Granit Xhaka verabschiedet sich mit starken Worten von Vladimir Petkovic. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA würdigt der Captain der SFV-Auswahl den langjährigen Nationalcoach.
Stundenlang könnte er über Vladimir Petkovic philosophieren, meldet Granit Xhaka aus London. Der 28-Jährige pflegte in den letzten sieben Jahren ein enges und herzliches Verhältnis zum inzwischen ehemaligen Schweizer Nationalcoach – 68 seiner 98 Länderspiele bestritt Xhaka unter Petkovic. «Wir haben uns auch ausserhalb der Zusammenzüge oft ausgetauscht, diskutierten gute und weniger schöne Dinge, lachten zusammen. Unsere Beziehung war ganz besonders.»
Die Harmonie zwischen den beiden ist nach ein paar Anlaufschwierigkeiten gewachsen. «Ich habe ihn als ausgesprochen ernsten und etwas distanzierten Menschen kennen gelernt.» Zunächst sei es nicht einfach gewesen, den Trainer zu fassen. «Er liess nicht viele Leute an sich heran. Mit den Jahren entwickelte sich Petkovic dann aber in eine sehr positive Richtung. Er wurde viel wärmer, kommunizierte mit den Spielern immer mehr.»
Den Transfer zu Girondins Bordeaux mag der Arsenal-Skipper Petkovic selbstredend gönnen. «Ein Auge von mir weint zwar, eines aber ist fröhlich. Ich freue mich für ihn, dass er diesen Transfer machen kann, dass er bekommt, was er verdient», sagte Xhaka in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei schade, eine Trainergrösse wie Petkovic zu verlieren. «Aber ganz überraschend kommt das für mich nicht. Es war aufgrund seiner Verdienste klar, dass Vlado irgendwann einen nächsten Schritt machen würde.»
Für Xhaka ist Petkovic an den erfolgreichen Kampagnen mit dem Nationalteam und dem jüngsten EM-Achtelfinal-Coup gegen den Weltmeister Frankreich hauptbeteiligt: «Er ist ein Top-Mann, der Erfolg spricht für ihn. Bei ihm kommt die grossartige Persönlichkeit dazu. Vlado ist ein riesiger Gentleman, der die Spieler mit ganz grossem Respekt behandelt. Einer, der auf Mentalität, Disziplin und Vertrauen setzt. Seinem Stab hat er blind vertraut.»
Und in ungemütlichen Situationen habe er das Team ausnahmslos geschützt, so Xhaka. «Wie auch immer die Schlagzeilen waren, Vladimir Petkovic stand hinter uns.» Er könne nur den Hut vor ihm ziehen. «Was er in den letzten sieben Jahren für die Schweiz geleistet hat, ist hoch einzustufen – und wenn man daran denkt, wie viel Kritik Vlado auszuhalten hatte. Wow, was für ein Charakter! Ich wünsche ihm für die Zukunft von Herzen alles Gute.»
sda