Liga-Bosse nehmen Stellung Liga-Bosse nehmen Stellung zu möglicher Klage von Constantin und Verzicht auf Corona-Tests

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29.5.2020

Am Freitag haben die 20 Profi-Fussballklubs entschieden, die beiden Profiligen ab dem 19. Juni fortzusetzen. Bei der SFL ist man froh, dass wieder gespielt werden kann – und man hofft, dass auch Sion-Präsident Christian Constantin das Resultat der Abstimmung akzeptiert.

Schweizer Fussball-Fans können aufatmen: Die Meisterschaften in der Super League und Challenge League werden zu Ende gespielt. Das haben die Klubs an einer ausserordentlichen Generalversammlung am Freitag beschlossen. Überraschend kommt der Entscheid nicht. Nicht zu erwarten aber war, dass gleich 17 der 20 Vereine für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs stimmen würden.

Es sei eine «intensive Zusammenarbeit» gewesen, sagt Heinrich Schifferle, Präsident der Swiss Football League, im Teleclub-Interview. Der Austausch mit den Klubs sei sehr gut gewesen, was das klare Resultat zeigen würde. Allerdings waren eben doch nicht alle Klubs für die Fortsetzung der Saison. Sion und Xamax stimmten dagegen, Lugano verzichtete auf eine Stimmabgabe.

Insbesondere auf ein Statement von Christian Constantin wartete die Fussball-Schweiz gespannt – und vergebens. Der Sion-Präsident, der sich ganz klar für einen Saisonabbruch ausgesprochen hatte, war in Bern gar nicht anwesend. Wahrscheinlich vermutete er schon, dass die grosse Mehrheit für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs stimmen würde.



«Bei Constantin weiss man nie»

Constantin hatte kürzlich auch schon mit einer Klage gedroht, sollte die Saison fortgesetzt werden. «Bei Christian Constantin weiss man nie, was er wirklich macht», sagt Liga-Boss Schifferle. «Ich gehe aber davon aus, dass auch er weiss, was Demokratie ist.» Schliesslich hätten mehrere Klubvertreter an der Liga-Sitzung am Freitag an die Solidarität und den gegenseitigen Respekt appelliert. 

«Verschiedene Klubs haben sich klar geäussert, dass der demokratische Entscheid nun auch berücksichtigt werden soll», sagt auch SFL-CEO Claudius Schäfer. «Aber wir können es natürlich nicht ausschliessen (dass jemand eine Klage einreicht). Es ist das Recht eines Mitglieds, den Entscheid anzufechten. Aber wir sind schon darauf vorbereitet.»



«Deshalb machen wir keine Corona-Tests»

Natürlich wird der Super-League- und Challenge-League-Alltag ab dem 19. Juni nicht mehr so aussehen, wie man sich das gewohnt ist. Es werden sich nur maximal 300 Personen im Stadion befinden, Schutzmasken werden zu sehen sein und wie gut es geht soll auch Abstand gehalten werden. «Ein ganz wichtiger Teil sind die Hygienemassnahmen», sagt Schäfer.

Corona-Tests müssten die Spieler aber keine machen. «Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat uns klar mitgeteilt, dass der Nutzen dieser Tests in keinem Verhältnis zu den Kosten steht», erklärt der Liga-CEO im Interview. «Ein positiver Test ist auch nicht sicher positiv, das würde eine falsche Sicherheit geben.»

Und wer darf bei den «Geisterspielen» ins Stadion? Nebst Spielern und Trainerstaff haben auch Klub- und Medienvertreter Zulass. Und sogar ein paar wenige Fans könnten das Spiel live vor Ort mitverfolgen, wie Schäfer bereits an der Pressekonferenz mitteilte.

«Die Schutzkonzepte der SFL sehen für Super-League-Spiele ab dem 19. Juni etwa 200 bis 250 Personen im Stadion vor. Für die Challenge League etwas weniger», so Schäfer. Den Klubs sei es deshalb erlaubt, im Rahmen des Entscheids des Bundesrats (Veranstaltungen bis 300 Personen erlaubt) Zuschauer zuzulassen. Es handle sich dabei aber um eine «sehr, sehr eingeschränkte Masse» und die Klubs müssten sich ganz genau überlegen, wie sie das angehen wollen.

Grundsätzlich ist man in der Zuschauerfrage bei der SFL aber zuversichtlicher als auch schon. Bisher sei man davon ausgegangen, erst im Oktober oder noch später wieder vor einer uneingeschränkten Anzahl von Fans spielen zu können. Aktuell glaube man, dass dies früher wieder möglich sein könnte. Womöglich zum Start der nächsten Saison, der wohl am 11. September erfolgen soll.

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