Alles zum Tag Schweizer Klubs geben grünes Licht für Liga-Neustart am 19. Juni – 12er Liga abgelehnt

Sportredaktion Teleclub

29.5.2020

Die Würfel sind gefallen: Ab dem 19. Juni nehmen die Super League und die Challenge League den Betrieb wieder auf. Das haben die Schweizer Klubs an einer ausserordentlichen Generalversammlung am Freitag entschieden.

Das Wichtigste in Kürze 

  • Die Schweizer Klubs haben sich an einer ausserordentlichen Generalversammlung am Freitag in Bern für die Wiederaufnahme der höchsten beiden Spielklassen ab dem 19. Juni ausgesprochen.
  • Eine Aufstockung der Super League auf 12 Mannschaften wurde abgelehnt.
  • An einer Pressekonferenz hat die Swiss Football League erklärt, dass keine Corona-Tests für die Fussballer vorgesehen sind.
  • Gemäss SFL-CEO Claudius Schäfer sind Zuschauer in einem sehr beschränkten Rahmen erlaubt, da Veranstaltungen bis 300 Personen ab dem 6. Juni möglich sind. Die Schutzkonzepte der SFL sehen aber bereits 200 bis 250 Personen im Stadion vor.
  • Der Bundesrat hatte am Mittwoch grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den beiden höchsten Fussball-Klassen des Landes gegeben. 


14.40 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet

14.35 Uhr: Saison 2020/21 soll am 11. September starten

Der Beginn der Saison 2020/21 ist gemäss SFL für das Wochenende vom 11./12. September vorgesehen. In dieser Hinsicht müsse aber auf ein mögliches internationales Fenster in den Wochen davor geachtet werden. Sollte dieses nicht oder verkürzt stattfinden, könne man schon früher wieder mit Schweizer Fussball loslegen. 

Aufgrund der zeitlichen Verschiebung rechnet die SFL mit einem sehr engen Spielplan und einer verkürzten Winterpause.

14.30 Uhr: Keine Corona-Tests für Spieler vorgesehen

Nicht wie in anderen europäischen Ländern, müssen in der Schweiz vor den Spieltagen keine Corona-Tests bei den Spielern der Super League und Challenge League durchgeführt werden.

Das sei Entscheid des Bundes, so Schifferle. Die SFL habe verschiedene Arten von Tests in einem Schutzkonzept vorgeschlagen. «Nach Besprechung mit dem BAG wurde uns gesagt: ‹Streicht das wieder raus.›» Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und sie haben klar gesagt, ein negativer Test gibt eine falsche Sicherheit. Das kommt nicht von uns.

14.25 Uhr: SFL will Klubs bei Rechtsfragen unterstützen

Sobald ein Klub seine Trainingsaktivitäten wieder aufnimmt, verliert er die Berechtigung, für seine Spieler Kurzarbeit zu entschädigen. So lautet der Entscheid des Bundesrats. Damit ist die SFL nicht einverstanden. «Unsere Haltung ist klar eine andere», so Schäfer. «Wir haben das durch Rechtsspezialisten auf diesem Gebiet abklären lassen und werden die Klubs dabei unterstützen.» Die SFL stellt sich dabei offenbar auf Streitigkeiten mit den Kantonen ein.

14.20 Uhr: Zuschauer sind bereits ab 19. Juni erlaubt – aber beschränkt

«Die Schutzkonzepte der SFL sehen für Super-League-Spiele ab dem 19. Juni etwa 200 bis 250 Personen im Stadion vor. Für die Challenge League etwas weniger», erklärt Claudius Schäfer. Den Klubs sei es deshalb erlaubt, im Rahmen des Entscheids des Bundesrats (Veranstaltungen bis 300 Personen erlaubt) Zuschauer zuzulassen. Es handle sich dabei aber um eine «sehr, sehr eingeschränkte Masse» und die Klubs müssen sich sehr genau überlegen, wie sie das angehen wollen.

