«Fühle mich genauso wohl» U21-Nati-Captain Stergiou will mit neuer Position zurück ins Yakin-Team

Von Jan Arnet

26.3.2024

Schon seit drei Jahren Captain der U21-Nati: Leonidas Stergiou.
Schon seit drei Jahren Captain der U21-Nati: Leonidas Stergiou.
Keystone

Fast zwei Jahre sind seit Leonidas Stergious erstem und einzigen A-Nati-Spiel vergangen. Mit einer neuen Position könnte er aber bald wieder zur Option für Murat Yakin werden. Mit blue Sport spricht der Captain der U21-Nati auch über seine neue Rolle beim VfB Stuttgart.

Von Jan Arnet

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  • Leonidas Stergiou ist Captain der U21-Nati und will es mit der Schweiz zum dritten Mal an die U21-EM schaffen.
  • Auch die A-Nati hat der Ex-St.Galler im Blick. Einmal durfte Stergiou bislang fürs Team von Murat Yakin auflaufen. In der Innenverteidigung gibt's grosse Konkurrenz, deshalb rechnet sich Stergiou als Rechtsverteidiger mehr Chancen aus.
  • Seit letztem Sommer spielt Stergiou auf Leihbasis beim VfB Stuttgart. Da hat er schon viel gelernt, wie er im Gespräch mit blue Sport sagt – auch wenn er bislang nur ein Ergänzungsspieler ist.

Am 12. Juni 2022, beim 1:0-Sieg der Schweiz in der Nations League gegen Portugal, war es so weit: Leonidas Stergiou gab sein Debüt für die Schweizer A-Nati. Er wurde in der 79. Minute für Ricardo Rodriguez eingewechselt. Einerseits, um zu helfen, das knappe Resultat über die Zeit zu bringen. Andererseits wohl auch, um den Schweiz-Griechen fix an die Nati zu binden.

Stergiou bei seinem ersten und bislang einzigen A-Nati-Spiel im Juni 2022.
Stergiou bei seinem ersten und bislang einzigen A-Nati-Spiel im Juni 2022.
imago

Seither wartet Stergiou allerdings auf ein weiteres Aufgebot von Murat Yakin. Stattdessen befindet er sich nun schon in seiner dritten EM-Kampagne mit der U21-Nati. Da ist der 22-Jährige der erfahrenste Spieler. 23 Spiele hat er für die U21-Nati schon absolviert, dazu kommen 139 Super-League-Spiele für den FC St.Gallen.

Neue Rolle in Stuttgart

Seit letztem Sommer spielt Stergiou beim VfB Stuttgart, kam da bislang 12 Mal zum Einsatz, meistens allerdings nur für die Schlussminuten. «Eine Riesen-Erfahrung, die ich bisher machen durfte. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich konnte in diesen Monaten sehr viel lernen», sagt Stergiou im Gespräch mit blue Sport.

Die Rolle als Ergänzungsspieler kannte er noch nicht. Als er mit 16 Jahren zu den FCSG-Profis kam, konnte er sich schnell einen Stammplatz erobern. «Jetzt ist es eine neue Rolle, die ich so noch nicht gekannt habe. Aber ich bin froh, kann ich das auch einmal erleben», meint er. «Ich konnte sehr viel mitnehmen, auch wenn es noch nicht so viele Minuten waren, wie man sich als Spieler wünscht. Ich sehe es aber sehr positiv und versuche dem Team zu helfen.»

Stergiou im Duell mit Leverkusens Shootingstar Alejandro Grimaldo.
Stergiou im Duell mit Leverkusens Shootingstar Alejandro Grimaldo.
Keystone

Nicht nur der Verein und die Liga sind neu für den Abwehrspieler, sondern auch die Position. Während Stergiou in St.Gallen fast ausschliesslich als Innenverteidiger spielte, kommt er in Stuttgart – und zuletzt auch in der U21-Nati – vor allem als Rechtsverteidiger zum Zug. «Es ist eine neue Position für mich, bei der ich mich genauso wohlfühle», sagt Stergiou.

Mit einem Positionswechsel zurück in die A-Nati?

In der A-Nati ist die Konkurrenz in der Innenverteidigung riesig. Mit Fabian Schär und Nico Elvedi kämpfen aktuell zwei grosse Namen um den Platz neben Abwehrboss Manuel Akanji. Auch Becir Omeragic hat Ambitionen. Bedarf hat Murat Yakin aber durchaus auf den Aussenverteidiger-Positionen, wie auch die WM 2022 gezeigt hat. Ein Pluspunkt für Stergiou: Yakin mag polyvalent einsetzbare Spieler – und will Ballbesitz-Fussball spielen lassen.

«In Stuttgart interpretieren wir die Position etwas anders. Der Aussenverteidiger klebt nicht an der Linie, sondern hilft mit, das Spiel zu machen», sagt Stergiou. Ob innen oder aussen, ist dem Ostschweizer ohnehin egal. «Da, wo der Trainer mich einsetzen möchte, spiele ich.» Wenn ihn der Nati-Trainer als Aussenverteidiger sehe, sei das für ihn daher auch etwas Positives.

Klar ist aber auch: Um es wieder in die A-Nati zu schaffen – und vielleicht sogar noch auf den EM-Zug aufzuspringen – braucht Stergiou wieder mehr Einsatzzeiten. Aktuell ist er nur ausgeliehen. Noch ist offen, ob er über den Sommer hinaus in Stuttgart bleibt. «Ich weiss es noch nicht. Die Gespräche werden noch stattfinden», sagt er.

Bis auf Weiteres bleibt Stergiou also bei der U21-Nati – und konzentriert sich da auf seine Rolle als Führungsspieler. «Ich habe mit meiner Erfahrung die Rolle als Captain hier, versuche das auch so auszuleben und den Jungs zu helfen», so der Abwehrspieler. Am Dienstag spielt die U21-Nati in der EM-Qualifikation in Albanien und will mit einem Sieg einen weiteren Schritt Richtung EM 2025 machen. Das Spiel startet um 17 Uhr. Aktuell liegt die Schweiz in ihrer Quali-Gruppe mit 11 Punkten aus 5 Spielen an der Tabellenspitze.