Die Schweizer Nati will in der Nations League im dritten Spiel die ersten Punkte holen. Die Partie gegen Serbien geht in der Kleinstadt Leskovac in einem kleinen, schmucken Stadion über die Bühne.
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- Am Samstagabend kommt es in der Nations League zum Duell zwischen Serbien und der Schweiz.
- Das Spiel findet in Leskovac statt, einer kleinen Stadt im Süden Serbiens. Das Stadion bietet Platz für nur 8000 Zuschauer.
- Der serbische Fussballverband will die Länderspiele in verschiedenen Städten austragen, nicht nur in der Hauptstadt Belgrad.
- Für die Partie gegen die Nati sind wegen der Vorfälle in den letzten Duellen verschiedene Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.
Das Marakana-Stadion von Roter Stern Belgrad. 60’000 Zuschauer fasst dieses berühmt-berüchtigte Stadion mit dem angsteinflössenden Spielertunnel und der einzigartigen Atmosphäre. Europameister Spanien tat sich da zum Auftakt der Nations League extrem schwer, musste sich mit einem 0:0 begnügen.
Für die Schweizer Nati geht es am Samstag nicht nach Belgrad, sondern in die serbische Provinz. Nach Leskovac, einer Kleinstadt mit rund 60’000 Einwohnern im Süden des Landes, gelegen am kleinen Fluss Veternica im Bezirk Jablanica, eine knappe Autostunde von den Grenzen zum Kosovo entfernt.
Hier gibt es nicht viel, was Touristen für einen Trip anlockt. Ausser das Dubocica-Stadion. Eine moderne Fussball-Arena, die erst letztes Jahr eröffnet wurde, mit einer Kapazität von nur 8000 Zuschauern. Im Aarauer Brügglifeld finden mehr Fans Platz.
Weshalb findet das heisse Duell zwischen Serbien und der Schweiz – für die Serben ist es nach den Niederlagen in den letzten beiden Duellen gegen die Nati auch sportlich eine Revanche – in so einem kleinen Stadion statt? Offensichtlich will der serbische Fussballverband, dass die Nationalmannschaft nicht nur in der Hauptstadt, sondern im ganzen Land spielt, um den Fussball auch den Leuten in den Regionen fernab von Belgrad näherzubringen.
Ähnlich wie in der Schweiz. Die Nati spielte ihr erstes Heimspiel in der Nations League gegen Spanien in Genf. Am Dienstag empfängt sie Dänemark in St.Gallen. Das Heimspiel gegen Serbien im November wird in Zürich ausgetragen. Auch in Basel, Luzern oder Sion gehen regelmässig Länderspiele über die Bühne.
Serbischer Verband steht unter besonderer Beobachtung
Die Vermutung liegt nahe, dass die Partie zwischen Serbien und der Schweiz auch im kleinen Dubocica-Stadion angesetzt wurde, um möglichst wenige Fans unter Kontrolle halten zu müssen. In den letzten Spielen zwischen der Nati und Serbien wurde es hitzig. Stichwort Doppeladler, WM 2018. In Katar 2022 stand Granit Xhaka im Mittelpunkt, als er sich auf dem Platz mit serbischen Spielern anlegte und nach dem Spiel das Trikot von Ardon Jashari überstülpe, was in Serbien als Provokation aufgefasst wurde.
Für die Partie am Samstagabend sind verschiedene Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Die Tickets sind personalisiert. Heisst: die Zuschauer müssen sich ausweisen. Ausserdem wird kontrolliert, dass auf Fahnen, Trikots und anderen Fanartikeln keine politischen Symbole oder Botschaften sichtbar sind. Der Verband steht unter besonderer Beobachtung der UEFA. Die Fans werden aufgefordert, Störungen wie das Werfen von Gegenständen in den Spielbereich oder illegale Sprechchöre zu unterlassen.
Das Spiel soll ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen. Beim SFV ist man sich dennoch bewusst, dass es insbesondere für Xhaka ein ganz heisser Tanz werden könnte. Nati-Direktor Pierluigi Tami hat schon am Montag angekündigt, das Gespräch mit dem Captain suchen zu wollen. «Provokationen von aussen sind immer möglich, das kann man nicht kontrollieren. Darauf muss man vorbereitet sein», sagt er. Für die Schweiz sei es aber «ein Spiel wie jedes andere», so Tami. Die letzten Duelle gegen die Serben? «Für uns sind das alte Geschichten.»
Und Xhaka? Der wird sich vor dem Duell nicht äussern. Der SFV schickt den Nati-Captain im Vorfeld der Partie zu keiner der fünf Pressekonferenzen. Dass der Mittelfeldregisseur die Reise nach Serbien nicht antreten wird, sei aber auch nie zur Debatte gestanden, heisst es. Nati-Trainer Murat Yakin sagt am Tag vor dem Spiel: «Wir kennen Granit. Er ist immer fokussiert und voll bei seiner Arbeit. Wir konzentrieren uns auf morgen. Nicht darauf, was in der Vergangenheit war.»