Grundsätzlich ist man in der Zuschauerfrage bei der SFL aber zuversichtlicher als auch schon. Bisher sei man davon ausgegangen, erst im Oktober oder später wieder mit Zuschauer spielen zu können. Aktuell gehe man davon aus, dass dies früher wieder möglich sein könnte.

14.10 Uhr: Wie reagieren die Verlierer?

Die aktuell grosse Frage lautet: Wie reagiert Christian Constantin? Der Sion-Präsident drohte bereits mehrfach mit juristischen Klagen. Heinrich Schifferle hofft aber, dass die Entscheidung der Klubs von allen akzeptiert wird. «Es wäre unnötig, wenn man jetzt noch Gerichte bemühen würde», so der SFL-Präsident. Des Weiteren ist er der Meinung, die Entscheidung «in einer vernünftigen Zeit» über die Bühne gebracht zu haben.

14.00 Uhr: Schifferle eröffnet Pressekonferenz

Es geht los. Zu Beginn kritisiert SFL-Präsident Heinrich Schifferle die Medienberichterstattung des Boulevard während der vergangenen Wochen und Monaten. Es habe sich bei vielen Dingen um Unwahrheiten gehandelt. Vor allem die Zerstrittenheit zwischen den Klubs bestreitet er. Es habe sich um einen «sehr klaren Entscheid» gehandelt.

13.05 Uhr: Regeländerungen: Fünf statt drei Auswechslungen pro Spiel

Wie die Swiss Football League bekannt gibt, dürfen künftig auch in der Schweiz fünf anstatt drei Auswechslungen pro Team in einem Spiel getätigt werden.

In einem Statement schreibt die SFL: «Um die geordnete Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu garantieren, sind kurzfristige Anpassungen in den Reglementen der SFL notwendig. So beschlossen die Klubs mit einer temporären Regeländerung, bis zum Saisonende in beiden Meisterschaften jedem Team neu fünf statt wie gewohnt drei Auswechslungen pro Spiel zu erlauben, um das Verletzungsrisiko für die Spieler nach der langen Zwangspause zu reduzieren. Zudem verpflichten sich die Klubs, das vom Bundesamt für Gesundheit genehmigte Schutzkonzept vollumfänglich einzuhalten.»

«In weiteren Punkten des durch die Klubs eingeführten Reglements zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden die nationalen Lizenzen verlängert sowie die Qualifikationsperioden und Spielberechtigungen geklärt. Gemäss Artikel 6 des Reglements der FIFA zum Status und Transfer von Spielern, ist die Qualifikation und der Einsatz neuer Spieler vor dem Ende der laufenden Meisterschaft nicht zulässig; und zwar weder für internationale noch für nationale Übertritte. Einzig in Härtefällen sollen neue Spieler qualifiziert und eingesetzt werden können. Darunter fallen auch Spieler, deren letzter Arbeitsvertrag aufgrund von Covid-19 beendet wurde.»

12.55 Uhr: Liga-Austockung auf 12 Teams abgelehnt

Eine erneute Absage erteilten die Klubs dem Begehren, die Raiffeisen Super League auf zwölf Teams aufzustocken. Der Antrag des FC Lausanne-Sport wurde mit 14:5 Stimmen (eine Enthaltung) abgelehnt. Damit bleibt es bei je zehn Teams in den beiden höchsten Schweizer Fussball-Ligen. Bereits am 23. April hatten sich die Klubs gegen eine Modusänderung und einer damit verbundenen Aufstockung der Super League ausgesprochen.

11.59 Uhr: Der Fussball kehrt zurück!

Schweizer Fussball-Fans dürfen sich freuen. Die beiden höchsten Schweizer Spielklassen nehmen ihren Betrieb ab dem 19. Juni wieder auf. Vorerst wird die Saison 2019/20 mit Geisterspielen zu Ende gespielt. Das ergab eine Abstimmung der 20 Vereine an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League am Freitag in Bern. 17 Klubs stimmten für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs.

