Debütant Cedric Itten ist beim 1:0 der Schweiz gegen Georgien in St. Gallen der gefeierte Held. Dank dem Traum-Einstand des Stürmers fällt die Bilanz der Spieler trotz mässiger Leistung positiv aus.
Er kam, sah und traf. Nur sechs Minuten brauchte Cedric Itten nach seiner Einwechslung, um erstmals im Trikot der Nationalmannschaft zu treffen. «Ich muss zuerst einmal alles verarbeiten, es ist sehr viel passiert», sagte der 22-Jährige. Schon mit dem Aufgebot sei ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. «Dann der erste Einsatz, das erste Tor, der erste Sieg – und das noch im eigenen Stadion», so der Stürmer des FC St. Gallen. «Die Geschichte könnte nicht besser sein.»
70 Minuten sass Itten auf der Bank, ehe er Albian Ajeti ersetzte. Sechs Minuten später traf der gebürtige Basler nach einer Flanke von Denis Zakaria mit dem Kopf zum viel umjubelten Siegtreffer, womit die Schweiz gegen Gibraltar nur noch einen Punkt braucht, um sich die EM-Teilnahme zu sichern. «Ich konnte in den letzten Tagen nicht so gut schlafen», sagte Itten. «Es war überwältigend, hier bei der Nationalmannschaft zu sein.»
Lichtsteiner und Sommer nicht restlos zufrieden
Der Treffer Ittens verhinderte, dass bei der SFV-Auswahl in der Schlussphase noch das ganz grosse Zittern begann. Nach einer guten ersten Halbzeit mit vielen Offensivaktionen bauten die Schweizer nach der Pause ab und leisteten sich defensive Nachlässigkeiten. «In der zweiten Halbzeit hatten wir plötzlich Angst», sagte Captain Stephan Lichtsteiner. «In jenem Moment kapierten wir nicht ganz, um was es geht.»
Auch Yann Sommer zeigte sich kritisch mit seinen Vorderleuten. Sie hätten dem Gegner viel zu viele Räume zugestanden und kaum Zweikämpfe gewonnen. «In gewissen Situationen waren wir zu blauäugig.» Trotz der Kritik zog der Keeper ein positives Fazit: «Letztlich zählt das Resultat. Es war ein grosser Schritt Richtung Qualifikation, darüber sind wir happy.»
Lichtsteiner sah es ähnlich und ergänzte: «Wir haben viele gute Spiele gemacht und nicht gewonnen. Jetzt haben wir die zweite Halbzeit nicht gut gespielt, aber gewonnen.» Das gehöre zum Fussball, aber es sei eine merkwürdige Qualifikation gewesen. Die goldene Chance auf die vierte Endrunden-Teilnahme in Serie wollen sich die Schweizer nicht mehr nehmen lassen. «Wir müssen aber bis am Schluss konzentriert bleiben, auch wenn es gegen Gibraltar geht», so Lichtsteiner. «Passieren kann immer etwas.»
SDA