Barça-Boss Laporta Barça-Boss Laporta: «Wir können uns Messi nicht mehr leisten»

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6.8.2021

Joan Laporta gibt an einer Pressekonferenz Auskunft.
Joan Laporta gibt an einer Pressekonferenz Auskunft.
Bild: Getty

Nach dem überraschenden Abgang von Lionel Messi beim FC Barcelona erklärt Barça-Boss Joan Laporta am Freitag in einer Pressekonferenz die Situation rund um die gescheiterten Vertragsverhandlungen.

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Zu Beginn der Pressekonferenz betont Laporta noch einmal, dass man mit dem Superstar eine Einigung erzielt hätte: «Lionel wollte bleiben und wir wollten ihn behalten.» Doch die Gehälter aller Spieler hätten 110 Prozent der Einnahmen erreicht. «Wir haben dadurch keinen finanziellen Spielraum mehr. Es ist furchtbar.»

Dies habe mit dem Financial Fair Play der La Liga zu tun. «Wir konnten daher den Vertrag, auf den wir uns mit Lionel Messi geeinigt haben, nicht vollziehen», erklärt Laporta. Um den Vertrag offiziell zu machen, hätte Barça der neuen Einigung zwischen der Liga und den Investoren von CVC zustimmen müssen. «Diese hätte uns aber für 50 Jahre verpflichtet und das konnte ich im Namen des Klubs nicht tun. Der Klub ist grösser als jeder Spieler – selbst grösser als der beste Spieler aller Zeiten.»



So sei es ein Ding der Unmöglichkeit, dass Messi in Barcelona bleibt. «Ich will niemandem falsche Hoffnungen machen. Wir hatten zunächst einen Vertrag ausgehandelt, der über zwei Jahre gegangen wäre und über fünf Jahre ausgezahlt würde. Wir dachten, dass dies erlaubt wäre, doch im Gegensatz zu anderen Ländern ist es in Spanien nicht möglich.» 

Man habe danach auch einen Fünf-Jahres-Vertrag ausgehandelt und auch diesem hätte Messi zugestimmt, doch auch das sei nicht möglich gewesen, da die Ausgaben auch so die Einnahmen überschritten hätten. Ohne Messi würden die Lohnausgaben nun 95 Prozent der Einnahmen ausmachen.

«Wir können uns Messi nicht leisten»

So hält der Barça-Boss fest: «Die Verhandlungen mit Lionel Messi sind beendet. Wir können uns einen solchen Vertrag nicht leisten. Die Nach-Messi-Ära hätte in zwei Jahren beginnen sollen, doch nun beginnt sie heute.» Nun wolle man die finanzielle Situation des Klubs wieder auf Vordermann bringen. Laporta: «Wir sind bereit für diese Herausforderung. Wir wollen auch ohne Lionel Messi erfolgreich sein.»

Die Schuld an Messis Aus gibt Laporta der früheren Klubführung um Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu. Die finanzielle Lage des Klubs sei aufgrund des «katastrophalen Managements» der vergangenen Jahre so schlecht, dass man bei einer Weiterverpflichtung von Messi nicht die Vorgaben der spanischen Liga hätte erfüllen können.



Mit dem Entscheid, sich vom sechsfachen Weltfussballer zu trennen, wolle man nicht Druck auf die Liga ausüben, betont Laporta. Man habe eine Lösung gefunden und die neue Einigung der Liga mit den Investoren hätte es Barça ermöglicht, Messi wieder unter Vertrag zu nehmen. «Doch als wir diese Einigung analysiert haben, kamen wir zum Schluss, dass wir das nicht akzeptieren können. Wir können den Klub nicht für 50 Jahre an einen solchen Vertrag binden. Wir konnten den Verbleib von Lionel Messi nicht daran binden, unsere Übertragungsrechte für 50 Jahre zu verkaufen.»

Messi selbst sei «nicht glücklich», sagt der Präsident. «Er wollte bleiben. Doch es ist jetzt nun mal so und dieser Realität muss er ins Gesicht blicken. Er weiss, dass ich ihm nur das Beste wünsche – Barcelona ist sein Zuhause.»

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