Beim FC Basel kommt es offenbar zu einer weiteren gewichtigen Personaländerung. Sie betrifft Nachwuchstrainer Alex Frei. Derweil äussert sich Marcel Koller zu den Vorkommnissen der letzten Monate.
Nach Trainer Marcel Koller und Sportchef Ruedi Zbinden, der als Chefscout beim FC bleibt, hat auch U-21-Trainer Alex Frei das Handtuch geworfen. Der 41-Jährige hat seine Kündigung eingereicht, bestätigt der FC Basel am Montag entsprechende Medienberichten.
Frei war zu Beginn der Ära von Präsident Bernhard Burgener noch Verwaltungsrat beim FC Basel. Diesen Posten gab der frühere Schweizer Internationale im Juni 2019 auf und war fortan Junioren-Trainer im Klub. Zuletzt soll er Zbindens Favorit als Nachfolger von Koller gewesen sein.
Mit Frei gibt eine weitere Klub-Ikone unter Besitzer Burgener ihren Rücktritt bekannt. Bereits Marco Streller war im Juni vor einem Jahr als Sportchef zurückgetreten. Später gab er auch seinen Platz im Verwaltungsrat ab. Er ist aber immer noch Teil vom Vereinsvorstand.
Streller reagiert auf Freis Entscheid mit dem vielsagenden Kommentar «wohriwärtläbe» via Instagram:
Koller im Interview: «Ich wollte so oder so nicht weitermachen»
Beim FCB liegt seit Wochen vieles im Argen. Daran ändert auch die passable Leistung in der Europa League nichts. In der Meisterschaft wurden die Ziele klar verfehlt, rund um den Verein – von den Fans bis zur Führungsriege – rumort es ordentlich. Und vieles dringt an die Öffentlichkeit, das lieber unter Verschluss gehalten würde. Am Dienstag bietet sich dem FCB noch die Chance, im Cup mit einem Sieg gegen Winterthur (20:15 Uhr, live) in den Final einzuziehen und dort gegen YB die Saison doch noch versöhnlich zu beenden.
Versöhnlich gibt sich trotz aller augenscheinlicher Missstände beim einstigen Serienmeister auch der abtretende Cheftrainer Marcel Koller. In einem Interview mit «Blick» äussert Koller zwar leise Kritik, ist mit sich und der Welt aber im Reinen.
Koller über die Entscheidung der Nichtverlängerung seines Vertrags:
«Mein Berater und ich haben vor drei Wochen entschieden, dass wir so oder so nicht weitermachen wollen. Vergangene Woche trafen wir dann den Verein, der das auch so gesehen hat, und wir kommunizierten es gemeinsam.»
Koller über den Eindruck von fehlerhafter Kommunikation beim FCB:
«Es war für alle schwierig, ja. Ich habe mich auf das konzentriert, was ich beeinflussen konnte.»
Kollers Fazit:
«Ich bin froh um diese zwei Jahre. Es sind Erfahrungen, die ich mitnehme (...).»
Gab es Exponenten im Verein, die Koller enttäuschten?
«Natürlich. Aber ich bin keiner, der dreckige Wäsche wäscht.»
Koller über die Unruhe im Verein:
«Es gab schon auch Unruhe in anderen Klubs. Aber ich bin mir sicher, der FC Basel hat bestimmt das eine oder andere aus diesen Situationen gelernt.»