Drei Minuten verstreichen im WM-Auftaktspiel zwischen Katar und Ecuador, als der erste kontroverse Entscheid Diskussionen auslöst. Wir erklären dir, wieso das frühe Tor von Enner Valencia aberkannt wurde.
Im Vorfeld der Partie zum WM-Auftakt zwischen dem Gastgeber und Ecuador kursieren wilde Gerüchte. Katar soll versucht haben, mehrere ecuadorianische Spieler zu bestechen, um mit einem Sieg ins Heimturnier zu starten. Ob es diese unmoralischen Angebote überhaupt gegeben hat oder ob sie bei Ecuador kein Gehör finden – Fakt ist: Katar bleibt im ersten WM-Spiel chancenlos und unterliegt den Südamerikanern mit 0:2.
Trotzdem nehmen die Bestechungs-Spekulationen nach nur drei gespielten Minuten Fahrt auf, nachdem es bereits ein erstes Mal hinter Katar-Goalie Al-Sheeb eingeschlagen hat. Denn als beide Mannschaften schon wieder zum Anspiel bereitstehen, hat der Videoschiedsrichter seinen ersten WM-Auftritt und nimmt den Treffer wegen eines Abseits zurück. Nur: Das geahndete Abseits entgeht nebst Schieds- und Linienrichter wohl auch vielen Zuschauern – auch denen, die den Fussball nicht nur während einer WM-Endrunde verfolgen.
Selbst auf den zweiten Blick ist der Regelverstoss kaum zu erkennen und auch der VAR lässt sich nach dem getroffenen Entscheid mit der TV-Auflösung Zeit. Geschlagene zehn Minuten später wird das Beweisbild nachgeliefert. Zu dem Zeitpunkt haben sich die Fans auf Twitter aber schon eigene Erklärungen gesucht.
Ein versteckter Ecuadorianer
Was auf den TV-Bildern kaum zu erkennen ist: Auf Höhe des herausstürmenden Katar-Torhüters stehen zwei ecuadorianische Spieler. Einer davon berührt den Ball mit seinem Kopf. Zu diesem Zeitpunkt steht sein Teamkollege Michael Estrada (Nummer 11) zu weit vorne – zumindest mit seinem rechten Bein. Und weil Estrada kurz darauf ins Spielgeschehen eingreift, indem er den Ball vor das Tor köpfelt, ist die Abseitsstellung zu ahnden.
Entscheidend ist zudem, dass ein katarischer Verteidiger noch zwischen Grundlinie und Ecuadors Estrada steht. Wäre Estrada der vorderste Mann, wäre es kein Abseits und das Tor regulär.
Gebracht hat die VAR-Hilfe dem WM-Gastgeber wenig. Nur 13 Minuten nach der umstrittenen Szene gerät Katar dennoch in Rückstand und bleibt in der Folge chancenlos.