Marco Odermatt absolviert die Vorbereitung auf den Heim-Riesenslalom von Adelboden in Österreich. Vor dem Rennen am Samstag erklärt er, wieso das Schweizer Team ausweichen musste.
Am Samstag steht am Chuenisbärgli das Riesenslalom-Spektakel auf dem Programm. Das traditionelle Rennen soll den hohen Temperaturen und dem Schneemangel zum Trotz stattfinden können. «Klar sieht es nicht schön aus, wenn man nur einen weissen Streifen sieht. Aber es ist jetzt so», sagt Topfavorit Marco Odermatt im Gespräch mit blue Sport und fordert: «Wir müssen das Beste daraus machen.»
Mit grünen Flächen am Pistenrand muss sich der Ski-Zirkus in Zukunft wohl regelmässiger abfinden. «Es gibt immer Schwankungen. Aber ich glaube wir kommen nicht drumherum, dass es in den nächsten Jahren immer öfter solche Rennen geben wird», befürchtet auch Odermatt, der aufgrund der prekären Verhältnisse für die Vorbereitung auf das Heimrennen gar ins Ausland ausweichen muss.
Keinen Platz auf Schweizer Ski-Pisten?
Die guten Bedingungen in der Reiteralm sind aber nur ein Grund dafür, wieso sich der Olympiasieger und einige Schweizer Teamkollegen in Österreich auf ein Rennen in der Schweiz vorbereiten. «Es ist unvorstellbar und schade, dass man in der Schweiz solche Bedingungen nicht hinbekommt», kritisiert Odermatt gemäss «20 Minuten» und deutet eine fehlende Bereitschaft der heimischen Ski-Gebiete an.
«Über Weihnachten und Neujahr wollten die Schweizer Ski-Gebiete viele Tageskarten verkaufen und sehr ungern Trainingspisten für uns absperren», so der 25-Jährige, der darin eine verpasste Gelegenheit erkennt. Schliesslich wisse die Reiteralm die Präsenz der Ski-Stars sehr gut zu vermarkten. «Für sie ist es eine Riesenwerbung. Es ist sehr schade, dass man das in der Schweiz nicht schätzt und die Chance nicht nutzt», bedauert Odermatt.
Der Schweizer Skiverband versucht gemäss Aussagen seines Aushängeschilds seit Jahren, daran etwas zu ändern. Odermatt betont aber auch, dass er zum einen Verständnis für beide Seiten habe und zum anderen nicht in die Gespräche involviert sei. Die Hoffnung lebt, dass sich eines Tages auch in der Heimat bessere Optionen ergeben.