Kommentar An alle Nörgler – die Schweizer Nati verdient keine Prügeleinheiten

Von Patrick Lämmle

16.11.2019

Weil viele Schweizer verletzt fehlen, steht Renato Steffen gegen Georgien in der Startelf.
Weil viele Schweizer verletzt fehlen, steht Renato Steffen gegen Georgien in der Startelf.
Bild: Keystone

Spielt die Schweizer Nati gut und gewinnt nicht, dann kriegt sie aufs Dach. Spielt sie so lala und gewinnt trotzdem, dann kriegt sie aufs Dach. Schafft sie die Qualifikation, dann nur, weil es eine aufgeblähte EM ist. Liebe Leute, diese Mannschaft hat mehr Respekt verdient.

Fast ein kompletter Satz an potenziellen Stammspielern fehlte gegen Georgien, beim Einlaufen verletzte sich auch noch Haris Seferovic. Vladimir Petkovic konnte gegen Georgien, das in der laufenden Quali sowohl Dänemark als auch Irland Punkte abgeknüpft hatte, nicht aus dem Vollen schöpfen. Und dennoch darf die Schweiz am Ende einen 1:0-Sieg bejubeln und macht einen riesigen Schritt Richtung EM 2020.

Natürlich muss es der Anspruch der Schweizer Nationalmannschaft sein, sich in dieser Gruppe und dem gegebenen Modus für die Endrunde zu qualifizieren. Aber genau das wird sie, das Horrorszenario – die Schweiz verliert in Gibraltar und Irland gewinnt gegen Dänemark – ausgeschlossen, auch schaffen. Und dafür sollte man die Nationalmannschaft auch einmal loben. Wir dürfen nicht erwarten, dass die Spieler jedes Mal über sich hinauswachsen und Gala-Vorstellung an Gala-Vorstellung reihen. Schon gar nicht, wenn diverse Stammkräfte verletzungsbedingt fehlen.

Und vergessen wir nicht. Hätte die Schweizer Nati Georgien an die Wand gespielt, so hätte es das Itten-Märchen in dieser Form nie gegeben. Und sind es am Ende nicht genau diese Geschichten, die den Fussball und den Sport im Allgemeinen ausmachen?

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