Während Schweizer Fussball-Fans auf die Entscheidung des Liga-Exekutivkomitees im Hinblick auf die Weiterführung der Saison warten, geht GC zumindest kommunikativ schon mal in die Offensive.
Der Grasshopper Club Zürich will die Saison unbedingt beenden. Auf seiner Webseite veröffentlichte der Challenge-League-Verein am Dienstag ein Statement, in dem er sich klar für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Geisterspielen ausspricht. «GC möchte sportlich die Chance wahrnehmen können, in die Super League zurückzukehren», schreibt der Zürcher Klub im Communiqué.
Heute legt der Rekordmeister auf Social Media eine Schippe nach. Kommunikationsleiter Adrian Fetscherin lanciert in einem Beitrag unter dem Titel «GC glaubt nicht an Geister» eine Aktion, die man bereits aus der Bundesliga kennt: Inhaber von Jahreskarten können Pappfiguren von sich selbst – quasi in Lebensgrösse – gratis anfertigen lassen, alle anderen bezahlen 20 Franken dafür. Die Figuren sollen dann, sofern im Juni wieder gespielt wird, bei den Heimspielen auf der Tribüne verteilt werden.
Mit dieser Aktion wolle der Grasshopper Club den für den Fussballsport bedauerlichen Rahmenbedingungen mit Humor und Augenzwinkern entgegentreten und mit seinen Fans den Geisterspielen das Geisterhafte im Stadion nehmen, so Fetscherin.
Auch Lausanne will spielen
GC gehört derzeit zu den wenigen Vereinen, die sich offen für eine Weiterführung der Saison aussprechen. Mit einer Absage würde sich der Schweizer Spitzenfussball «ins eigene Bein schiessen und selber grossen Schaden zufügen», warnt GC. Denn ein Abbruch der Saison würde finanziell schwerer wiegen als deren Fortsetzung. «TV-Gelder und Platzierungsprämien würden wegfallen, Sponsoringvereinbarungen könnten nicht eingehalten werden und die Transferwerte der Spieler würden ins Bodenlose sinken», lassen die Verantwortlichen der Grasshoppers verlauten. Zudem warnen die Grasshoppers die Liga im Fall eines Abbruches vor juristischen Nachspielen. Ob auch die Grasshoppers im Falle eines Abbruchs eine Klage erwägen, liess der Klub allerdings offen.
Vor GC hat sich bereits Lausanne-Sport, der Tabellenführer der Challenge League, vehement für Geisterspiele stark gemacht. «Wenn einem der Fussball am Herzen liegt, sollte man die Saison mit Geisterspielen beenden», sagt Lausannes Präsident Bob Ratcliffe gegenüber der «NZZ». Während Lausanne der direkte Aufstieg bei eine Saison-Fortsetzung kaum mehr zu nehmen ist, liegen die Grasshoppers punktgleich mit dem FC Vaduz auf dem 3. Platz. Der Zweitklassierte der Challenge League würde sich für die Barrage gegen den Neunten der Super League qualifizieren.