Ungerechte Schelte? Xhaka rechnet mit Kritikern ab: «Wir lassen uns nicht kaputtmachen»

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21.6.2021

Granit Xhaka und seine Nati-Kollegen haben gegen die Türkei eine starke Reaktion gezeigt.
Granit Xhaka und seine Nati-Kollegen haben gegen die Türkei eine starke Reaktion gezeigt.
Bild: Getty

Die Schweizer Nati hat nach ihren ersten beiden Auftritten an der EM viel Kritik einstecken müssen. Zu viel? Granit Xhaka spricht nach dem wichtigen 3:1-Sieg gegen die Türkei von «Leuten, die uns kaputtmachen wollen». 

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«Der Druck auf uns war enorm. Ob das gerecht oder ungerecht war, ist jetzt eigentlich egal», sagt Granit Xhaka nach dem Spiel bei «SRF» – und lässt so schon ein wenig durchblicken, dass die Kritik aus der Heimat nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Wales und dem blutleeren Auftritt gegen Italien (0:3) für die Mannschaft zu harsch war.

«Wir wurden viel kritisiert. Für Kleinigkeiten, die meiner Meinung nach nicht so wichtig sind», sagt der Nati-Captain und meint dabei bestimmt die Coiffeur-Affäre. «Aber wenn jeder von aussen noch seinen Kommentar abgeben muss, dann bitteschön. Aber eines kann ich garantieren: Diese Mannschaft lässt sich von solchen Sachen nicht kaputtmachen!»

Was in der Schweiz geschrieben und gesagt werde, könne die Nati nicht beeinflussen, meint Xhaka und betont, dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft trotz all der Kritik «super» sei. «Aber es gibt Leute, welche diese Mannschaft kaputtmachen wollen. Aber so einfach gehen wir nicht kaputt.»



Nichtsdestotrotz sieht der 29-Jährige ein, dass bei den ersten beiden Auftritten nicht alles gepasst hat. «Die Einheit hat uns in den letzten Jahren so stark gemacht. Diese Einheit hat man leider nicht gesehen, insbesondere gegen Italien nicht», sagt er. Auf die Art und Weise verloren wie gegen die Italiener habe er in seinen bald elf Jahren bei der Nati nie.

«Wir wussten, dass wir da nur gemeinsam wieder rauskommen. Heute haben wir bewiesen, dass wir Charakter in der Mannschaft haben. Und dass wir etwas erreichen können, wenn wir füreinander da sind», so Xhaka. Und: «Vielleicht brauchten wir diese Niederlage auch, um auf den Boden der Realität zurückzukehren und uns wiederzufinden.»

Mit vier Punkten aus drei Spielen hat die Schweiz zwar ihren Platz in den Achtelfinals noch nicht auf sicher, darf aber darauf hoffen, als einer von vier Gruppendritten doch noch weiterzukommen. Xhaka: «Wir haben unsere Arbeit gemacht, jetzt müssen wir hoffen.»




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