Die Schweizer Nationalmannschaft muss gegen Serbien gewinnen, um den Abstieg zu vermeiden. Trainer Murat Yakin setzt auf eine offensive Strategie.
Die Schweizer Nationalmannschaft steht vor einer entscheidenden Partie gegen Serbien, bei der nur ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied den Abstieg in die B-Liga verhindern kann. Trainer Murat Yakin hat daher eine offensive Marschroute ausgegeben.
Trotz der Abwesenheit mehrerer Verteidiger, darunter Abwehrchef Manuel Akanji, sieht Yakin die Defensive nicht als Hauptfokus. Er betont, dass die Offensive entscheidend sein wird, um gegen Serbien erfolgreich zu sein. «Es wird auf die Offensive ankommen», erklärte der 50-jährige Coach auf der Pressekonferenz.
Offensive Ausrichtung im Letzigrund
Im Gegensatz zum letzten Auswärtsspiel in Leskovac, das mit einer 0:2-Niederlage endete, sollen im Zürcher Letzigrund Tore fallen. Die Schweiz muss gewinnen, um den direkten Abstieg zu vermeiden, und das Torverhältnis könnte entscheidend sein. Ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied ist notwendig, um Serbien bei Punktgleichheit hinter sich zu lassen.
Da Serbien mit einem Unentschieden den dritten Platz sichern kann, erwartet Yakin einen defensiv eingestellten Gegner. «Wir brauchen offensiv ausgerichtete Aussenverteidiger und müssen ein gewisses Risiko eingehen», sagte Yakin. Er warnte jedoch vor Ungeduld, wie sie im Spiel gegen Spanien zu Kontertoren führte.
Rückkehr von Okafor
Yakin plant, Fabian Rieder hinter der Sturmspitze, wahrscheinlich Breel Embolo, einzusetzen. Noah Okafor, der nach der EM aus dem Kader gestrichen wurde, könnte für den verletzten Dan Ndoye zurückkehren. «Wir hatten ein gutes Gespräch», sagte Yakin über Okafor, der sich gut integriert habe. Ob Okafor in der Startelf steht, bleibt offen, aber er wird Spielzeit bekommen.
Kobel kehrt zurück
Im Tor wird Gregor Kobel stehen, der nach einer Verletzungspause bei Borussia Dortmund wieder fit ist. Yakin bestätigte seine Rückkehr ins Team. Die genaue Besetzung der Abwehr bleibt unklar, aber eine Viererkette mit Edimilson Fernandes und Ulisses Garcia ist möglich, da sie die gewünschte Offensivkraft bieten.
Die Innenverteidigung könnte von Eray Cömert oder den jungen Aurèle Amenda und Albian Hajdari gebildet werden. Auch Ricardo Rodriguez könnte ins Zentrum rücken. Mit zwei starken Auftritten will die Schweiz die bisher unglückliche Nations-League-Kampagne retten. Yakin hofft auf das nötige Glück, das bisher gefehlt hat, insbesondere bei den umstrittenen Entscheidungen in den Spielen gegen Spanien und Dänemark.
Der Live-Ticker der Medienkonferenz
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Zu den Emotionen: Wie geht Ihr damit um, dass morgen viele Serben im Stadion sein werden? Es könnte ein Auswärtsspiel zuhause werden.
Murat Yakin: Ich hoffe, dass wir bei der Nationalhymne nicht schon ausgepfiffen werden. Ich hoffe, es wird ein gutes Spiel geben, mit den nötigen Emotionen. Diese sollen auf dem Feld stattfinden, nicht auf den Zuschauerrängen.
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Haben Sie eine Erklärung, warum es bei den Schweizer Stürmern in den Klubs harzt?
Murat Yakin: Wir können es nur im Kollektiv lösen. Wir sind gut aufgestellt, dass jeder Tore erzielen kann, es geht nicht nur um die Stürmer. Wir haben mit Kutesa einen Mann, der immer bereit ist für Tore. Ein Breel sucht natürlich ein bisschen seine Form. Auch Amdouni hat gezeigt, dass er Tore erzielen kann für die Nationalmannschaft. Den absoluten Topstürmer mit Killerinstinkt haben wir aber nicht in unseren Reihen.
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Murat Yakin, was erwarten Sie von den neuen Spielern?
