Seit 2016 nun steht Michael Schiendorfer dem Schweizer Ski-Giganten Marco Odermatt zur Seite. Er berät, verhandelt – und er leidet höllisch mit seinem Athleten mit, wie er offen zugibt.
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- Michael Schiendorfer managt Zehnkämpfer Simon Ehammer, Schwingerkönig Joel Wicki und seit 2016 Ski-Superstar Marco Odermatt.
- Während sich Odermatt kaum aus der Ruhe bringen lässt, fühlt sein Manager anders – vor allem während den Rennen. Die Angst, dass Odermatt gestürzt sein könnte, lässt ihm keine Ruhe.
Wer Marco Odermatt reden hört, ist zumeist verblüfft, wie gelassen sich der Schweizer Ski-Star nach einem Rennen gibt. Kaum etwas scheint ihn aus der Ruhe zu bringen – weder ein Rennen noch Fragen von Reportern danach. Und Leute, die ihn besser kennen, beteuern, dass das im Privaten nicht anders sei.
Sein Manager fühlt da ungleich anders: Michael Schiendorfer leidet bei jedem Rennen seines Schützlings höllisch mit, wie er sagt – ob live vor Ort oder am TV. «Ich bin vor jedem Rennen viel nervöser als Marco. Und das Schlimme ist: Ich betreue ihn schon seit sieben Jahren. Und es wird von Rennen zu Rennen schlimmer», so Schiendorfer zu blue Sport.
«Hey, ist alles gut gegangen?»
Nicht selten kommt es vor, dass er seine Frau nach einem Rennen, das er verpasst hat, leicht ängstlich fragt: «Hey, ist alles gut gegangen?» Erst wenn von ihr das besänftigende Ja kommt, kann sich Schiendorfer die Abfahrt oder den Riesenslalom in Ruhe anschauen.
Die Angst, dass Odermatt gestürzt sein und sich verletzt haben könnte, lässt ihm keine Ruhe. Gravierende Fälle gabs bislang zum Glück nicht. In Erinnerung ist Schiendorfer jedoch eine Knieverletzung, die sich Odermatt beim Riesenslalom in Alta Badia 2019 zuzog – und auch Odermatts Schwester auf der Tribüne zu Tränen rührte.
«Wenn du so eine Verletzung siehst und einem Athleten ganz nahe bist, tut das unheimlich weh», sagt Schiendorfer. «Ich sage immer, Gesundheit ist das Wichtigste, und das wird dir in einem solchen Moment bewusst.»