Das Schweizer Nationalteam der Frauen reist trotz einer Serie der Sieglosigkeit zuversichtlich an die WM in Australien und Neuseeland. Auch dank solider Defensivarbeit.
Wenn vorne die Tore nicht fallen, aber gleichzeitig auch keine kassiert werden, verweisen Fussballerinnen gern auf die Defensive. Das ist auch nach dem 0:0 des Schweizer Nationalteams der Frauen im letzten WM-Test gegen Marokko nicht anders. «Das Wichtigste ist, dass wir kompakt und solid stehen», sagt Gaëlle Thalmann. «Das ist uns gelungen.»
Die Torhüterin wurde unlängst von Nationaltrainerin Inka Grings als Nummer 1 für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland bestimmt, und die 37-Jährige konnte ihren Wert für das Team beim Auftritt in Winterthur mit starken Interventionen mehrmals unter Beweis stellen – nicht zuletzt bei ihrer Parade in der Nachspielzeit, als sie die zweite Schweizer Niederlage unter Grings in extremis abwenden konnte. Ein paar Mal sei es heiss geworden, meinte die Freiburgerin. «Aber es gibt uns sicher Selbstvertrauen, dass wir ohne Gegentor geblieben sind. Für alles andere haben wir noch bis am 21. Juli Zeit.»
Grings relativiert
Dannzumal werden die Schweizerinnen in ihrem WM-Auftaktspiel auf die Philippinen treffen. Es ist eine Partie, welche die SFV-Auswahl wohl gewinnen muss, soll ihr Ziel von der Achtelfinalqualifikation nicht bereits nach dem ersten Auftritt zu einem Wunschtraum verkommen. Insofern hätte ein Erfolgserlebnis in Form des ersten Sieges unter der neuen Trainerin Grings im letzten WM-Test sicherlich gutgetan. Das streitet die Deutsche auch nicht ab, sie ist aber bestrebt, die Resultate der WM-Vorbereitung zu relativieren und nicht zu stark zu gewichten.
Auch sie streicht die Defensive hervor, die im Vergleich zum 3:3 am Freitag gegen Sambia deutlich gefestigter agiert habe. Und die Automatismen in der Offensive zu entwickeln, brauche Zeit. Aber ihre Spielerinnen müssten sich noch mehr getrauen, in die Zweikämpfe zu gehen und Situationen zu kreieren. «Da müssen wir mutiger werden», sagt Grings. «Aber wir sind heute nicht aus der WM ausgeschieden, sondern es geht erst los. Und darauf freuen wir uns sehr.»