In Kürze wird zudem ein Entscheid über die Modusänderung der Super League erwartet. Diese könnte auf 12 Mannschaften ausgeweitet werden – aktuelle Tendenzen sprechen aber eher gegen eine Aufstockung.

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in drei Wochen erfolgt ohne Publikum. Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern bleiben vom Bundesrat bis Ende August untersagt.

11.05 Uhr: Geheime Abstimmung?

Üblicherweise werden an einer Generalversammlung der Swiss Football League die Stimmen per Handzeichen abgegeben. Lausanne stellte aber nun den Antrag, dass die Stimmen heute geheim gehalten werden. Erhoffen sich die Westschweizer damit bessere Chancen auf eine Mehrheit in Bezug auf die Aufstockung zur 12er Liga?

10.45 Uhr: Die Sitzung hat begonnen

Jetzt wird in Bern über die Zukunft des Schweizer Fussballs abgestimmt.

10.00 Uhr: Tendenz Weiterspielen – Constantin und Renzetti schwänzen Generalversammlung

Während die Abstiegskandidaten Sion, Lugano und Xamax vehement für einen Saisonabbruch plädieren, scheint die allgemeine Tendenz in Richtung Weiterspielen zu gehen. Zu den grössten Befürwortern einer Fortsetzung gehören die Young Boys und der FC Basel, wobei auch Leader St. Gallen auf eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs hoffen dürfte.

Ein grosses Fragezeichen steht über Christian Constantin. Er hat sich mehrfach als klarer Gegner eines Neustarts geäussert und bereits mit juristischen Klagen gedroht. Nach Informationen von Teleclub bleibt er der Generalversammlung am Freitag fern. Vom Sion-Präsidenten ist in Bern um 10.00 Uhr nichts zu sehen. Ebenfalls abwesend ist Lugano-Präsident Angelo Renzetti. Beschlussfähig sind die beiden Vereine trotzdem – sie haben Vertreter geschickt.

Für Constantin stellen die im Juni auslaufenden Spielverträge das grösste Problem dar. Er beruft sich dabei auf das Wettbewerbsrecht, das verletzt würde. «Die Chancengleichheit wäre nicht mehr gewährleistet», sagt er.

08.45 Uhr: Die Ruhe vor dem Sturm

Noch ist es ruhig vor dem Stade de Suisse. Ab 10.30 Uhr wird hier über die Zukunft des Schweizer Fussballs abgestimmt. Teleclub ist für Sie live vor Ort.


7.45 Uhr: Resultate der Bluewin-Umfrage

Für die Bluewin-Leserschaft ist die Tendenz klar: In einer Umfrage (s. weiter unten) sprechen sich 70 Prozent für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab 19. Juni aus. 20 Prozent fordern den Saisonabbruch. 10 Prozent legen sich nicht fest. Bei der Frage nach der 12er-Liga sind 52 Prozent gegen eine Aufstockung. 41 Prozent sind dafür, 7 Prozent unentschlossen. 

7.00 Uhr: Tag der Entscheidung(en)

Wie weiter im Schweizer Profifussball? Nach Monaten der Ungewissheit bringt der Freitag Klarheit in den wesentlichsten Punkten. An der ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League (SFL) in Bern stimmen die 20 Klubs über das weitere Vorgehen ab. Im Zentrum der unüblich langen Traktandenliste stehen zwei Fragen: Sollen Super League und Challenge League ab dem 19. Juni fortgesetzt werden? Soll die Super League nächste Saison von zehn auf zwölf Teams aufgestockt und die Challenge League damit auf acht Teams verkleinert werden?

Der Antrag der SFL auf eine Fortsetzung kommt dabei zuerst auf den Tisch, die Forderung nach einer Anpassung der Ligen-Grössen von aktuell je zehn Mannschaften auf 12 Super-League- und 8 Challenge-League-Teams im Anschluss. Bei der Frage über die Fortsetzung reicht das einfache Mehr, bei einem ausgeglichenen Ergebnis (10:10, 9:9 etc.) würde die Saison abgebrochen. Für eine Aufstockung der Super League braucht es eine Zweidrittelmehrheit – wie bei der letzten Abstimmung im April, als der Antrag mit dem Ergebnis von 10:10 verworfen wurde.



