Am letzten Mittwoch hat Abfahrstar Beat Feuz überraschend seinen Rücktritt mitgeteilt. Vor dem Weltcuprennen in Bormio am Montag sprach der Speed-Spezialist jetzt erstmals im Detail über den Entscheid.
Beat Feuz kehrt dem Skiweltcup den Rücken. Mitte Januar ist Schluss für den 35-Jährigen. Am Montagnachmittag sprach der Schweizer Abfahrtsstar nun erstmals über seinen bevorstehenden Rücktritt.
Um 16 Uhr gab der Olympiasieger, Weltmeister und vierfache Abfahrts-Weltcupsieger im Vorfeld der Weltcup-Rennen in Bormio eine Medienkonferenz. Nachfolgend die wichtigsten Fragen und Antworten zu seinem Entscheid
Beat Feuz, haben haben Sie den Entschluss gefasst, die Karriere zu beenden?
«Während der Besichtigung des ersten Saisonrennens in Lake Louise war das. Ich bin runter ins Ziel, habe das Telefon in die Hand genommen, meine Partnerin Kathrin angerufen und ihr gesagt, dass ich aufhöre. Ich habe genug erlebt und genug erreicht. Es hat sich nicht mehr richtig angefühlt, Rennen zu fahren und um Hundertstel zu kämpfen. Andere Dinge im Leben sind wichtiger geworden. Im ersten Moment ist sie sehr überrascht gewesen. Aber als sie es nach zwei, drei Sekunden realisiert hat, was ich da genau gesagt habe, hat sie mich voll unterstützt.»
Welche Rolle hat die Familie beim Rücktritt denn gespielt?
«Die Familie kommt bei mir an erster Stelle, das hat erste Priorität. Wir haben Spass bei allem, was wir zusammen machen. Deshalb war für mich auch klar: Das Drumherum beim Skifahren, das Training, die Reisen, das brauche ich so nicht mehr.»
Und welche Rolle spielte der Körper?
«Ich habe viel erlebt im Skizirkus. Meinen Körper kennt jeder. Es hätte sehr viel Zeit und Aufwand gebraucht, meinen Körper weiter auf dem Niveau zu halten. In den letzten Jahren habe ich diesen Aufwand noch auf mich genommen. Doch mittlerweile bin ich nicht mehr gewillt dazu.»
Wie konnten Sie den Entscheid solange geheim halten?
«Ich habe genau drei Personen angerufen, die meisten habe ich per Whatsapp informiert. Es war mir ein Anliegen, dass es nicht vorher durchsickert. Ich habe nur die Firma Head, meinen Servicemann und unseren Abfahrtschef Reto Nydegger mündlich informiert. Ich wollte nicht, dass es schon im Voraus bekannt wird, sondern es alle gleichzeitig wissen lassen.»
Wie hat das Umfeld auf ihren Entscheid reagiert?
«Ich habe mich sehr gefreut, dass sich eine Reihe internationaler Skirennfahrer gemeldet hat, als der Rücktritt bekannt wurde. Das zeigt die Wertschätzung, die ich genossen habe. Das hat mir sehr gefallen.»
