Gegen die Reisestrapazen, für die Umwelt FIS erwägt einen Weltcup-Auftakt in Südamerika

Andreas Lunghi

28.11.2024

Fahren Justin Murisier und Co. bald in Südamerika um Weltcup-Siege?
Fahren Justin Murisier und Co. bald in Südamerika um Weltcup-Siege?
KEYSTONE

FIS-Präsident Johan Eliasch will den Ski-Sport weiter bringen und peilt neue Märkte an. Startet die Weltcup-Saison bald nicht mehr in Europa?

Andreas Lunghi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die FIS will eine zentrale Vermarktung, um den Ski-Sport weiterzubringen.
  • Dazu möchte sie neue Märkte erschliessen, was bei den Verbänden Zuspruch findet.
  • Rennen in Südamerika sind möglich, die Finanzierungsfrage muss zuerst aber geklärt werden, sagt FIS-Sprecher Bruno Sassi.

Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021 zieht Johan Eliasch immer wieder den Unmut der nationalen Ski-Verbände auf sich. Seit längerem wird die Diskussion um die zentrale Vermarktung geführt. Im Frühling hat sich der Machtkampf zwischen der FIS und den Verbänden zugespitzt. 

Der internationale Skiverband hatte die zentrale Vermarktung der Medienrechte auf eigene Faust gutgeheissen – was dazu geführt hat, dass gewisse Mitglieder vor Gericht zogen. «Wir sind ganz klar Befürworter einer Zentralisierung. Aber auch bei einer zentralen Vermarktung muss die Eigentümerschaft der Rechte in den jeweiligen Veranstalterländern bleiben», sagte Diego Züger, CEO Commercial von Swiss-Ski, im Mai zu blue Sport.

Eine ähnliche Ansicht vertritt Züger jetzt gegenüber dem «Blick», wenn es darum geht, den Saison-Auftakt in Argentinien durchzuführen. Die Idee habe Potenzial, es brauche allerdings ein klares Konzept. Der Sport könne nur wachsen, wenn Weltcuprennen in möglichst vielen Erdteilen durchgeführt würden, fügt Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann an. 

Ein Argument für Rennen in Südamerika sei, dass sich die meisten Nationen im Sommer in Ushuaia auf die Saison vorbereiten und so schon vor Ort wären. «Das ist ökologischer, wenn man das gleich ausnutzt», wird Michelle Gisin im Bericht zitiert.

Muss Sölden den Saison-Auftakt also schon bald an Argentinien abgeben? Wie FIS-Sprecher Bruno Sassi beim «Blick» zitiert wird, denke der Ski-Weltverband bereits seit zwei, drei Jahren darüber nach. Das Unterfangen sei «komplexer, als es scheint». Denn es gilt abzuklären, ob für die TV-Broadcaster eine Finanzierung möglich ist. Der Standard soll nämlich so hoch sein wie bei Rennen in Europa.

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