren Syriens Streitkräfte ihre Truppen. Diese hätten sich in den ländlichen Gebieten von Aleppo, Hama und Idlib in Stellung gebracht, berichtete der Generalstab. Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt.

    Im nördlichen Umland der Stadt Hama führten Regierungstruppen Gefechte gegen die Aufständischen, hieß es in einer Mitteilung der syrischen Armee. Gemeinsam mit Russlands Luftwaffe seien Stellungen bombardiert worden.

  • Montag, 2. Dezember, 18 Uhr

    Bisher angeblich 500 Tote

    Im Zuge der neuen Gefechte in Syrien zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen sind Aktivisten zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die mit einem breiten Netz an Informanten stets gut informiert ist, waren unter den Todesopfern auch 92 Zivilisten.

    Vor wenigen Tagen hatte eine Allianz Aufständischer unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Blitzoffensive im Nordwesten Syriens begonnen. Syriens Machthaber Baschar al-Assad kündigte eine Gegenoffensive an.

    Laut der Beobachtungsstelle kamen unter den Aufständischen mindestens 217 Kämpfer der Rebellengruppe HTS ums Leben sowie 51 Kämpfer der sogenannten «Freien Syrischen Armee», die von der Türkei unterstützt wird. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer.

    Luftangriffe auf Wohngebiete der Rebellenhochburg Idlib, Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, haben einen Massenexodus ausgelöst. Anwohner berichteten von katastrophalen humanitären Folgen: Die Wasserversorgung brach zusammen, zeitweise fiel auch der Strom aus.