Fall aus Lostopf 1 droht Darum ist ein Sieg gegen Serbien auch mit Blick auf die WM-Quali wichtig

Jan Arnet

14.11.2024

Granit Xhaka und Zeki Amdouni wollen mit der Nati den Abstieg in der Nations League noch abwenden. 
Granit Xhaka und Zeki Amdouni wollen mit der Nati den Abstieg in der Nations League noch abwenden. 
Keystone

Die Schweiz steht in der Nations League mit dem Rücken zur Wand. Die letzten Spiele könnten sich auch auf die Gruppen-Auslosung der Qualifikation zur WM 2026 auswirken. Es droht der Fall aus Lostopf 1.

Jan Arnet

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  • Der Nati droht in der Nations League der Abstieg in Liga B. Mit Blick auf die WM-Qualifikation wäre das aber nicht von Wichtigkeit.
  • Wichtig aus Schweizer Sicht ist, dass andere Nationen die Viertelfinals in der Nations League nicht verpassen. Im schlimmsten Fall droht der Nati in der WM-Quali-Gruppenauslosung der Fall in Topf 2.
  • Nur die Gruppenersten der WM-Quali qualifizieren sich direkt für die Endrunde 2026 in Kanada, Mexiko und den USA. In Topf 1 würde die Schweiz den Top-Nationen aus dem Weg gehen.

Nati-Direktor Pierluigi Tami sagte es schon vor dem ersten Spiel in dieser Nations-League-Kampagne: Man wolle die Spiele nutzen, um den Umbruch in der Nati voranzutreiben – das grosse Ziel sei die Qualifikation für die WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA. Die Auslosung der Quali-Gruppen geht am 13. Dezember über die Bühne, die Qualifikation startet dann im März 2025.

Es wird in der Quali zwölf Vierer- bzw. Fünfergruppen geben, nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM. Um einem Hammer-Gegner aus dem Weg zu gehen, will die Schweiz unbedingt aus Lostopf 1 gezogen werden. Stand jetzt ist das auch der Fall, doch die letzten Spiele in der Nations League könnten dafür sorgen, dass die Nati aus Topf 1 rutscht.

Für die Einteilung der Quali-Lostöpfe ist die Tabelle der Nations League massgebend. Die acht Viertelfinalisten, also die Gruppenersten und Gruppenzweiten der Liga A, sind in Lostopf 1 gesetzt. Schon jetzt ist klar, dass die Schweiz die Viertelfinals verpassen wird. 

Nati ist auf Schützenhilfe angewiesen

Die vier europäischen Nationen, welche in der Weltrangliste am besten platziert sind, in der Nations League aber die ersten beiden Plätze in Liga A verpasst haben, machen Lostopf 1 voll. Die Schweiz belegt unter den europäischen Teams in der Weltrangliste aktuell Platz 10 – und wäre damit auch beim Abstieg in Topf 1.

Aber: Sollten vier vor der Schweiz klassierte Nationen die Viertelfinals in der Nations League verpassen, würde die Nati in Topf 2 abrutschen, womit in der WM-Qualifikation mindestens ein Topgegner warten würde.

Schon jetzt ist klar: England aus der Liga B wird einen dieser vier Plätze beanspruchen. Genauso wie ein Team aus dem Trio Italien, Frankreich und Belgien, die in derselben Gruppe um Rang 1 und 2 spielen und allesamt vor der Schweiz klassiert sind.

Würden auch noch Portugal oder Kroatien (Gruppe 1 mit Polen und Schottland) und gleichzeitig Deutschland oder die Niederlande (Gruppe 3 mit Ungarn und Bosnien-Herzegowina) die Viertelfinals der Nations League verpassen, landet die Schweiz in Lostopf 2.

Der Stand in Gruppe 1 der Nations League A.
Der Stand in Gruppe 1 der Nations League A.
uefa.com
Der Stand in Gruppe 3 der Nations League A.
Der Stand in Gruppe 3 der Nations League A.
uefa.com

Sieg gegen Serbien könnte für WM-Quali wichtig sein

Mit Blick auf die WM-Quali-Auslosung ist es also eigentlich egal, ob die Schweiz aus der Nations League absteigt oder nicht. Wichtiger ist, dass Portugal, Kroatien, Deutschland und die Niederlande nicht patzen.

Theoretisch könnte auch Dänemark die Schweiz in der Weltrangliste noch überholen, in der Nations-League-Gruppe aber hinter Serbien Dritter werden und so für eine weitere Gefahr für den Schweizer Platz in Topf 1 werden. Dieses Szenario könnte die Nati mit einem Sieg gegen die Serben am Freitag aber gleich selbst zunichtemachen.

Zurück zur WM-Quali: Neben den zwölf Gruppensiegern, die sich direkt qualifizieren, erhalten vier weitere Nationen ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2026. Diese vier Startplätze werden im März 2026 im Rahmen eines WM-Playoffs vergeben. Daran nehmen die zwölf Gruppenzweiten der WM-Quali sowie die vier bestklassierten Gruppensieger der Nations League teil, die sich nicht über die WM-Quali für die Endrunde qualifizieren konnten.


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