Tendenz: Weiterspielen, Modus beibehalten – was macht Constantin?

Im ersten Punkt geht die Tendenz Richtung Weiterspielen. In der Challenge League ist die Stossrichtung eindeutig, in der Super League sind die Teams gespalten, wobei die Abstiegskandidaten Sion, Lugano und Xamax vehement für einen Abbruch plädieren. Mit seinem Begehren nach einer Aufstockung der höchsten Liga auf Kosten der zweithöchsten dürfte Challenge-League-Leader Lausanne auch im Fall eines Saisonabbruchs einen schweren Stand haben, zumal die Spielmodi nicht gegeben und noch nicht definiert sind. Das Gros der Challenge League erachtet eine Achterliga in der zweithöchsten Spielklasse als Ding der Unmöglichkeit.

Umfrage
Ihre Meinung zur möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs?

Obwohl es ein demokratisches Verfahren ist, kündigte Sions Patron Christian Constantin mit Verweis auf die per Ende Juni auslaufenden Spielerverträge auch schon ein juristisches Nachspiel an, sollte die Saison fortgesetzt werden. Constantin beruft sich auf das Wettbewerbsrecht, das verletzt würde. «Die Chancengleichheit wäre nicht mehr gewährleistet», sagt er. Für die Befürworter einer Fortsetzung, unter ihnen YB und Basel, sind die auslaufenden Verträge dagegen kein unüberwindbares Hindernis.

Serey Die wäre nicht spielberechtigt

Es ist ein heikler Punkt, die SFL nennt es das «pièce de résistance». Allerdings sieht sich die Ligaspitze diesbezüglich abgesichert: mit einem Übergangsreglement, das im Fall einer Weiterführung greift. In diesem Werk steht unter anderem, dass Akteure, die den Klub wechseln, keine Spielberechtigung für die laufende Saison erhalten. Sion könnte den von Xamax zurückgeholten Geoffrey Serey Die somit nicht einsetzen. Für ihren bisherigen Klub könnten die Spieler, deren Verträge Ende Juni auslaufen, auch im Juli auflaufen, sofern sie sich mit ihrem Arbeitgeber darauf verständigen.

Umfrage
Ihre Meinung zur 12er-Liga?

Wie auch immer die Abstimmungen am Freitag ausgehen, so oder so drohen juristische Nachspiele. Im Fall einer Absage geht der Liga rund ein Drittel der jährlichen Einnahmen verloren, bei einer gleichzeitigen Nichtaufstockung der Super League dürfte sich mindestens Lausanne übergangen fühlen. Unstrittig sind dagegen die Vorgaben des Bundesrats vom Mittwoch. Per 6. Juni erlaubt er wieder Sportveranstaltungen mit maximal 300 Personen, mehr als 1'000 Zuschauer bleiben bis Ende August untersagt.


TV-Programmhinweis

Der Tag kompakt zusammengefasst: Ab 20 Uhr kommen in einer Heimspiel-Spezialsendung auf Teleclub Zoom die Exponenten des Schweizer Fussballs zu Wort und analysieren alle Entscheidungen der ausserordentlichen Generalversammlung.

Zugeschaltete Interviewgäste:

Claudius Schäfer (CEO SFL)
Heinrich Schifferle (Präsident SFL)
Wanja Greuel (CEO YB)
Benrhard Burgener (Präsident FC Basel 1893)
Ancillo Canepa (Präsident FCZ)
Jeff Collet (Eigentürmer Xamax)
Stephan Nellen (Vize-Präsident Lausanne)
Andras Gurovits (Vize-Präsident GC)
Peter Zeidler (Trainer FC St. Gallen 1879)
Marc Schneider (Trainer FC Thun)


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