Murat Yakin: Wir haben mit Simon Sohm, Aurèle Amenda, Albian Hajdari und Miro Muheim vier Neue. Sie sollen sich alle vom ersten Tag an zeigen. Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir. Sie haben sich mit grossem Selbstvertrauen präsentiert. Es braucht halt auch Zeit, die Stufen muss man auch respektieren. Die Nati ist natürlich nochmals eine Stufe höher. Sie kommen unbekümmert, sie müssen aber auch das Business verstehen. Es gibt in den beiden Spielen die Chance, dem einen oder anderen die Chance zu geben. Vielleicht für ein paar Minuten, vielleicht auch über 90 Minuten.
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Fabian Rieder, Sie wurden gestern in der Stadt gesehen. Waren Sie shoppen?
Fabian Rieder: Nein, wir waren nur einen Kaffee trinken. Es ist wichtig, nicht nur im Hotel zu sein. Es tat gut, etwas raus, es braucht einen guten Mix. Ab heute ist der Fokus voll auf dem Spiel von morgen.
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Werden Sie gegen Serbien defensiv auftreten?
Murat Yakin: Es braucht von den Aussenverteidigern Unterstützung in der Offensive, aber wir dürfen nicht zu ungeduldig sein. Wir dürfen nicht ins offene Messer laufen wie in Serbien. Geduld ist gefragt, aber doch mit dem nötigen Risiko.
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Es fehlen sehr viele Spieler, vor allem in der Abwehr. Machen Sie sich Sorgen?
Murat Yakin: Nein, überhaupt nicht. Wir haben das alles gut trainiert und abgestimmt. Morgen ist nicht die Defensive entscheidend, morgen ist die Offensive gefragt und da sind wir sehr gut aufgestellt. Das ist mehr gefragt als sich nur auf die Defensive zu konzentrieren.
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Ist es nicht ein falsches Signal, wenn man sagt, dass der Schiedsrichter Schuld war an den Niederlagen?
Murat Yakin: Wenn wir in Dänemark mit acht Spielern auf dem Platz stehen, das musst du am Schluss erklären wie es zu den Gegentoren kam. Ich denke aber, dass die Spielweise sehr gut war. Wenn zuhause gegen Dänemark das reguläre Tor gezählt hätte, würden wir jetzt um den zweiten Platz und nicht gegen den Abstieg spielen. Wenn in gleich drei Spielen der Schiedsrichter gegen uns war, muss man das ansprechen.
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Gegen Serbien haben die Emotionen gefehlt, wird das morgen anders? Haben Sie Granit Xhaka so runtergeholt, dass er alle angesteckt hat vor dem Hinspiel in Serbien?
Murat Yakin: Das war vielleicht ein bisschen so, aber das war nicht das Ziel. Morgen braucht es mehr Emotionen von allen, um das Spiel zu gewinnen.
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Man müsste das Spiel mit zwei Toren gewinnen, um es noch in den eigenen Händen zu haben. Wie geht ihr das an?
Murat Yakin: Ein 1:0 würde uns reichen, wenn wir in Spanien einen Punkt holen. In erster Linie geht es um den Sieg. Wir haben schon gezeigt, dass wir sehr viel Qualität in der Mannschaft haben. Gegen Dänemark haben wir das gezeigt, nur hat leider der Schiedsrichter zweimal gegen uns gepfiffen. Gegen Spanien ebenfalls. Wir wollen morgen auch den Schiedsrichter auf unsere Seite bringen. Wir haben das alles in den eigenen Händen. Wir gehen auf Sieg, so wird auch die Aufstellung sein.
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Gibt es Spieler, die morgen nicht spielen können? Ist Gregor Kobel fit?
Murat Yakin: Gregor Kobel ist seit einer Woche 100 Prozent fit, er wird morgen im Tor stehen. Es sind alle im Training gewesen. Alle sind fit und brennen darauf, zu spielen.
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Was sind die Erwartungen für das Spiel gegen Serbien?
Murat Yakin: Erfreulich, dass wir noch die Chance haben, aus eigenen Kräften die Playoffs zu erreichen. Es ist natürlich sehr schade, dass viele Fehlentscheide uns Punkte gekostet haben. Entscheidend ist, dass wir uns auf Morgen konzentrieren. Wir haben gegen Serbien noch etwas gutzumachen. Die Mannschaft hat in den letzten Tagen gut trainiert, trotz vieler Absenzen und Verletzten. Wir werden auf Sieg spielen, alles andere nützt uns nichts.
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Los geht's
Die Medienkonferenz beginnt.
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Hallo
... und herzlich willkommen zur Medienkonferenz der Schweizer Nati. Murat Yakin und Fabian Rieder stellen sich in Kürze im Zürcher Letzigrund den Fragen der Medien.